
Eine neue Coronavirus-Variante ist in Deutschland aufgetaucht. Erstmals entdeckt wurde die Mutante B.1.525 in Proben aus einem Testzentrum am Flughafen BER. Das Unternehmen Centogene, das am Flughafen ein privates Testzentrum betreibt, berichtete, dass die Virusvariante bei einer Person aus Sachsen festgestellt worden sei.
B.1.525 kombiniere Eigenschaften der britischen, brasilianischen und südafrikanischen Mutante. „Es ist daher gut möglich, dass sie ansteckender ist als andere Varianten, die jede für sich bereits eine höhere Infektionsrate aufweist als der Wildtyp“, sagte Peter Bauer, Chief Genomic Officer von Centogene.
Virusvariante zuerst in Großbritannien entdeckt
Die neue Virusvariante weist unter anderem die Mutation E484K des Spike-Proteins auf, die es dem Virus leichter macht, sich Angriffen des Immunsystems zu entziehen. Dies könnte sich auf die Wirksamkeit der derzeit erhältlichen Corona-Impfstoffe auswirken. Zudem zeichnet sich die Variante durch die Mutationen Q677H und F888L aus, wie aus der Datenbank Pango lineages hervorgeht. Der Einfluss dieser Mutationen ist allerdings noch nicht genau erforscht.
Nach Angaben von Public Health England wurde B.1.525 zuerst im Dezember vergangenen Jahres in Großbritannien entdeckt. Seitdem verbreitet sich die Mutante – die auch unter der Bezeichnung VUI-202102/03 bekannt ist – vor allem in England. Dort verzeichnete die Behörde bis jetzt 68 Fälle mit der Coronavirus-Variante. Aber auch in anderen Ländern wie Dänemark, Nigeria, Kanada und in den USA wurde B.1.525 bereits nachgewiesen.