Ex-Freund erstochen Zeuge verärgert Frau auf der Anklagebank

Ein Anwalt und die Beschuldigte sitzen an Tischen im Landgericht Dortmund. Hinter ihnen stehen ein Polizist und eine Polizistin.
Die Beschuldigte reagierte patzig auf die Aussage des Zeugen. © Martin von Braunschweig
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Mit ersten Zeugenvernehmungen ist am Dortmunder Schwurgericht der Mordprozess gegen eine 51-jährige Frau aus Unna-Königsborn fortgesetzt worden. Die Beschuldigte gilt als psychisch krank. In dem Verfahren geht es um die Frage, ob sie unbefristet in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden muss.

Laut Staatsanwaltschaft hat die Frau aus Unna Mitte Juli ihren Ex-Freund in dessen Wohnung erstochen. Zuvor soll sie dem Mann mehrmals mit einem Fischbetäuber auf den Kopf geschlagen haben.

Mit Fischbetäuber geschlagen

Vor der Bluttat hatte die 51-Jährige offenbar einen Bekannten gebeten, sie zum Haus ihres Ex-Freundes zu begleiten. Der Zeuge erinnerte sich in seiner Aussage vor Gericht so: „Sie sagte mir, dass sie unbedingt etwas mit ihrem Ex klären muss.“

Er habe eigentlich keine Lust gehabt, die Beschuldigte zu begleiten, weil er nach einem langen Arbeitstag müde gewesen sei. „Ich habe es dann aber doch gemacht, weil sie so aufgeregt war.“

Bekannter begleitete Frau

Während der Zeuge offenbar vor dem Haus wartete, soll die Königsbornerin mit einem Schlüssel in die Wohnung ihres früheren Partners eingedrungen sein und den Mann angegriffen haben. Als sie wieder herauskam, sei sie weiterhin „ganz hyperaktiv“ gewesen, sagte der Zeuge den Richtern.

„Ich habe gehört, wie der Mann um Hilfe gerufen hat. Aber ich dachte, dass sich eine Nachbarin schon um ihn kümmern wird“, sagte der Bekannte weiter. Er habe nicht geglaubt, dass das Opfer so schwer verletzt war.

Opfer rief um Hilfe

Zusammen mit ihrem Bekannten soll die 51-Jährige nach der Tat zunächst in ihre Wohnung gegangen sein, um sich umzuziehen. Wenig später sei dann aber schon die Polizei an der Wohnung aufgetaucht, erinnerte sich der Zeuge. Auch er wurde zunächst vorläufig festgenommen.

Als er gebeten wurde, die Königsbornerin zu beschreiben, machte der Zeuge seine Bekannte richtig wütend. „Sie streitet sich mit allen und jedem“, sagte der Mann. „Man muss echt auf sie aufpassen.“

Auch Zeuge wurde festgenommen

Während die 51-Jährige zu dem Tatvorwurf schweigt, konnte sie bei dieser Bemerkung nicht an sich halten. „Das stimmt doch gar nicht“, blaffte sie ihren Bekannten an. „Wen kennst du denn schon aus meinem Umfeld?“

Der Zeuge ließ sich aber davon nicht beirren. „Ich bleibe dabei“, entgegnete er der Beschuldigten. Natürlich wisse er aber auch von ihrer Erkrankung.

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