
Im Hellen zeigt sich, wieviel Regen in den vergangenen Stunden über dem Kreisgebiet nieder ging. Auf den Äckern und Feldern steht das Wasser, Wiesen gleichen einer Seenlandschaft. Die Seseke im Bereich des Kunstwerks „Jetzt“ auf Kamener Stadtgebiet ist voll.
Überschwemmungen sorgten für etliche Feuerwehreinsätze im Kreis Unna. Zeitweise mussten Straßen gesperrt werden wie der Lange Kamp am Freitagabend zwischen Kamen und Bergkamen. In Unna wurde der bis dato größte Einsatz in Unna-Massen registriert.
An der Werner-Bergengruen-Straße liefen große Wassermengen von einem Feld auf den angrenzenden Radweg und ein tief liegendes benachbartes Privatgrundstück. Die Feuerwehrkräfte verhinderten zwischenzeitlich mit insgesamt fünf Tauchpumpen, dass das Wasser in das Gebäude eindrang und sicherten den oberen Bereich mit Sandsäcken. Um ein klares Bild darüber zu bekommen, wieviel Wasser auf dem Feld steht, kam die Drohne der Feuerwehr Unna zum Einsatz.
An der Buderusstraße in Massen war es zu einem ähnlichen Einsatz gekommen: Auch dort floss das Wasser eines Feldes auf ein Haus zu.
Desweiteren waren die Löschgruppen Massen, Afferde, Unna Mitte-Stützpunkt und Unna Mitte-Wache im Einsatz. Insgesamt gab es fünf Einsätze im Unnaer Stadtgebiet in der Nacht zu Samstag.
Auch Fröndenberg traf das Wasser wieder einmal in besonderem Maße, aber zum Glück musste die Feuerwehr hier diesmal nur Gullys reinigen, um Überschwemmungen zu beseitigen. „Alles in allem hielten sich die Verkehrsstörungen in Grenzen“, hieß es aus der Polizeileitstelle.
Zwischen Kamen-Heeren, Unna-Mühlhausen und Bönen wurde ein Radweg dann am Samstagmittag innerhalb von Minuten unpassierbar, als auch dort Wasser von einem Feld abfloss, aber der angrenzende Graben der Wassermassen nicht mehr Herr werden konnte. Die Mühlhauser Straße war im Bereich des Radwegs weitläufig nicht mehr passierbar.
THW hilft in Warendorf
In Sachen Hochwasser ist die Lage im Kreis Unna aber noch entspannt. Zwar musste am Samstagmorgen an der Stadtgrenze von Bergkamen zu Werne und Hamm der sogenannte Tiebaum gesperrt werden – eine Querungsmöglichkeit der Lippe, aber die Pegelstände sind hier nicht besorgniserregend.
In Warendorf sieht die Lage ganz anders aus: Mehrere THW-Ortsverbände wurden dorthin entsandt, darunter der OV Werne. Auch aus Kamen-Bergkamen, Lünen, Unna-Schwerte und Dortmund eilten technische Helfer nach Warendorf. Vor Ort werden mehrere Häuser mit Sandsäcken gesichert.