Unnas Bürgermeister Dirk Wigant im Interview „Es ist jedem zuzumuten, die Parkbauten zu nutzen“

Bürgermeister Dirk Wigant (links) und Redakteur Tobias Hinne-Schneider stehen im Studio des Hellweger-Anzeigers.
Bürgermeister Dirk Wigant (links) hat sich den Fragen von Hellweger-Anzeiger-Redakteur Tobias Hinne-Schneider gestellt. © Marcel Drawe
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Der Stadt droht durch die Grundsteuer-Reform ein Verlust von drei Millionen Euro. Um Kämmerer Michael Strecker zu zitieren, „das ist bei gegebener Haushaltslage indiskutabel“. Ist eine Erhöhung der Grundsteuer unumgänglich?

Höffner hatte im Zuge der geplanten Ansiedlung eines Service-Standortes Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro versprochen. Konnte sich die Stadt die Ablehnung leisten?

Vor Kurzem hat das Aluminiumwerk bekannt gegeben, dass eine geplante Investition von mehr als fünf Millionen Euro in eine Mitarbeiter-Akademie nicht umgesetzt wird. Einer der Gründe sei die „unmotivierte Erhöhung der Gewerbesteuer durch die Stadt Unna ab 2025“, hieß es vom Unternehmen. Was macht die geplante Gewerbesteuererhöhung dennoch wichtig, obwohl Unternehmen sich gegen Investitionen vor Ort entscheiden?

Um die Gewerbesteuer zu erhöhen, gibt es zwei Möglichkeiten, am Hebesatz zu schrauben oder neues Gewerbe in die Stadt zu locken. Wie wichtig ist es, Neuansiedlungen zu ermöglichen?

Parkhäuser immer in der Nähe

Die Umgestaltung des Morgentores ist abgeschlossen. Der Umbau des Parkplatzes an der Schulstraße läuft. Wie bewerten Sie diese Projekte?

Sie haben das Parken angesprochen. Beide Projekte werden kritisch gesehen, weil Parkplätze weggefallen sind.

Die Maßnahmen passen in das neue Verkehrskonzept der Stadt. Welche Ziele verfolgt die Stadt mit ihrer Verkehrsplanung?

Jetzt gibt es im Konzept den philosophischen Satz: „Jeder Weg beginnt zu Fuß und endet auch so.“ Da ist viel Wahres dran. Und dazwischen soll es langsamer werden: Mehr Tempo 30 auf Straßen ist ein Vorschlag.

Großes Thema im Konzept ist der Radverkehr. Jetzt herrscht beim ADFC, der Interessenvertretung der Radfahrer, nicht nur Freude, sondern auch ein Stück weit Frust. Es wird an der Umsetzungsgeschwindigkeit gezweifelt. Jährlich sollte Unna 1,8 Millionen Euro in den Radverkehr investieren. Wie kann das Geld gut investiert werden?

Noch immer ist die Idee auf dem Tisch, eine Spur auf dem Ring für den Radverkehr zu schaffen. Wird das weiterverfolgt?

Unna fehlen Wohnungen

Was bei der Verkehrsplanung fertig ist, soll es auch fürs Wohnen geben: Ein Handlungskonzept samt Baulandprogramm. Es soll helfen, Mittel gegen die Wohnungsnot zu finden. Mit welchen Problemen sieht sich die Stadt konfrontiert? Und wie sehen Lösungen aus?

Wie begegnen sie jungen Familien, die jetzt auf der Suche nach Bauland sind?

Jetzt zieht die Falkschule in den neuen Bildungsstandort am Hertinger Tor. Das ist eine innerstädtische Fläche, die in absehbarer Zeit frei wird. Gibt es schon Planungen?

Jetzt haben wir über mehr Wohnraum, mehr Platz für Gewerbe gesprochen. Das bedeutet im Umkehrschluss, es wird mehr Fläche versiegelt.

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