
Ludger Wobbe, CDU-Mitglied im gemeindlichen Arbeitskreis (AK) Mobilität, fordert eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Lüdinghauser Straße im Teilstück von der Sand- bis mindestens zur Eschenbachstraße. In einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Stohldreier begründet er das unter anderem mit zwei schweren Unfällen auf diesem Abschnitt.
Laut Wobbe habe man bereits mehrfach angeregt, die Geschwindigkeit auf diesem Abschnitt auf mindestens 30 km/h zu reduzieren. „Die Antwort der Verwaltung bei der letzten Sitzung des Arbeitskreises Mobilität vom 12. Juni 2023 lautete, dass das Straßenverkehrsamt (StVA) diese Reduzierung ablehnt, es sei rechtlich nicht möglich. Wenn es dort z.B. eine Kita gäbe sähe das anders aus‘“, heißt es in dem offenen Brief.
Zwei schwere Unfälle
„Auf diesem Abschnitt haben sich in der letzten Zeit bereits zwei schwere Verkehrsunfälle ereignet, deren Beteiligte mir persönlich bekannt sind bzw. zugetragen wurden. So befuhr am 13. November 2022, gegen 9 Uhr, ein Verkehrsteilnehmer mit seinem Fahrrad die Lüdinghauser Straße in Richtung Westen. In Höhe der Bushaltestelle wollte er nach links in die Adamsgasse abbiegen.
Obwohl der Radfahrer seine Hand bereits rechtzeitig ausgestreckt hatte, überholte ihn noch ein Kleintransporter und erfasste den Radfahrer. Dieser trug u. a. einen Armbruch und Schürfwunden davon. Der Kleintransporter hielt nicht an, sondern entfernte sich unerlaubt vom Unfallort. Nach Auskunft des Geschädigten wurde diese Straftat vor einigen Monaten von der Staatsanwaltschaft eingestellt, weil der Unfallflüchtige nicht ermittelt werden konnte.
Fußgängerin von PKW angefahren
Am 6. Juli 2023 gegen 11 Uhr befuhr eine Pkw-Fahrerin die Lüdinghauser Straße in Richtung Sandstraße; hierbei beachtete sie nicht eine Fußgängerin, die auf dem Zebrastreifen die Fahrbahn überqueren wollte. Wie mir Zeugen vor Ort berichteten, wurde die Fußgängerin vom Pkw angefahren; anschließend wurde sie mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.“
Wobbe wünscht sich von Stohldreier, dass die Gemeinde unmittelbar mit dem Kreis Kontakt aufnimmt, um nochmals zu fordern, dass hier umgehend mindestens 30 km/h angeordnet werde. „Oder müssen sich dort noch weitere Verkehrsunfälle ereignen, damit das Straßenverkehrsamt ein ‚Einsehen‘ hat?
Gerade auf diesem Abschnitt sind die schwachen Verkehrsteilnehmer erheblichen Gefahren ausgesetzt.“
Herrscht oft ein „Gewiggel“
Auf dem Abschnitt herrsche oft viel Verkehr, ein „richtiges Gewiggel“, wie Wobbe schreibt: „Große Sattelauflieger (Lkw) für die Anlieferung bei Aldi und dem HIT setzen ohne Einweisung auf der Fahrbahn zurück, um in die eingehausten Abladehallen zu gelangen; vermehrt kreuzen Fußgänger die Fahrbahn, weil sie zu Fuß von einem Geschäft zum anderen gehen (vom HIT zum Aldi bzw. umgekehrt);
Eltern sind mit ihren Kindern unterwegs, die die Vier-Gruppen-Kita des DRK am Bügelkamp besuchen (ca. 100 m von beiden Geschäften entfernt); besonders ältere Besucher*innen parken ihr Auto auf einem Parkplatz (HIT oder Aldi), um von hier aus den gegenüberliegenden Friedhof auf der südlichen Straßenseite zu erreichen; ebenso ist dies die Hauptstrecke, um zum Ascheberger Bahnhof zu gelangen.“
Abschließend merkt der CDU-Politiker an: „Wie kann es sein, dass man hier auf der relativ schmalen Fahrbahn, trotz des roten Radfahr-Schutzstreifens, als Radfahrer von Pkw im ‚Begegnungsverkehr‘ mit 50 km/h (oder schneller) überholt wird und das mit einem Sicherheitsabstand von weitaus weniger als 150 cm? Was muss hier noch passieren, um dort wenigstens die Geschwindigkeit erheblich zu reduzieren?“