Carlernst-Kürten-Stiftung Lebendige Begeisterung für Kunst in Unna: Zum Tode von Burkhard Leismann

Burkhard Leismann begeisterte Menschen für Kunst. Dieses Bild zeigt ihn 2021 mit Werken Carlernst Kürtens in den Räumen der Kürten-Stiftung. Leismann, der Künstlerische Leiter der Stiftung, ist am 1. April gestorben. © Archiv
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„Wir wollen das pflegen, was die Kürtens hinterlassen haben“, sagte Burkhard Leismann im November 2018. Er hatte zu dieser Zeit die Künstlerische Leitung der Carlernst-Kürten-Stiftung in Alte Heide übernommen. Was Kürten, einer der vier großen Unnaer Künstler des 20. Jahrhunderts, geschaffen hatte, bewahrte und vermittelte Leismann fortan mit einer Freude, die die Menschen spüren konnten.

Als „ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst“, wie ihn die Stadt Unna bezeichnet, konnte Leismann aus dem Stegreif Kunstwerke in Beziehung setzen zu den Künstlern, zu deren Entwicklung und ihren Epochen. Auch Laien konnten sich begeistern lassen von Leismanns fundierten Erläuterungen, sicher auch, weil er sie so sympathisch vortrug.

Leiter der Kürten-Stiftung seit 2018

Leismann war nach seiner Zeit als Direktor des Kunstmuseums Ahlen Leiter der Kürten-Stiftung in Unna geworden. Mit Kürtens 2017 verstorbener Ehefrau Waltraud verband ihn eine berufliche Freundschaft, so dass es auch ihr Wille war, dass Leismann das Werksverzeichnis über Kürten, das sie begonnen hatte, zu Ende führt. Der Stadt Unna war Burkhard Leismann auch schon in früheren Jahren durch seine kuratorische Tätigkeit beim Aufbau der Kunstsammlung der Sparkasse Unna-Kamen verbunden.

Leismann führte die Stiftung im Sinne Waltraud und Carlernst Kürtens und voller Engagement bis zu seinem Tode. Die Verbundenheit mit dem Wirken und den Werken Kürtens zeigte sich auch darin, dass er seinen Wohnsitz in der „Alte-Heide-Schule“ nahm und dass ihm Gäste, die sich für die laufenden Ausstellungen auch außerhalb der Öffnungszeiten interessierten, stets willkommen waren.

Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen

Anlässlich des 100. Geburtstages des im Jahr 2000 verstorbenen Künstlers veröffentlichte Leismann 2021 im Namen der Stiftung einen Katalog „figurativ-abstrakt-konkret“. Für das 20-jährige Bestehen der Stiftung organisierte er kürzlich erst eine Doppelausstellung mit Werken Kürtens sowie verschiedener aktueller Künstler.

Leismann wirkte an zahlreichen Publikationen mit und verantwortete die Organisation und die Durchführung der wechselnden Ausstellungen in Alte Heide sowie zahlreiche Ausstellungsprojekte im Verbund mit Kunstmuseen in der Region. Durch sein Engagement machte er das Werk von Kürten wieder einem größeren Publikum bekannt, die Ausstellungseröffnungen in der Alten Heide wurden zu Publikumsmagneten.

Mit Burkhard Leismann verliere die Stadt Unna einen engagierten und weit über die Region hinaus geschätzten Kollegen, der sich stets für die Kunst einsetzte und zwar immer auf Augenhöhe mit seinem Gegenüber, so die Mitteilung der Stadtverwaltung. „Seine aufgeschlossene Art, sein Optimismus und der Austausch mit ihm werden uns fehlen.“

Burkhard Leismann starb am Freitag, 1. April, im Alter von 69 Jahren.

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