
„Das ist ein dickes Dankeschön an Sie als Person und für das tolle Unternehmen, das Sie uns geschenkt haben“ – mit diesen Worten würdigte Volksbankdirektor Peter Zahmel Unnas Unternehmerin des Jahres. Silke Krischer nahm den Preis sichtlich gerührt entgegen. Sie gehörte zu drei starken Frauen, die nun zum ersten Mal den Wirtschaftspreis des Hellweger Anzeigers bekommen haben.

Freundliche Mitarbeiter, die sich auskennen
Laudator Zahmel erinnerte an die Historie des Unnaer Kaufhauses, die von Wachstum geprägt ist und von mutigen Entscheidungen – ein Weg, den die heutige Chefin Silke Krischer als dritte Generation fortgeführt hat. Das Kaufhaus Schnückel sei „ein absoluter Magnet für die ganze Region“, so Zahmel. Und er hob etwas hervor, das nicht mehr überall selbstverständlich sei im Handel: „Man erlebt dort freundliche Mitarbeiter, die auch noch wissen, wovon sie reden.“
Freude an Entwicklung
Silke Krischer ist keine Person, die das Rampenlicht sucht. Vom Applaus, den sie an diesem Freitag (23.2.) im Deifuhs-Saal erhielt, war sie aber sichtlich bewegt. „Ich möchte den Preis stellvertretend für das ganze Team annehmen“, erklärte sie mit Bezug auf die zuvor erwähnten Mitarbeiter. Sie dankte Partnern im City-Werbering und beim Stadtmarketing sowie Geschäftspartnern, Beratern und vor allem ihrer Familie für deren Rückhalt.
Der stationäre Einzelhandel hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Silke Krischer ließ aber ihre Motivation erkennen, auch dafür, jetzt schon wieder an der Modernisierung des verschachtelten Schnückel-Gebäudekomplexes zu arbeiten: „Es macht so viel Spaß, etwas zu entwickeln.“

Unternehmerin macht Kinder stark
Der Preis „Unternehmer des Jahres“ müsste bei seiner Premiere eigentlich schon umbenannt werden. Die Jury nämlich kürte in Person von Silke Krischer nicht nur eine weibliche Unternehmensführung. Sie entschied auch, wie Verleger Hans-Christian Haarmann erklärte, dass in Unna mehr als ein Unternehmen ausgezeichnet werden sollte, weil es in der Region so viele starke gibt. Daher wurde auch ein Innovationspreis vergeben, den Annika Bremerich nach einer Wahl durch unsere Leser erhielt. Sie ist Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin und Buchautorin und vermarktet ihr Konzept unter dem Markennamen „Superlöwe“. Kinder stark zu machen, ist ihr Ziel, weshalb sie sich in Kindergärten und Schulen engagiert. Mehr als 1000 Kinder habe sie auf diesem Weg bereits erreicht, wusste HA-Verlagsleiterin Janine Schröder in ihrer Laudatio zu berichten. Ihr großer Dank, so die Preisträgerin selbst, „gilt allen Kindern, die den Superlöwen abfeiern“.

Innovative, traditionelle Landwirtschaft
Nicht Löwen, sondern Schweine und Kühe gehören zum Unternehmenskonzept, das Simone Lategahn und ihre Familie erfolgreich macht. Sie nahm den Sonderpreis Tradition und Innovation entgegen. Bürgermeister Dirk Wigant als Laudator erinnerte daran, dass dieses Unternehmen schon seit über 500 Jahren innovativ sei. Der Milchhof Mühlhausen vermarktet auf vielfältige und nachhaltige Weise Lebensmittel aus überwiegend eigener Produktion. Die Direktvermarktung ermögliche es, bei Menschen das Bewusstsein für regionale Erzeugung zu stärken, erklärte Simone Lategahn.

Die Landwirtin nutzte die Gelegenheit der Preisverleihung auch dafür, den Blick auf eine der Herausforderungen zu richten, denen landwirtschaftliche Betriebe ausgesetzt sind. Lategahn appellierte, dass das Thema Bürokratieabbau vorangetrieben wird.
So bot die Preisverleihung, an der Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft teilnahmen, am Rande auch die Gelegenheit für viele Gespräche über aktuelle Entwicklungen und Diskussionsthemen – bis hin zur Gewerbesteuer, deren Erhöhung in Unna just in diesen Tagen beraten wird.