Personalnot Jobangebot plus Wohnung - trotzdem will niemand kellnern

Francisco Valero teilt das Problem vieler Wirte: Er sucht händeringend Personal. © Raulf
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Seit dem Lockdown im Frühjahr 2020 hätten über 20.000 Beschäftigte allein in Nordrhein-Westfalen das Hotel- und Gaststättengewerbe verlassen, berichtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Sie warnt angesichts der neuen 2G-plus-Regelung vor einer Verschärfung der sozialen Notlage in der Branche und vor einem Personal-Kollaps. Von Personalnot kann Wirt Francisco Valero ein Lied singen.

„Ich finde keine Leute“, sagt der Wirt von Tapas und Bodega in Unna. Da Bedienungen sich im Zuge der Lockdowns andere Jobs suchten, seien Stellen bei ihm seit Monaten unbesetzt. Die bittere Konsequenz: Seit November ist nicht nur einen Tag in der Woche geschlossen, sondern zwei. „Die paar Leute, die ich habe, kann ich nicht sechs Tage in der Woche arbeiten lassen.“

Er zahle schon seit Jahren deutlich mehr als den Mindestlohn, trotzdem finde er kein geeignetes Personal mehr. Deutschlandweit habe er inseriert, alles versucht. „Ich habe auch eine Wohnung angeboten.“ 50 Quadratmeter, möbliert und für die Innenstadt günstig, mit Internet. Angesichts des Wohnungsmangels könnte das locken – trotzdem: keine Chance.

„2G-plus“ wird diese Situation kaum verbessern. Deutliche Kritik an den neuen Maßnahmen kam nun auch vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga: Die Verschärfung sei unverhältnismäßig und „ein Desaster für die Gastronomie“.

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