Freibad Unna Neue Technik: Warmwasser im Freibad Bornekamp kostet 200.000 Euro

Recht kalt… Schwimmmeister Ricardo Villanueva prüft im Bornekamp-Freibad die Wassertemperatur. Sie soll künftig verlässlich höher liegen. Und dafür investiert der Verein in neue Technik.
Recht kalt... Schwimmmeister Ricardo Villanueva prüft im Bornekamp-Freibad die Wassertemperatur. Sie soll künftig verlässlich höher liegen. Und dafür investiert der Verein in neue Technik. © Marcel Drawe
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Das Familien-Freibad im Bornekamp hat ein Grundproblem, das bisher kaum lösbar war: die Wassertemperatur. Jetzt plant der Bornekamp-Verein eine große Investition. Am Ende soll eine Zahl stehen, die dem Unnaer Freibad einen erheblichen Attraktivitätsschub und ganz neue Möglichkeiten geben wird: 24 Grad.

Freibad beliebt, aber Wasser zu kalt

Der Freibad Bornekamp e.V. betreibt das ehemals städtische Freibad seit 40 Jahren. Immer wieder gab es Neuerungen, mit denen die Ehrenamtlichen das Bad attraktiver machten. Aber bisher sei es nicht möglich gewesen, die Wassertemperatur entscheidend zu beeinflussen. „Spricht man mit den Bürgern der Stadt, hört man oft: ,Sehr schön, aber das Wasser ist viel zu kalt‘“, so Jessica Mense, Vorsitzende des Vereins.

Die gesamte Einrichtung im Bornekamp hat keine Heizung. Lediglich Wärmeschläuche auf einem Gebäudedach bringen etwas Temperatur ins Becken, wenn die Sonne intensiv scheint. „Viele Kinder bibbern sich im Freibad zum Seepferdchen“, so Mense. Die Zähne zusammenbeißen – oder klappern lassen – müssen auch die Schwimmlehrer, die bei Kursen mitunter einige Stunden im Wasser stehen.

Schwimmmeister Ricardo Villanueva kann am Computer verschiedene Daten zum Wasser auslesen. Die Temperaturkurve erreicht derzeit kaum 18 Grad. © Marcel Drawe

Mit der Wärme nehmen die Möglichkeiten zu

Mit wärmerem Wasser möchte der Verein nicht nur für seine Bestandsnutzer die Bedingungen verbessern, sondern auch für neue. Man will sich breiter aufstellen und diverse Kurse für alle Generationen anbieten. Schon in diesen Sommerferien soll es ein erweitertes Kursangebot für Nichtschwimmer geben und künftig mehr Schulschwimmen. „Ganz abgesehen davon werden sich die zahlreichen Besucher natürlich auch über Wassertemperaturen von circa 24 Grad freuen“, so Mense.

Ein erster Teil der Technik, die dieses möglich machen soll, ist bereits im Bornekamp angekommen. Techniker stellen Luft-Wärme-Pumpen auf. Mit ihrer Hilfe wird demnächst das Freibadwasser beheizt, und über Pufferspeicher können Heizkörper betrieben werden. Mangels Heizung ist es nämlich bisher auch im Gebäude kalt. Das macht Umkleiden, Toiletten und Duschen ungemütlich und sorgt im Winter für Feuchtigkeitsschäden. Für die Zukunft geplant ist eine Dauer-Raumtemperatur von 18 Grad.

Wärmepumpen entziehen der Außenluft Energie und können damit Wärme erzeugen. Dafür ist allerdings auch elektrischer Strom nötig. Diesen sollen zunächst die Stadtwerke auf herkömmlichem Weg liefern. Ein erster Testbetrieb mit warmem Wasser ist für Mitte Mai geplant. Für ein bis zwei Wochen sollen die Wärmepumpen es im Freibad gemütlich machen – passend zur Jubiläumsfeier am 15. Mai, wenn der Bornekamp-Verein sein 40-Jähriges feiert.

Mit Solartechnik Kosten von über 200.000 Euro

In der Zukunft will das Freibad seinen Strom selbst machen. An zwei Seiten des Gebäudes soll ein Wandelgang angebaut werden. Auf die so entstehenden Dachflächen will der Verein Photovoltaikzellen bauen lassen. Strom aus der Sonne betreibt dann die Wärmepumpen. Wenn im Sommer überschüssige Energie erzeugt wird, fließt sie in die Wasserpumpen fürs Becken. Der Bornekamp-Verein will so seine Stromkosten senken.

Die Photovoltaikanlage soll nun bald bestellt werden. Nach der Badesaison dieses Jahres soll gebaut werden. Das Gesamtprojekt wird teuer. Der Verein rechnet mit über 200.000 Euro Kosten. Dies sei vom Verein allein nicht zu stemmen. Jessica Mense berichtet von Fördermitteln, die beantragt seien. Außerdem seien Spenden nötig.

Also: Wer die Investition in die Zukunft des Unnaer Freibads unterstützen möchte, kann dies ab sofort tun, mittels Überweisung unter dem Stichwort „Solarwärme“:

IBAN DE59 4435 0060 0000 0243 64 (Sparkasse)

IBAN DE61 4416 0014 4008 4261 01 (Volksbank).

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