
Der Bedarf an Kitaplätzen in Unna ist größer als das Angebot. Seit November des vergangenen Jahres haben Unnas Eltern 1000 Kinder im neuen Online-Anmeldeprogramm für einen Betreuungsplatz registriert. Rund 800 Eltern suchten schon für das Kindergartenjahr ab dem 1. August. Und 286 erhielten eine Absage. Ein gutes Drittel.
Diese hohe Zahl ist Resultat jahrelanger Versäumnisse. Das räumte Unnas Bürgermeister in der jüngsten Ratssitzung ein. Ob geplante Bauvorhaben zeitig fertig werden? Das bleibe zu hoffen. Doch Hoffnung hilft den Eltern, die einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben und ab Sommer wieder arbeiten möchten, wenig. Man male sich aus, es klagten hunderte Familien gegen die Stadt. Und Kitaplätze gibt es am Ende trotzdem nicht.
Es kann doch nicht sein, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Krisenzeiten wie die aktuelle zeigen auch, wie schnell es möglich ist, Infrastruktur zu schaffen, Tausenden von Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen. Da fällt es schwer zu verstehen, dass eine Kommune an der Betreuung ihrer eigenen Kinder scheitert. Berechtigt mahnte jüngst die SPD-Fraktion, dass der Nachwuchs zahlreicher Familien aus der Ukraine das Problem noch verstärken könnte. Ein Kita-Gipfel ist unumgänglich. Um darüber zu sprechen, was die Hürden sind, wie man sie nehmen, oder in Notsituationen auch mal umgehen kann. Dazu sind kreative Lösungen gefragt, für die alle Beteiligten an einen Tisch müssen.