
Der Kurpark soll es sein. Auf die Frage, wo wir Dirk Wigant zum Kandidaten-Interview treffen, kommt die Antwort des CDU-Kandidaten schnell. „Der Kurpark gehörte schon immer zu meinem Leben dazu.“ Aufgewachsen in Alte Heide und Königsborn führte Dirk Wigants Weg schon immer durch den Kurpark, wenn er nach Unna wollte. Jetzt soll ihn dieser Weg bis ins Rathaus führen.
„Der Kurpark gehörte schon immer zu meinem Leben dazu.“
Sei März 2019 ist der 52-jährige Diplom-Volkswirt Beigeordneter der Stadt Unna – und damit dahin zurückgekehrt, wo seine berufliche Laufbahn begann. Dass er in der Verwaltung arbeiten wollte, stand für den jungen Dirk Wigant früh fest. „Ich wollte auch etwas Praktisches machen, nicht nur die Theorie lernen.“ 15 Jahre arbeitete er nach seiner Ausbildung bei der Stadtverwaltung Unna und stieß dabei immer wieder auf jenes Thema, das er jetzt zu dem zentralen Schwerpunkt seines Wahlkampfes gemacht hat: Bürgerbeteiligung. „Es sollten die Menschen entscheiden, die auch die Zeche bezahlen“, begründet Wigant sein Plädoyer für das verstärkte Einbeziehen der Bürger.
Bürger an großen Infrastrukturprojekten beteiligen
Ein Bürgermeister Wigant würde also die Bürger über jedes Projekt in der Stadt entscheiden lassen? „Nein, das lassen die Ressourcen einer Verwaltung nicht zu. Aber bei großen Infrastrukturprojekten sollte man die Bürger fragen: Wollt ihr das, ja oder nein? Dank moderner Technik geht das heute online; auch so, dass sichergestellt ist, dass die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Und für diejenigen, die das online nicht möchten, kann man kurze Wege per Postkarte oder den Gang ins Bürgerbüro nutzen. Das muss nicht jedes Mal ein großer Bürgerentscheid sein.“
Kandidatenporträt Dirk Wigant
Wer Wigant davon reden hört, wie er die Bürger beteiligen will; dass er im Zweifelsfall von Tür zu gehen würde um ein Votum der Bürger für oder gegen eine Sache zu bekommen, der spürt schnell: Hier ist ein Mann in seinem Element. Ein Einkaufszentrum in Massen, eine Grundschule am Hertinger Tor, die Eissporthalle – Themen, zu denen man die Unnaer Bürger befragen könnte, gibt es genug. „Natürlich entscheidet letztlich der Rat, aber die Verwaltung muss die Ratsbeschlüsse vorbereiten und dazu muss sie die Meinung der Bürger kennen. Es ist ein Miteinander, das dort gelebt werden muss.“

Diese neue Form des Miteinanders – die sich Wigant übrigens auch in der politischen Streitkultur wünscht – will der 52-Jährige als Bürgermeister umsetzen. Was ihn motiviert? „Ich will meine Stadt gestalten.“ „Meine“ Stadt – das ist für Dirk Wigant auch die Lebensqualität, die er nach seiner Rückkehr aus Steinfurt, wo er sechs Jahre lang als Beigeordneter gearbeitet hat, gewonnen hat: „Mit dem Fahrrad durch den Kurpark zur Arbeit zu fahren, tut sehr gut. Bis nach Steinfurt wäre ich nicht mit dem Rad gefahren.“
„Ich schaue mir gerne ein gutes 4:4 zwischen Dortmund und Schalke an. Und so lange die Bayern nicht Meister werden, ist alles gut.“
Fußball? Hauptsache, Bayern wird nicht Meister!
Mit Fahrradfahren und Fußballspielen hält sich Dirk Wigant fit. „Da ist der Job als Schiedsrichter sehr gut: man hat zwangsläufig einen Pflichttermin, an dem man Sport machen muss.“ Zwei bis drei Sonntage pro Saison ist er üblicherweise auf dem Spielfeld im Einsatz, wenn nicht gerade Wahlkampf ist. Und welchen Bundesliga-Verein feuert er an? Dirk Wigant lacht. „Ach, da bin ich nicht so vereinsgebunden. Ich schaue mir gerne ein gutes 4:4 zwischen Dortmund und Schalke an. Und so lange die Bayern nicht Meister werden, ist alles gut.“
Die Fähigkeiten als Schiedsrichter dürften einem Bürgermeister durchaus helfen – falls Unnas Bürger am 13. September sich dafür entscheiden, dass Dirk Wigants Weg ins Unnaer Rathaus führt.
Dieses Porträt ist Teil einer Serie zur Kommunalwahl 2020, in der wir alle acht Bürgermeisterkandidatinnen und – kandidaten für Unna vorstellen. Täglich um 17 Uhr gibt es auf dieser Seite eine neue Folge.