
Um morgens zur Schule zu kommen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Je nachdem, wie lang die Wege sind, nutzen viele Kinder und Jugendliche Fahrrad, Bus oder gehen einfach zu Fuß. Für manche ist das aber nicht möglich. Weil sie so weit in den Außenbereichen von Werne leben und nicht an den ÖPNV angebunden sind, wurden sie bislang mit dem Taxi zur Schule gebracht. Damit soll bald Schluss sein.
So sieht es zumindest eine Ausschussvorlage aus dem Schul- und Sportausschuss am Dienstag (4. Juni) vor. Konkret geht es darum: Rund 30 Kinder aus den Außenbereichen Wernes wurden bislang auf Kosten der Stadt mit dem Taxi zur Schule gebracht. Sie sind nicht gut genug an den ÖPNV angebunden. Werne ist im Kreis die einzige Kommune, die diese Beförderungsart für Schüler nutzt. Als letzte andere Kommune hatte zum Schuljahr 2019/2020 Bönen den Taxiverkehr eingestellt.

In der Schülerfahrtkostenverordnung NRW ist geregelt, dass die Kommunen „die Kosten, die für die wirtschaftlichste Beförderung von Schülerinnen und Schülern notwendig entstehen“, übernehmen. In den meisten Fällen bedeutet das die Übernahme der Kosten für ein ÖPNV-Ticket.
Für den Taxi-Shuttle zur Schule sind 30 Kinder in Werne im Schuljahr 2023/2024 eingerechnet. Die Gesamtkosten für die Taxifahrten in einem Schuljahr liegen bei 43.000 Euro.
Schüler bekommen Deutschlandticket
Das soll sich nun ändern. „Im Rahmen des aktuellen Vertrags zum Deutschlandticket können alle Schülerinnen und Schüler, die aktuell mit dem Taxi befördert werden, ohne Mehrkosten für den Schulträger ein Deutschlandticket erhalten“, heißt es in der Ausschussvorlage.
Und auch für den Weg zur nächstgelegenen Bushaltestelle gibt es bereits eine Lösung. Die Kinder sollen von den Eltern dorthin gebracht werden – die bekommen dann eine Wegstreckenentschädigung von 13 Cent pro Kilometer von der Stadt.
Wie hoch die Kosten im Detail sein werden für die Wegstreckenentschädigung ist noch unklar. Aktuell liegt die Berechnung nur für die gesamte Schulweglänge der einzelnen Schülerinnen und Schüler vor. Für das Schuljahr 2023/2024 würde sich ein Gesamtkostenbeitrag für die Wegstreckenentschädigung von rund 6000 Euro ergeben. Insgesamt soll die Abschaffung der Taxifahrten zu Einsparungen von 36.900 Euro jährlich führen.
Auch die Umsetzung der neuen Ideen ist bereits geplant. Die Verwaltung wird Gespräche mit der VKU führen, um über eine Ausweitung der bestehenden Buslinien und gegebenenfalls die Einführung weiterer regulärer Taxibuslinien zu sprechen. Die betroffenen Eltern sollen rechtzeitig vor Schuljahresbeginn 2025/2026 schriftlich darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass die Taxi-Beförderung zum Ende des Schuljahres 2024/2025 endet. Sie erhalten außerdem Informationen über die nächstmögliche ÖPNV-Anbindung und die Abrechnung der anfallenden Wegstreckenentschädigungen.