„Die bestehende Vollsperrung für die Kanalbaustelle an der Werner Straße in Stockum wird noch eine weitere Woche bis zum 11. Oktober aufrechterhalten. Ursächlich dafür sind das anstehende Grundwasser und damit einhergehender zusätzlicher Aufwand zur Grundwasserabsenkung sowie das Vorfinden ‚unbekannter‘ Versorgungsleitungen und deren Sicherung“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung auf der Homepage der Stadtverwaltung Werne. Allen Beteiligten sei „die Brisanz der Situation vor Ort bewusst“ und daran gelegen, die Vollsperrung so bald wie möglich aufheben zu können.
Seit dem 11. September wird auf einem kleinen Stück der Werner Straße gebaut. Dass dafür eine Komplettsperrung notwendig ist, stößt bei den Anwohnern, Gewerbetreibenden und auch Eltern der nahen Kardinal-von-Galen-Schule auf wenig Verständnis. Durch die Sperrung herrscht ein wahres Verkehrschaos, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kritisieren die mangelhafte Beschilderung der Baustelle und der Umleitungsstrecke.
Anwohner sind sauer
Anwohner hatten beispielsweise selbstständig am Kreisverkehr ein Schild angebracht, bis wohin die Zufahrt vom Lidl aus kommend noch möglich war. Die Stadt hatte versprochen, nachzubessern, das aber offenbar versäumt.
Für die Gewerbetreibenden ist die Sperrung ein besonderes Ärgernis, denn die Kunden bleiben aus. Imbissbesitzer Mohammed Amer (Onkel Mo) schließt als Konsequenz der fehlenden Kundschaft bis zum Ende der Baustelle unter der Woche, auch der Lieferdienst ist eingeschränkt. Dein Umsatz brach um die Hälfte ein.
Umsatzeinbußen
Auch Tankstellen-Betreiber Gerd Dieckmann ist alles andere als glücklich: „Der ganze Transitverkehr von Hamm nach Werne ist komplett weggebrochen. Die Leute, die in Hamm von der Autobahn fahren, kommen hier nicht mehr vorbei, die Laufkundschaft fällt weg.“ Schon in der ersten Woche der Sperrung sei der Umsatz um etwa ein Drittel zurückgegangen. „Jetzt hoffen wir, dass das Versprechen mit den vier Wochen auch eingehalten wird. Sonst wird es bitterböse“, hatte er im Gespräch mit der Redaktion gesagt. Die Verlängerung der Sperrung mache ihn alles andere als froh.
Hat die Baustelle auch Auswirkungen auf den Löschzug Stockum der Werner Feuerwehr? Löschzugführer Christian Rasche erläutert auf Nachfrage, die Situation sei nicht optimal, aber aktuell haben sich die Feuerwehrleute mit den Bauarbeitern arrangiert. Im Falle eines Einsatzes kommen die Fahrzeuge durch. „Schön ist das nicht“, fasst Rasche zusammen.
Die Baustelle befindet sich zwar unmittelbar vor dem neuen Feuerwehrgerätehaus, das am 5. Oktober offiziell an die Feuerwehr übergeben wird, aber beides hat nichts miteinander zu tun. Die Sperrung besteht, weil hier Erschließungsarbeiten für das Baugebiet hinter dem Feuerwehrgerätehaus stattfinden.
