
222 Anteilszeichner hat die Dorfladen-Initiative in Lünern bereits sicher. Es klingt nach einer stattlichen Schnapszahl, ist aber noch nicht genug. Weitere 78 Menschen müssen überzeugt werden, damit das Projekt gelingen kann. Unter denen, die sich freuen würden, ist ein junger Familienvater aus Stockum.
Armin Thomas ist selbstständiger Zimmerermeister und vor rund fünf Jahren mit seiner Frau von Afferde nach Stockum gezogen. Sie haben drei kleine Kinder, und die junge Familie fühlt sich in der dörflichen Umgebung wohl. Die Kinder werden bald selbstständiger, und wenn sie demnächst für ihr Taschengeld mal eine Kleinigkeit kaufen könnten, würden sie und die Eltern sich freuen. „Für die kleinen alltäglichen Dinge wäre ein Dorfladen schön“, sagt der 30-jährige Vater.
Dieser Laden wäre freilich im Nachbardorf, aber eben nicht richtig weit weg. Lünern ist von Stockum aus näher als Hemmerde, wo es ja einen Lebensmittelladen gibt. Einzig die Straßenverbindung zwischen Stockum und Lünern müsste noch besser werden, damit sie auch für Fußgänger und Radfahrer sicherer würde. Zwei mögliche Strecken gibt es, und in jedem Fall muss ein Stück Straße ohne Bürgersteig bewältigt werden. „Das könnte noch optimiert werden“, sagt Armin Thomas.
So erreichen Sie die Dorfladen-Gruppe
Wer Fragen oder Ideen zum Projekt Dorfladen hat, darf sich gern bei der Initiative melden:
- Tel. (02303) 7 73 94 03
- info@dorfladen-luenern.de
- Die Arbeitsgruppe Dorfladen trifft sich an jedem dritten Montag im Monat im Ludwig-Polscher-Haus (Lünerner Kirchstraße 10) oder virtuell in einer Zoom-Konferenz; Anmeldung bitte per E-Mail.
- Internetseite: www.dorfladen-luenern.de
Es fehlen nur noch 78 Anteilszeichner
Die Umsetzung des Projekts Dorfladen könnte noch schneller klappen als der Bau eines Gehwegs, wenn jetzt noch ein paar Menschen mitziehen. Es sind Menschen gefragt, die wie Familie Thomas von der Idee überzeugt sind und sie unterstützen. Die Dorfladen-Gruppe braucht insgesamt 300 Anteilszeichner, die mindestens 300 Euro Kapital anlegen. Aktuell fehlen noch 78, und die Ehrenamtlichen der Initiative haben es sich zum Ziel gesetzt, diese Unterstützer im Februar zusammen zu bekommen, um damit am Ende auch die Bank zu überzeugen.
Eine weitere, aber eben nicht die allein tragende Säule der Finanzierung besteht aus Fördermitteln des Landes NRW. „Möglicherweise wird es denen, die noch zögern, leichter fallen, den Zeichnungsantrag auszufüllen, wenn Spatenstich war und sich jeder den Dorfladen besser vorstellen kann“, sagt Initiatorin Gabi Olbrich-Steiner. „Aber ohne die Zusicherung von mindestens 78 weiteren Menschen kann gar nicht mit dem Bau begonnen werden.“
Der Bauplatz ist wie berichtet bereits ausgesucht. Auf einer Freifläche an der Grundschule soll das Gebäude errichtet werden. Geplant ist ein Lebensmittelmarkt mit Vollsortiment und regionalen Produkten, außerdem eine Bäckerei mit kleinem Café. Die Einrichtung ist als Dorfmittelpunkt konzipiert und soll auch einen Gemeinschaftsraum bekommen – damit gleichzeitig mehr Raum für die Offene Ganztagsschule. Weitere Ideen sind ein Bargeld- und Paket-Service, ein Apotheken-Lieferdienst, eine Ladestation für E-Bikes und im Café auch eine Kinderspielecke.
300 Euro Investition ins Dorfleben
Wer nun Anteilszeichner wird, verpflichtet sich, 300 Euro oder mehr in das Projekt zu investieren. Sollte die ganze Sache doch nicht zustande kommen, wäre das Risiko bei Null: Die Anteilszeichner müssten nichts bezahlen. „Sie zahlen erst, wenn genügend Anteile gezeichnet wurden“, verspricht die Dorfladen-Initiative. Den Zeichnungsantrag gibt es im Bäckerladen der Familie Huske an der Lünerner Kirchstraße 8: samstags oder sonntags von 7 bis 10.30 Uhr. Er kann auch aus dem Internet heruntergeladen werden: www.dorfladen-luenern.de