
Dominik Voegele aus Schwerte ist Asperger-Autist. Er mag keinen Körperkontakt, ist schnell von Gerüchen und Geräuschen überfordert. In Menschenmengen fühlt er sich unwohl; die Mimik anderer zu lesen, fällt ihm schwer.
Ein speziell für Dominik Voegele ausgebildeter Assistenzhund könnte ihn abschirmen und aus für ihn unangenehmen Situationen retten. Sinnvoll, könnte man meinen.
Doch Assistenzhunde und ihre Ausbildung sind ein teurer Spaß – und von den 20.000 Euro übernimmt die Krankenkasse keinen Cent. Im Übrigen nicht nur in Dominik Voegeles Fall. Auch für Diabeteswarnhunde, Epilepsiehunde und solche, die allergische Schocks vor dem Auftreten riechen, gibt es keinerlei finanzielle Unterstützung.
Zu kurz gedacht
Für Blindenhunde sieht das indes anders aus. Der Grund: Sie gleichen das Grundbedürfnis des Sehens aus. Aber sind es denn nicht auch Grundbedürfnisse, ohne Angst und selbstständig zu leben? Ohne die Angst vor einem allergischen Schock oder einem epileptischen Anfall, wenn gerade niemand in der Nähe ist, der im Ernstfall helfen könnte?
Ohne die Angst vor einer Panikattacke, wenn man sich in Menschenmengen unwohl fühlt? Assistenzhunde sind eine Chance für die Menschen, die sie brauchen. Sie sind eine Lebensversicherung auf vier Pfoten – und warnen ihre Herrchen und Frauchen rechtzeitig oder holen sie aus schwierigen Situationen heraus, bevor etwas passiert.
Ganz abgesehen davon, dass sie ein gutes und sicheres Gefühl geben. Es ist vonseiten der Krankenkassen und gesetzlich zu kurz gedacht, ausschließlich Blindheit als unterstützenswert anzusehen.