31 Millionen Euro „Investition in die Zukunft“ Baustart und neuer Zeitplan am Hertinger Tor

Eine kleine Zeremonie markierte an diesem Freitag (20.1.) den symbolischen Startschuss für das Projekt des Bildungsstandortes Hertinger Tor.
Eine kleine Zeremonie markierte an diesem Freitag (20.1.) den symbolischen Startschuss für das Projekt des Bildungsstandortes Hertinger Tor. © Udo Hennes
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Die ersten Bauarbeiter sind trotz frostiger Temperaturen auf Unnas großer Schulbaustelle an der Brockhausstraße schon ins Schwitzen gekommen: Kinder buddelten im Sand. Sie nutzten die Gelegenheit am Rande des Spatenstich-Fests am Bildungsstandort Hertinger Tor.

Im Februar beginnen wie berichtet die Bauarbeiten. Eine kleine Zeremonie markierte an diesem Freitag (20.1.) den symbolischen Startschuss für das Projekt. Es sei die aktuell größte Investition der Stadt Unna, so Bürgermeister Dirk Wigant. Als 2018 die Planungen begonnen hatten, war man von 18 Millionen Euro ausgegangen. Bekanntlich gab es dann Preissteigerungen in mehreren Stufen. Aktuell liegen die geplanten Kosten bei 31,1 Millionen Euro – eine Investition „in unser aller Zukunft“, so Wigant.

Appell: Geht um „Zukunft unserer Kinder“

Ob sich Preise weiterhin so dramatisch zum Nachteil der Bauherren entwickeln, bleibt abzuwarten. An der Großbaustelle war auch die Hoffnung zu vernehmen, dass sich die Lage nun etwas entspannen kann. Der scheidende Unnaer Beigeordnete Jens Toschläger, der bei dem Projekt bisher federführend war, appellierte aber auch in Erinnerung an die in vergangenen Jahren geführten Kostendiskussionen an die Verantwortlichen: „Lassen Sie uns nicht Abstriche machen, um ein wenig Geld zu sparen. Es geht um die Zukunft unserer Kinder.“

Die Kinder freuen sich auf den neuen Bildungsstandort. Schülerinnen und Schüler der Falk- und Nicolaischule zeigten ihre „Planunterlagen“ für das Projekt.
Die Kinder freuen sich auf den neuen Bildungsstandort. Schülerinnen und Schüler der Falk- und Nicolaischule zeigten ihre „Planunterlagen“ für das Projekt. © Hennes

Moderne Bildung in Öko-Gebäude

Zukunft ist bei diesem Projekt in mehrerlei Hinsicht das zentrale Stichwort. Es ist eine weitgehend nachhaltige Bauweise geplant, bei der weniger Beton, dafür mehr Holz zum Einsatz kommt. Auch Dachbegrünung und hohe energetische Standards sollen dafür sorgen, dass dieser neue Gebäudekomplex einen kleinen CO-2-Fußabdruck bekommt.

Auch inhaltlich will man zukunftsweisend arbeiten. „Es ist keine Schule, es ist ein Bildungszentrum“, sagte Yvonne Gutzeit von der Sozialpädagogischen Initiative (SPI). Sie wird Träger der Offenen Ganztagsschule sein, ebenso Träger der vierzügigen Kindertagesstätte, die neben der neuen Grundschule errichtet wird. Am Standort Brockhausstraße sollen also künftig Kinder vom vierten Lebensmonat bis zum zehnten Lebensjahr betreut werden. Die Einrichtungen wollen eng zusammenarbeiten. Mit einem Versammlungsraum soll das Familienzentrum auch in das Stadtviertel hinein geöffnet werden. „Wir wollen keine Käseglocke über diese Schule ziehen“, sagte Gabriel Rosenberg, Leiter der Nicolai- und Falkschule. Diese sollen bekanntlich geschlossen werden, wenn die neue Grundschule in Betrieb geht. Rosenberg ist damit designierter Schulleiter am Standort Brockhausstraße. Er freut sich, mit seinen Kolleginnen und Kollegen „offene, kommunikative und neue Ideen für den Unterricht“ in dafür optimalen Räumlichkeiten umsetzen zu können.

Eröffnung voraussichtlich 2025

Und wann beginnt diese Zukunft? „Wenn wir ganz viel Gas geben hier, dann seid ihr die ersten, die in diese Schule kommen“, sagte der Noch-Beigeordnete Toschläger zu Kindern der beiden Grundschulen, die die Spatenstich-Aktion lebendig machten. Der Zeitplan scheint bei diesem Projekt ebenso wenig zu bändigen zu sein wie der Kostenrahmen: Zu Beginn der Planung hatte die Stadt Unna den Sommer 2023 als Fertigstellungstermin genannt. Im April 2022 war dann von einem Jahr Verzögerung die Rede, also Sommer 2024. Beim Spatenstich nun hieß es, dass voraussichtlich Anfang 2025 die Eröffnung der neuen Einrichtung gefeiert werden könne. Einer im Nachgang versandten Mitteilung aus dem Rathaus war zu entnehmen: „Im Laufe des Jahres 2025 sollen die ersten Kinder den neuen Lernort nutzen können.“

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