Andrea Petković im Exklusiv-Interview „Ich bin jung fürs Leben, aber steinalt für den Sport“

„Wenn diese Struktur wegfällt, fällt man echt erst mal in ein Loch – und muss sich da dann wieder rausbuddeln“: Andrea Petkovic erzählt, was sie am Profisport vermisst.
„Wenn diese Struktur wegfällt, fällt man echt erst mal in ein Loch - und muss sich da dann wieder rausbuddeln“: Andrea Petkovic erzählt, was sie am Profisport vermisst. © LOTTERMANN AND FUENTES
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Wo sind Sie nervöser: Als Tennisspielerin auf dem Court oder als Autorin auf der Bühne?

In Ihrem Buch schildern Sie, wie sie als Zuschauerin vor einer Bühne immer eine „erregte Anspannung“ empfinden – weil es ja sein könnte, dass etwas Großes passiert, was ein Leben verändert. Was darf ich erwarten, wenn ich bei Ihnen im Publikum sitze?

Sie schildern im Buch anschaulich, wie schwierig es ist, mit dem Tennis aufzuhören. Aber dass es eben nicht anders geht: Weil Sie so alt sind. Weil der Körper nicht mehr mitspielt. Und überhaupt – der Eindruck entsteht – das Ende nah ist. Das irritiert schon, denn tatsächlich sind Sie ja eine junge Frau Mitte 30…

Im Buch geht es um Identitätskrisen. Dabei ploppt bei Ihnen auch der Gedanke auf, dass Sie möglicherweise gar keine richtige Tennisspielerin waren, nur eine Rolle gespielt haben. Wie ist das gemeint?

Im Buch erzählen Sie von fünf Niederlagen in Folge oder erinnern sich daran, wie schnell die Euphorie nach den ersten großen Erfolgen verflogen war. Da stellt sich die Frage: Was genau vermissen Sie eigentlich am Tennis?

Sie schreiben Kolumnen für renommierte Zeitungen, haben jetzt Ihr zweites Buch veröffentlicht. Schlicht gefragt: Sind Sie eine sehr talentierte Autodidaktin – oder wie haben Sie sich dieses Können neben Ihrer Tennis-Karriere draufgeschafft?

Also Lernen durch Nachahmen, um dann den eigenen Stil zu finden?

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