Gesamtschule Mehr als sinnloses Daddeln: Computerspiele können Wortschatz erweitern

Schüler und Lehrer der Werner-von-Siemens-Gesamtschule nahmen gemeinsam an einer Studie zum Einsatz von Computerspielen im Unterricht teil. © WvSGEK
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Computerspiele sind seit Jahrzehnten bei vielen Kindern und Jugendlichen beliebt, werden von vielen Pädagogen aber bisher nicht besonders geschätzt. Eine Studie, an der sich die Werner-von-Siemens-Gesamtschule beteiligt, rückt die „Games“ nun aber als Unterrichtsmaterial in den Fokus.

Computerspiele im Unterricht? Dieser Frage gingen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und die Schulleitung der Königsborner Gesamtschule im Rahmen einer Machbarkeitsstudie unter dem Titel „Games machen Schule“ nach. Das NRW-Schul- und Bildungsministerium fördert die Studie.

Spiele in drei Fächern eingesetzt

Schon vor den Sommerferien hatte die Teilnahme an dem Projekt begonnen: Jahrgang 8 erprobte drei verschiedene Computerspiele in Gesellschaftslehre, Englisch und Deutsch unter Anleitung eines Medienpädagogen.

Im September fuhren dann die zwei Neuntklässler Laurens Büchting und Gabriel Linke gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Rosa Garrido und Anna Merschmann sowie dem stellvertretenden Schulleiter Jörg Nies nach Bad Sassendorf zu einem NRW-Medienforum. In einer Podiumsdiskussion gab Laurens Büchting souverän Einblick in die Gedankenwelt der Schüler, die an den Computerspiel-Einheiten im Unterricht zum größten Teil mit Begeisterung teilgenommen haben. Sein persönliches Fazit „Lieber ein Videospiel statt irgendeine langweilige Lektüre“ lasse wohl noch viel Raum zur Diskussion, hieß es im Nachgang in einer Pressemitteilung der Schule. Sicher sei aber, dass der Einsatz von Computerspielen im Unterricht auch von Lehrern als gewinnbringend für den Fachunterricht eingestuft werde.

Wortschatz erweitern mit Abenteuerspiel

Spielten Schüler beispielsweise das Abenteuerspiel „Life is strange“ auf Englisch, könnten sie dadurch ihren Wortschatz erweitern, so Englischlehrerin Anna Merschmann. Sie setzt sich aber auch kritisch mit Spiel und Studie auseinander, da die Fremdsprache vor allem gehört und gelesen werde aber zu wenig aktiv vom Spieler verwendet werde.

Einig ist man sich, dass Computerspiele zur Motivation der Schüler beitragen können. An der Gesamtschule sei es durchaus vorstellbar, mehr „Games“ im Unterricht einzusetzen. So sollen Kollegen anhand einer Sammlung sinnvoller Spiele Orientierung bekommen. Insgesamt sei das Thema aber noch in den Anfängen, so Vize-Schulleiter Jörg Nies.

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