Kontrolle am Ringtunnel Geblitzter Busfahrer in Unna zur Polizei: „Kümmern Sie sich um andere!“

Bei einer erneuten Kontrolle am Ringtunnel hat die Polizei zahlreiche Tempoverstöße festgestellt (Symbolbild). © picture alliance / Monika Skolimowska/dpa
Lesezeit

Die Polizei setzt die Verkehrskontrollen am Ringtunnel in Unna konsequent fort – und wie die neueste Bilanz zeigt: nicht ohne Grund.

Im Rahmen eines erneuten Schwerpunkteinsatzes am Donnerstag (24. März), bei dem der Fokus auf Geschwindigkeitsüberschreitungen lag, wurden innerhalb von nur 160 Minuten insgesamt 41 Verstöße verzeichnet. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, kommen auf 21 Verkehrsteilnehmende Ordnungswidrigkeitenanzeigen zu, weil sie mindestens 16 Stundenkilometer zu schnell waren. Darunter war auch ein Busfahrer mit Fahrgästen an Bord, der den Einsatzkräften sagte: „Kümmern Sie sich lieber um andere, ich bin spät dran.“

„Wer durch den Tunnel brettert, gefährdet auch andere“

Trauriger Spitzenreiter bei dieser Kontrollaktion sei ein Pkw gewesen, der das vorgeschriebene Tempolimit um 24 km/h überschritt. Zur Erinnerung: Am Knotenpunkt Tunnelausgang/Beethovenring/Kantstraße gilt Tempo 30 aufgrund der immer noch laufenden Bauarbeiten.

„Leider bestätigt auch dieses Ergebnis unsere Strategie, hartnäckige Verkehrskontrollen in diesem Bereich durchzuführen“, sagt Thomas Röwekamp, Leiter des Verkehrsdienstes bei der Kreispolizeibehörde Unna. „Wer der Meinung ist, mit überhöhter Geschwindigkeit und abgelenkt vom Handy durch den Ringtunnel brettern zu müssen, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmende“, sagt der Erste Polizeihauptkommissar. Zu viele würden immer noch das Risiko ihres Handelns unterschätzen. „Deshalb werden wir nicht nachlassen.“

„Termindruck darf keine Ausrede sein“

Warum gibt es so intensive Kontrollen an diesem Ort? „Wir sind natürlich kreisweit auch an anderen Stellen aktiv“, sagt Polizeisprecher Christian Stein. Am Ringtunnel aber wolle man nun besonders Präsenz zeigen. „Leider geben uns die Ergebnisse Recht.“ Die Verkehrsführung verändert sich, und durch die Baustelle gibt es immer mal wieder Engstellen oder sogar Sperrungen. „Da rangieren auch Baufahrzeuge“, sagt Stein. „Dort zu schnell zu fahren, ist einfach brandgefährlich.“

Wie der besagte Busfahrer haben sicher auch viele andere Menschen bei der Fahrt Zeit- oder Termindruck. „Aber das darf nie eine Ausrede sein, die Regeln zu missachten“, betont Polizeisprecher Stein.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen