Ukraine-Krise Ukraine-Hilfstransporte: So können Sie Oksana Ryshkina in Unna helfen

Eine kurze Absprache noch, dann wird weitergepackt. Oksana Ryshkina und ihre Freunde laden gespendete Hilfsgüter um. Sie gehen zur polnisch-ukrainischen Grenze.
Eine kurze Absprache noch, dann wird weitergepackt. Oksana Ryshkina und ihre Freunde laden gespendete Hilfsgüter um. Sie gehen zur polnisch-ukrainischen Grenze. © Raulf
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Oksana Ryshkina aus Unna erlebt an diesem Freitag (4. März) einen besonderen Geburtstag. Es ist ihr 30., und die junge Frau hat keine Zeit zum Feiern. Sie steckt mitten einer unerwartet großen Hilfsaktion, die sie ins Leben gerufen hat. Die gebürtige Ukrainerin bringt gemeinsam mit Freunden mehrere Lastwagen auf den Weg.

Oksana Ryshkina hat eine spontane Hilfsaktion organisiert, die große Ausmaße annimmt. Mehrere Transporter voller Hilfsgüter fahren in Richtung Ukraine. © Privat

Die Unnaerin lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Ihre Familie stammt aus Charkiw, wo bekanntlich der Krieg besonders schlimm tobt. Sie hat auch noch Angehörige dort, wie sie uns berichtete. Mit dem Wunsch, Menschen zu helfen, die jetzt unter dem furchtbaren Krieg leiden, rief Ryshkina eine Spendenaktion ins Leben.

Gefühlt hilft das ganze Ruhrgebiet

Sie richtete ein Paypal-Spendenkonto ein und verbreitete ihren Aufruf über Social Media. Dann wurde sie förmlich überrannt von Hilfsangeboten. „Daraus ist etwas Großes geworden. Gefühlt hilft das ganze Ruhrgebiet“, sagt die junge Frau begeistert.

Als Autoverkäuferin, inzwischen bei bei der Tiemeyer-Gruppe, hat sie Kontakte zur Autobranche. So konnte sie gemeinsam mit weiteren „Mädels“, wie sie sagt, in kürzester Zeit einen ersten Hilfskonvoi auf die Beine stellen. Fünf große Lieferwagen und zwölf Fahrer stehen bereit. Sie sollen an diesem Freitagabend in Unna aufbrechen.

Geplant ist, auf dem Rückweg Schutzsuchende mitzunehmen

Spender bringen ihr Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung für Menschen, die jetzt Hilfe brauchen als Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet. Alles wird verpackt und sortiert, in Ryshkinas Wohnung und der ihrer Nachbarin Bianca Meftah gelagert. Das Team arbeitet bereits einige Tage und Nächte durch.

Bianca Meftahs Wohnung steht voll mit Hygieneartikeln. Zu ihr wurden unter anderem Stapel von Babywindeln geliefert. © Raulf

Die Sachen sollen nach Przemysl gefahren werden. Die Stadt liegt in Polen, kurz vor der ukrainischen Grenze. „Da haben wir Bekannte vor Ort“, sagt die Unnaerin. „Und von da aus werden wir schauen, wo wer was benötigt.“ Geplant ist, auf dem Rückweg Schutzsuchende mitzunehmen, damit sie in Sicherheit kommen.

Aktuell hat Oksana Ryshkina noch Angebote für Hilfsgüter, darunter ein paar Paletten Trinkwasser. „Ich habe nur keine Zeit sie abzuholen“, sagt sie. Hilfreich wäre jemand, der bis Freitagnachmittag mit einem größeren Fahrzeug eine Tour im Ruhrgebiet unternehmen könnte. Voraussichtlich in Gelsenkirchen und Marl müssten Waren abgeholt und nach Unna gebracht werden. Wer helfen könnte, soll sich bitte melden: Tel. 01577 – 66 23 124.

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