
„Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Panzer durch die Stadt rollen, in der ich gelebt habe“, sagt Alexandra Khariakova. Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Kreis Unna ist entsetzt wegen des Krieges. Khariakova kommt aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, von wo zuletzt heftige Raketenangriffe der russischen Armee gemeldet wurden.
Sie und ihr Mann leben seit 1995 in Deutschland. In der Ukraine haben sie noch immer Freunde und Angehörige, um die sie nun bangen. „Niemand von uns hat gedacht, dass so etwas passiert.“ Putin sei ein „Wahnsinniger“. Sie verurteilt die Propaganda voller „Fake News“, die von der russischen Staatsführung betrieben wird und schlimmer sei als zu Zeiten der Sowjetunion.
Dass es nun zum Krieg gegen die Ukraine gekommen ist, mache sie wie die Menschen in ihrem Umfeld und in ihrer Gemeinde fassungslos. Sie hat im Moment alle Hände voll zu tun mit den spontanen Hilfsaktionen für die Ukraine. Das lenke sie zumindest ab, sodass sie nicht die ganze Zeit nur die schlimmen Nachrichten verfolge. „Es hilft, etwas Nützliches zu tun.“