Gebühren steigen Unnaer müssen für Straßenreinigung, Abfall, Friedhof und Abwasser mehr zahlen

Zwei Mitarbeiter der Unnaer Stadtbetriebe fegen in der Innenstadt.
Die Straßenreinigungsgebühren steigen im Jahr 2024 um durchschnittlich 5,5 Prozent. © Sebastian Pähler (Archiv)
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Im nächsten Jahr müssen Unnaer bei den Dienstleistungen der Stadt tiefer in die Tasche greifen. Straßenreinigung, Abfallentsorgung, Friedhofsnutzung und Abwasserentsorgung werden teurer.

In einer Mitteilung erläutert die Stadt, dass „die allgemeinen Preissteigerungen“ Auswirkungen auf die Höhe der Gebühren 2024 haben. In allen Dienstleistungsbereichen müssen die Gebühren angehoben werden; „teilweise nur moderat, im Bereich Abwasserentsorgung ist mit 38 Prozent Preissteigerung ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen“, heißt es von der Stadt.

Wie teuer werden die Straßenreinigungsgebühren?

Die Straßenreinigungsgebühren steigen um durchschnittlich 5,5 Prozent. Für die Reinigungsklasse 3 – die für die meisten Bürger gilt –, in der die Reinigung wöchentlich erfolgt, bedeute dies konkret eine Erhöhung von 3,62 Euro pro laufendem Frontmeter auf 3,82 Euro.

Wie teuer wird die Restmüllentsorgung?

Zwölf Prozent mehr müssen die Unnaer für die Restmüllentsorgung aufwenden. Für die am häufigsten in Unna verwendete Behältergröße von 80 Litern, die wöchentlich geleert wird, bedeutet dies eine Erhöhung von 76,41 Euro pro Jahr auf 85,91 Euro.

„Ein Grund für die erforderliche Erhöhung sind die gestiegenen Entsorgungskosten durch den CO2-Zuschlag, der künftig für die Müllverbrennung anfällt“, heißt es von der Stadt. Einen weiteren wesentlichen Faktor machen die eingebrochenen Altpapiererlöse aus.

Bisher erhielten die Stadtbetriebe pro Altpapiertonne 123,44 Euro – im Jahr 2024 werden es mit 62,13 Euro nur noch knapp die Hälfte dieser Erlöse sein. „Da die Altpapiererlöse traditionell die Restmüllgebühren entlasten, sind die Einbrüche in diesem Bereich direkt bei den Restmüllgebühren zu spüren.“

Am Afferder Weg wurden im vergangenen Jahr im Rahmen eines Gehwegausbaus auch Kanalarbeiten durchgeführt.
Am Afferder Weg wurden im vergangenen Jahr im Rahmen eines Gehwegausbaus auch Kanalarbeiten durchgeführt.© Michael Neumann (Archiv)

Wie teuer wird die Biomüllentsorgung?

Die Gebühren für die Biomüllentsorgung steigen mit rund 1,8 Prozent vergleichsweise moderat. Die 80-Liter-Tonne, die alle zwei Wochen geleert wird, kostet künftig 75,19 Euro pro Jahr. In diesem Jahr waren es noch 73,83 Euro.

Wie teuer wird die Abwassergebühr?

Von derzeit 2,37 Euro pro Kubikmeter steigt die Schmutzwassergebühr auf 3,29 Euro. Das ist eine Steigerung um 92 Cent. Der Anstieg habe mehrere Gründe, so die Stadt.

Die allgemein gestiegenen Personal- und Baukosten treffen demnach auch die Stadtbetriebe, die das Abwasserkanalnetz instand halten und bewirtschaften müssen. Die Kosten für die damit beauftragten Firmen seien in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen.

Über das Abwasserkanalnetz sammeln die Stadtbetriebe das Schmutz- und Niederschlagswasser der Unnaer und transportieren es zum Lippeverband, der die Klärung übernimmt. Um diese Dienstleistung nutzen zu können, ist die Kreisstadt Unna Mitglied im Lippeverband und zahlt dafür einen entsprechenden Mitgliedsbeitrag. Der Lippeverband erhöhe diesen Beitrag im Jahr 2024 deutlich.

Ein weiterer Bestandteil der Abwassergebühr sind die Kosten für die Instandhaltung und Wartung des Kanalnetzes. „Um diese Kosten benennen zu können, ist es wichtig zu wissen, wieviel das Kanalnetz ‚wert‘ ist, also genau zu wissen, wie groß das Kanalnetz ist und in welchem Zustand sich die einzelnen Kanalbestandteile befinden“, so die Stadt. In der Vergangenheit sei dies pauschal nach Straßen bewertet worden. Durch Baumaßnahmen habe sich viel verändert: So können beispielsweise die Bauteile eines Kanals innerhalb ein und derselben Straße durchaus aus unterschiedlichen Jahren stammen und dementsprechend mehr oder weniger Aufwand zur Instandhaltung beziehungsweise zur Erneuerung benötigen.

In einem mehrjährigen Prozess seien all diese Veränderungen erfasst worden und das habe zu einer deutlich differenzierten Bestandsaufnahme geführt. Diese zeige, dass das Abwasserkanalnetz einen höheren Wert habe, als bisher angenommen. „Um diesen Wert durch entsprechende Instandhaltung beziehungsweise Wiederbeschaffung erhalten zu können, müssen die Gebühren entsprechend steigen“, so die Stadt.

Auf dem Westfriedhof in Unna sind verschiedene Gräber.
Auch die Friedhofsnutzung wird teuer.© Dirk Becker (Archiv)

Wie teuer werden die Friedhofsgebühren?

Mit einer Erhöhung von im Durchschnitt 2,4 Prozent über alle Bestattungsarten gerechnet liegt die Gebührenerhöhung im Friedhofsbereich im Rahmen der vergangenen Jahre.

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