US-Amerikaner Robert Prevost wird Papst Leo XIV. Erstes Sonntagsgebet zum Appell für Frieden - Newsblog

Der neu gewählte Papst Leo XIV., US-Amerikaner Robert Prevost (M.), erscheint auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan.
Der neu gewählte Papst Leo XIV., US-Amerikaner Robert Prevost (M.), erscheint auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan. © picture alliance/dpa/AP
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Das Wichtigste:

  • Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle ist am Donnerstag (8. Mai) um kurz nach 18 Uhr weißer Rauch gedrungen.
  • Das Konklave hat damit binnen 24 Stunden einen neuen Papst gewählt.
  • Gewählt wurde der US-Amerikaner Kardinal Robert Prevost.
  • Er wird den Namen Leo XIV. tragen.

11.5., 14 Uhr: Der neue Papst Leo XIV. hat sein erstes Sonntagsgebet zu einem Appell für Frieden auf der ganzen Welt genutzt. Vor mehr als 100.000 Menschen rief er vom Balkon des Petersdoms aus: „Nie wieder Krieg!“ Der erste Pontifex aus den USA, der bisherige Kardinal Robert Francis Prevost, wurde dafür laut bejubelt. Mehrfach gab es Sprechchöre mit seinem Namen auf Italienisch: „Leone, Leone“. Leo XIV. steht seit Donnerstag an der Spitze von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.

Der neue Pontifex erinnerte bei seinem Auftritt ans Ende des Zweiten Weltkriegs vor fast genau 80 Jahren. Deshalb wolle er sich wie sein Vorgänger Franziskus „an die Großen der Welt wenden mit einem immer aktuellen Appell: Nie wieder Krieg!“ Leo XIV. mahnte insbesondere zu einem „echten, dauerhaften und gerechten Frieden“ in der Ukraine. Mit Blick auf den Gaza-Krieg forderte er einen Waffenstillstand sowie die Freilassung der israelischen Geiseln, die von islamistischen Extremisten festgehalten werden.

Livestream: Erste Messe um 11 Uhr

Leo XIV. eröffnet sein Pontifikat mit einer feierlichen Messe im Petersdom. Wir zeigen ab 11 Uhr live, wenn er seine erste Botschaft an die Welt richtet.

Am Sonntag erstes Gebet vor Zehntausenden

9.5., 7.30 Uhr: Franziskus hatte mehr als zwölf Jahre an der Spitze der Kirche gestanden. Er starb am Ostermontag an den Folgen eines Schlaganfalls im Vatikan. Nun liegt er in der Kirche Santa Maria Maggiore begraben, seiner Lieblingskirche in Rom. Erwartet wird, dass Leo XIV. dort bald seinem Vorgänger noch einmal die Reverenz erweisen wird.

Ansonsten steht für ihn am Sonntag mit einem Gebet vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz ein öffentlicher Auftritt auf dem Programm. Zur Amtseinführung wird es dann vermutlich nächste Woche eine große Messe geben, zu der zahlreiche Staatsgäste erwartet werden. Die erste Reise könnte ihn noch in diesem Monat in die Türkei führen.

Der gewählte Kardinal Robert Francis Prevost (r), Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe, erhält seine Biretta von Papst Franziskus, während er auf dem Petersplatz im Vatikan erhoben wird. Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Er wird Papst Leo XIV. heißen.
Papst Franziskus erhob den US-Amerikaner 2023 zum Kardinal.© Riccardo De Luca/AP/dpa

UN-Generalsekretär und Obama gratulieren

8.5., 23.22 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert und die gemeinsamen Werte zwischen den Vereinten Nationen, dem Heiligen Stuhl und den Menschen weltweit betont. „Trotz der großen Vielfalt an Hintergründen und Glaubensrichtungen teilen Menschen überall ein gemeinsames Ziel: Friede sei mit der ganzen Welt“, teilte Guterres mit. Er freue sich, auf der langen Tradition der Zusammenarbeit mit Rom aufzubauen, „um Solidarität zu fördern, Versöhnung voranzutreiben und eine gerechte und nachhaltige Welt für alle aufzubauen“.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat dem neuen Papst, dem Amerikaner Robert Prevost, zu seiner Wahl gratuliert. In einem Post auf der Plattform X verwies Obama darauf, dass Prevost – Papst Leo XIV. – aus Chicago stammt, wo auch er und seine Frau Michelle viele Jahre lebten. „Dies ist ein historischer Tag für die Vereinigten Staaten, und wir werden für ihn beten, wenn er die heilige Arbeit beginnt, die katholische Kirche zu führen und ein Vorbild für so viele Menschen zu sein, unabhängig von ihrem Glauben“, schrieb Obama.

Augustinerorden ist „baff“ über Wahl des Mitbruders zum Papst

8.5., 23.20 Uhr: Die Bayerisch-Deutsche Provinz des Augustinerordens freut sich über die Wahl ihres Mitbruders Robert Francis Prevost zum Papst. „Wir spüren, welche Anerkennung und Würde damit unserem Mitbruder zuerkannt wird, der in den Jahren seiner Amtszeit als Generalprior von 2001 bis 2013 mehrmals die Bayerisch-Deutsche Provinz der Augustiner besucht hat“, teilt Provinzial Pater Lukas Schmidkunz in Würzburg mit. „Wir kennen und schätzen unseren Mitbruder. Wir freuen uns mit ihm und spüren die Größe der Aufgabe, die nun vor ihm steht.“

so Schmidkunz.

In den Tagen zuvor hätten sie manchmal gescherzt: „Was, wenn Bob es wird? Gerechnet haben wir mit diesem Ausgang allerdings nicht“, berichtet Schmidkunz. Als der Name verkündet worden sei, „waren wir wirklich baff, erstaunt und gerührt. Unser Mitbruder und ehemaliger Generalprior ist tatsächlich Papst geworden“.

8.5., 23.16 Uhr: Der weitere Zeitplan: Der neue Papst Leo XIV. wird am Freitag in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan seine erste große Messe als neugewähltes Oberhaupt der katholischen Kirche feiern. Bei der Messe um 11.00 Uhr sollen auch die Kardinäle dabei sein.

Kardinal Marx „sehr glücklich“ über Papstwahl

8.5., 23.15 Uhr: Der deutsche Kardinal Reinhard Marx zeigt sich über die Wahl des US-Amerikaners Robert Francis Prevost zum Papst „sehr glücklich“. Leo XIV. sei eine Persönlichkeit, die es für die katholische Kirche brauche, sagt der Erzbischof von München und Freising im „heute journal“ im ZDF. Prevost könne „zuhören, argumentativ sein, verstehen, was meine Probleme sind oder wo wir Fragen haben“.

Mit Blick auf die katholische Kirche in Deutschland und ihre Reformbemühungen sieht Marx bei Leo XIV. eine große Bereitschaft, in die gemeinsame Diskussion zu gehen. Er erhoffe sich vom neuen Papst, dass dieser zuhört und die Situation in Deutschland genau betrachtet. „Da bin ich eigentlich durch seine Art, wie ich ihn kennengelernt habe, sehr, sehr zuversichtlich“, so Marx.

8.5., 23 Uhr: Perus Präsidentin Dina Boluarte hat dem neuen Papst Leo XIV. zur Wahl gratuliert und dessen peruanische Staatsangehörigkeit hervorgehoben. „Wir feiern einen historischen Moment für Peru und die Welt“, sagt Boluarte in einer Fernsehansprache. „Dieser Meilenstein markiert nicht nur das erste Mal, dass ein Amerikaner den Thron des Petersdoms besteigt, sondern auch die erste Gelegenheit, bei der ein Peruaner mit mehr als 20 Jahren Dienst in unserem Land die katholische Kirche als Papst anführt.“ Der neue Papst – der gebürtige US-Amerikaner Robert Prevost – hat nach Angaben der peruanischen Migrationsbehörde seit 2015 auch die peruanische Staatsbürgerschaft.

Steinmeier setzt auf neuen Papst als Brückenbauer

8.5., 21.17 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem neuen Papst Leo XIV. in einem Glückwunschschreiben herzliche Segenswünsche übermittelt. „Die Menschen in Deutschland, insbesondere die katholischen Christinnen und Christen, blicken Ihrem Pontifikat mit großer Erwartung und herzlicher Verbundenheit entgegen“, heißt es in dem Schreiben.

„Möge Ihnen Ihre persönliche Prägung als Brückenbauer zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und den Ländern Lateinamerikas helfen, den Sorgen und Hoffnungen von Menschen aus der ganzen Welt Gehör zu verschaffen.“

Auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die ersten Worte des neuen Papstes Leo XIV. gewürdigt. „In einer Zeit, die von Konflikten und Unruhe geprägt ist, sind seine Worte von der Benediktionsloggia ein kraftvoller Aufruf zu Frieden, Brüderlichkeit und Verantwortung“, schreibt Meloni auf X. Er nehme damit das spirituelle Erbe auf, das Papst Franziskus hinterlassen habe. Italien blicke darauf mit Respekt und Hoffnung.

Deutsche Katholiken: große Hoffnungen in neuen Papst

8.5., 21.15 Uhr: Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt große Hoffnungen in den neuen Papst. Der Amerikaner Kardinal Robert Francis Prevost sei „ein Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland“, sagt die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp der Deutschen Presse-Agentur. Sie geht davon aus, dass Leo XIV. den Kurs seines Vorgängers Franziskus fortsetzen werde.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, ist nach eigenen Angaben „sehr sehr dankbar für diesen neuen Papst“. Der Amerikaner Robert Francis Prevost sei „ein sehr moderater, sehr überlegter, sehr erfahrener Seelsorger, der viele Erfahrungen in der Kirche von Ost nach West und Nord nach Süd hat“, sagt der Bischof von Limburg in Magdeburg.

„Die Kardinäle wollten wohl ein Kontinuum zu Papst Franziskus, aber keine Kopie.“

8.5., 21 Uhr: Der neue Papst Leo XIV. könnte aus Sicht des Augsburger Kirchenhistorikers Jörg Ernesti ein „Friedenspapst“ werden. Er habe zuallererst über den Frieden gesprochen, sagt der Professor für Kirchengeschichte an der Universität Augsburg der Deutschen Presse-Agentur. „Das und auch die Namenswahl könnten darauf hindeuten, dass er an seinen Vorgänger Leo XIII. anknüpfen will.“

Dessen Pontifikat (1878-1903) ging als besonders politisch in die Geschichte ein. „Leo XIII. war ein großer Staatsmann, der Friedensvermittlungen begonnen hat. In seiner Amtszeit vermittelte der Heilige Stuhl elf Mal in internationalen Konflikten.“

Putin und Selenskyj gratulieren

8.5., 20.55 Uhr: Auch aus Russland und der Ukraine kamen Reaktionen. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass sich der konstruktive Dialog und die Interaktion zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der christlichen Werte, die uns verbinden, weiter entwickeln werden.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte: „In diesem für unser Land entscheidenden Moment hoffen wir auf die fortgesetzte moralische und geistliche Unterstützung des Vatikans bei den Bemühungen der Ukraine, Gerechtigkeit wiederherzustellen und einen dauerhaften Frieden zu erreichen.“

„Möge Ihr Pontifikat eines des Brückenbauens und des gegenseitigen Verständnisses zwischen allen Religionen und Völkern sein. Mögen wir die sofortige und sichere Rückkehr der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erleben – und eine neue Ära des Friedens in unserer Region und in der ganzen Welt“, erklärte Israels Staatspräsident Izchak Herzog.

Polens Präsident Andrzej Duda sagte: „Aus tiefstem Herzen möchte ich seiner Heiligkeit Papst Leo XIV. im Namen der polnischen Nation und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Glückwünsche zu seiner Wahl auf den Heiligen Stuhl übermitteln.“

8.5., 20.37 Uhr: Viele Fotos vom Petersplatz und vom ersten öffentlichen Auftritt des neuen Papsts Leo XIV. – klicken Sie mal durch!

Von der Leyen hofft auf Einsatz für Frieden

8.5., 20.25 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem neuen Papst Leo XIV. zu seiner Wahl gratuliert. „Wir wünschen uns, dass sein Pontifikat von Weisheit und Stärke geleitet sein wird, indem er die katholische Gemeinschaft durch seinen Einsatz für Frieden und Dialog ermutigt“, schrieb von der Leyen nach der Wahl des neuen Kirchenoberhaupts am Donnerstagabend auf X.

Papst Leo XIV. ist erster Augustiner auf dem Heiligen Stuhl

8.5., 20.23 Uhr: Wie sein Vorgänger Papst Franziskus gehört auch der neue Papst Leo XIV. einem Orden an – und zwar den Augustinern. Gegründet wurde dieser Orden im 13. Jahrhundert von Papst Alexander. Die Augustiner waren der vierte mittelalterliche Bettelorden der katholischen Kirche – neben den Franziskanern, Dominikanern und Karmeliten. Der bisher berühmteste Augustinermönch ist ausgerechnet Martin Luther – der mit seinen Thesen die Reformation im 16. Jahrhundert auslöste.

8.5., 20.22 Uhr: Auf dem Petersplatz wurden inzwischen teils Sperrungen eingerichtet, damit die Menschen den Platz geordnet verlassen können.

Bürgermeister von Chicago hofft auf Besuch

8.5., 20.20 Uhr: Der Bürgermeister der US-Metropole Chicago hofft, dass der neue Papst bald seine Heimatstadt Chicago besuchen wird. Leo XIV. ist 1955 in Chicago geboren. „Wir hoffen, Sie bald wieder zu Hause willkommen heißen zu dürfen“, schreibt der Demokrat Brandon Johnson auf der Plattform X und gratuliert dem neuen Papst. Er scherzt außerdem, dass alles Coole, auch der Papst, aus Chicago komme – im Englischen ein Reim.

Angelus-Gebet nächster öffentlicher Auftritt

8.5., 20 Uhr: Erwartet wird, dass der neue Papst seinem Vorgänger noch einmal die Reverenz erweisen wird. Ansonsten steht am Sonntag mit dem traditionellen Angelus-Gebet vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz ein öffentlicher Auftritt auf dem Programm. Zur Amtseinführung wird es dann vermutlich nächste Woche eine große Messe geben, zu der zahlreiche Staatsgäste erwartet werden.

Sánchez gratuliert Papst Leo XIV. zur Wahl

8.5., 19.55 Uhr: Auch Spaniens linker Regierungschef Pedro Sánchez hat der katholischen Kirche zur Wahl des US-Amerikaners Robert Prevost zum neuen Papst gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch an die gesamte katholische Kirche zur Wahl des neuen Papstes Leo XIV. zum Pontifex“, schreibt der Sozialist auf der Plattform X. „Möge sein Pontifikat dazu beitragen, den Dialog und die Verteidigung der Menschenrechte in einer Welt zu stärken, die Hoffnung und Einheit braucht.“

Die erste Ansprache des neuen Papstes im Wortlaut

8.5., 19.50 Uhr: Die erste Ansprache des Papstes im Wortlaut: „Der Friede sei mit euch allen! Liebe Brüder und Schwestern, dies ist der erste Gruß des auferstandenen Christus. Der gute Hirte, der sein Leben für die Herde Gottes gegeben hat. Von Gott wünsche ich mir, dass dieser Friedensgruß in unsere Herzen einzieht, dass er unsere Familien erreicht, alle Menschen, wo immer sie auch sein mögen. An alle Völker, an die ganze Erde: Friede sei mit euch!

Das ist der Friede des auferstandenen Christus, ein Friede, der unbewaffnet und spontan, demütig und beharrlich ist. Er kommt von Gott, von Gott, der uns alle bedingungslos liebt. Wir haben immer noch die schwache, aber immer mutige Stimme von Papst Franziskus im Ohr, der Rom segnet.

Der Papst, der Rom segnete, gab der ganzen Welt an diesem Ostermorgen seinen Segen. Lassen Sie mich an diesen Segen anknüpfen: Gott liebt uns, Gott liebt uns alle, und das Böse wird nicht siegen. Wir sind alle in Gottes Hand, also lasst uns ohne Angst, vereint, Hand in Hand mit Gott und miteinander, vorwärts gehen. Wir sind Schüler Christi, er geht uns voraus. Die Welt braucht sein Licht, die Menschheit braucht ihn als Brücke zu Gott und seiner Liebe. Hilf uns, einander Brücken zu bauen mit Dialog, mit Begegnung, uns alle zu einem Volk zu vereinen, immer in Frieden.“

Der neu gewählte Papst Leo XIV. spricht nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan.
Der neu gewählte Papst Leo XIV. spricht nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan.© picture alliance/dpa/AP

Leo XIV.: Erste Worte des neuen Papstes

8.5., 19.45 Uhr: Mit Robert Prevost kommt zum ersten Mal in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte ein Pontifex aus den Vereinigten Staaten. Prevost hatte bereits vor dem Konklave zum Kreis der Favoriten gezählt. Auf den meisten Listen, die veröffentlicht wurden, lag er aber nicht ganz vorn. In seinen ersten Worten an die Gläubigen spricht Papst Leo XIV. Friedensworte an die Gläubigen: „Friede sei mit euch“, ruft er unter großem Jubel den Menschen zu. Er erinnert auch an den verstorbenen Papst Franziskus.

Trump und Merz gratulieren

8.5., 19.40 Uhr: Es gibt erste Reaktionen: Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat dem neu gewählten Papst Leo XIV. gratuliert. „Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung“, erklärte Merz am Donnerstagabend, unmittelbar nachdem der Name des neuen Papstes verkündet wurde. Und weiter: „Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung. In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat.“ Er wünsche dem Papst für die vor Ihnen liegenden Aufgaben „viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen“.

US-Präsident Donald Trump hat soeben auf seiner Social-Plattform „Truth Social“ auf die Wahl eines US-Amerikaners als Papst reagiert. Er spricht von einer „Ehre für das Land“. Er gratuliert dem neuen Pontifex und freut sich auf ein erstes Treffen. „Es wird ein sehr bedeutsamer Moment sein!“

Wer ist der neue Papst? – ein Portrait

8.5., 19.20 Uhr: Der neue Papst spricht zu den Gläubigen auf dem Petersplatz. Wer ist Kardinal Robert Prevost? Ein Portrait.

8.5., 19.13 Uhr: Der neue Papst ist Amerikaner. Kardinal Robert Prevost wird den Namen Leo XIV. tragen. Er leitete als Kurienkardinal bisher das wichtige Dikasterium für die Bischöfe. Früher war er Missionar und Bischof in Peru sowie Generalprior des Augustinerordens. Er ist 69 Jahre alt. Seine Familie ist international. Er hat spanische, italienische und französische Wurzeln.

8.5., 19.12 Uhr: Dominique Mamberti verkündet: Habemus Papam!

8.5., 19.03 Uhr: Der neue Papst ist nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa im vierten Wahlgang gewählt worden. Das Konklave der 133 Kardinäle, die den Nachfolger des verstorbenen Franziskus wählen konnten, hatte am frühen Mittwochabend begonnen. Am Mittwoch gab es einen erfolglosen Wahlgang. Drei weitere Wahlgänge gab es demnach am Donnerstag. Notwendig war eine Zweidrittelmehrheit.

Der Petersplatz und Zuwege sind gerappelt voll. Es herrscht Volksfeststimmung. Tausende warten auf den ersten öffentlichen Auftritt des neuen Papstes.

Menschen verfolgen auf dem Petersplatz auf einer Videoleinwand, wie weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Die katholische Kirche hat einen neuen Papst.
Menschen verfolgen auf dem Petersplatz auf einer Videoleinwand, wie weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Die katholische Kirche hat einen neuen Papst.© picture alliance/dpa/AP

8.5., 18.45 Uhr: Was passiert als Nächstes? Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti (73) – sollte er nicht selbst zum Papst gewählt worden sein – wird in Kürze die Wahl des neuen Papstes vom Segensbalkon des Petersdoms verkünden. Der Gewählte ist nach offizieller Zählung der 267. Mann auf dem Stuhl des Heiligen Petrus.

Die Ausrufung geschieht mit der bekannten lateinischen Formel „Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam!“ Ins Deutsche kann man das übersetzen mit den Worten „Ich verkündige euch große Freude: Wir haben einen Papst!“.

Im Anschluss wird der Gewählte auf den Balkon treten und eine kurze Ansprache an die auf dem Platz und den Fernsehapparaten versammelten Gläubigen halten. Zudem wird er seinen ersten Segen als Bischof von Rom erteilen: „Urbi et Orbi“. Zu Deutsch: „Der Stadt und dem Erdkreis“.

8.5., 18.40 Uhr: Doch wer ist es geworden? Ein Reformer? Ein Konservativer? Noch muss man sich etwas gedulden, bis der neue Papst auf der Mittelloggia des Petersdoms auftaucht. Auf dem Petersplatz drängen sich mittlerweile die Massen.

8.5., 18.32 Uhr: Wie geht es jetzt weiter? Der Gewählte wird gefragt, ob er annimmt und welchen Namen er tragen will. Dann geht es in die Sakristei, auch „Kammer der Tränen“ genannt. Hier ist der neue Pontifex mit seinen Gefühlen noch einmal kurz allein. Dann bekommt er seine neuen Gewänder: von rot zu weiß. Sicherheitshalber liegen drei Größen bereit, ebenso wie eine Stola aus Goldbrokat. Dann geloben ihm die anderen Kardinäle einzeln Gehorsam. Ein letztes Gebet noch, und dann geht es auf den Balkon des Petersdoms, zurück in die Außenwelt: Habemus Papam.

8.5., 18.23 Uhr: Das Konklave hat nur 24 Stunden gedauert: Kurz nach 18 Uhr war es so weit. Auf dem Petersplatz warten gut 15.000 Menschen. Sie schreien teilweise: „Habemus Papam“ – „Wir haben einen Papst“.

8.5., 18.09 Uhr: Der Rauch ist weiß. Ein neuer Papst ist gefunden. Auf dem Petersdom läuten die Glocken.

Weißer Rauch quillt aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle während des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes im Vatikan.
Weißer Rauch quillt aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle während des Konklaves zur Wahl eines neuen Papstes im Vatikan.© picture alliance/dpa/AP

8.5., 11.55 Uhr: Auch beim zweiten Wahlgang konnte kein neuer Papst gewählt werden: Wieder kommt schwarzer Rauch.

Kardinäle wählen zum zweiten Mal

8.5., 11.07 Uhr: Die Wahl des neuen Papstes ist in der nächsten Runde. Nachdem sich die mehr als 130 Kardinäle am ersten Tag noch nicht auf einen Nachfolger von Papst Franziskus einigen konnten, stehen heute bis zu vier Wahlgänge auf dem Programm: zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. Falls es in der Sixtinischen Kapelle hinter verschlossener Tür eine Zweidrittelmehrheit für einen neuen Pontifex gibt, ist die Wahl allerdings zu Ende. Dann steigt weißer Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle auf.

Am Donnerstag zogen schon wieder Tausende auf den Petersplatz, um den Ausgang des Konklaves zu verfolgen – und möglicherweise auch schon den neuen Papst zu sehen zu bekommen. Mitwählen dürfen nur Kardinäle, die jünger als 80 Jahre alt sind. Über den 267. Pontifex entscheiden auch drei Deutsche mit.

Der ehemalige Präfekt der Vatikan-Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller (77), sagte der dpa kurz vor Beginn, er habe sich den Koffer für „fünf, sechs Tage“ packen lassen. „Man muss schon vorbereitet sein. Aber jeder hofft natürlich, dass es nicht so lange dauert. Jeder will nach Hause.“ Wahlberechtigt sind auch die Kardinäle Reinhard Marx (71) aus München und Rainer Maria Woelki (68) aus Köln.

Die Nacht verbrachten die Kirchenoberen im Gästehaus-Komplex des Vatikans, der Casa Santa Marta – auch dort abgeschottet von der Außenwelt. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte mussten sie abgeben. Die Fenster wurden verdunkelt. Im Gästehaus verbringen sie auch die Pausen. Dann ist Gelegenheit, sich über den Verlauf der bisherigen Abstimmungen auszutauschen – und auch dazu, Allianzen zu schmieden.

Heute wird bis gegen 13.00 Uhr mit dem nächsten Rauchzeichen gerechnet – außer, die Kardinäle einigen sich schon im zweiten Wahlgang. Wenn der Pontifex gewählt ist, steigt weißer Rauch in den Himmel über dem Vatikan. Etwa eine Stunde später wird vom Balkon des Petersdoms verkündet: Habemus Papam (Wir haben einen Papst). Dann wird der Name des Gewählten genannt und auch der Name, den er als Pontifex tragen wird. Das neue Kirchenoberhaupt zeigt sich kurz darauf erstmals der Öffentlichkeit und spendet den päpstlichen Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis).

7.2., 21.10 Uhr: Der Petersplatz leert sich in Windeseile. Heute wird es keinen neuen Papst mehr geben.

Schwarzer Rauch nach erstem Wahlgang

7.5., 21.01 Uhr: Rauch tritt aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Der Rauch ist schwarz. Heißt: Es wurde im ersten Wahlgang am Abend kein neuer Papst gewählt.

7.5., 20 Uhr: Noch kein Rauch in Sicht. Zehntausende warten auf dem Petersplatz auf erste Rauchzeichen nach dem ersten Wahlgang. Behörden sprechen von 30.000 Menschen.

Konklave im Vatikan zur Papstwahl: Warten auf den Rauch

7.5. 17.50 Uhr: Im Vatikan hat das Konklave zur Wahl des neuen Papstes begonnen. In der Sixtinischen Kapelle schloss sich die Tür hinter den 133 Kardinälen, die jetzt abgeschottet von der Außenwelt über den Nachfolger des verstorbenen Papstes Franziskus beraten. Gleich steht noch der erste Wahlgang an: Vermutlich zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr wird dann erstmals wieder Rauch aus dem neu installierten Schornstein aufsteigen.

Auf diesem vom Vatikan zur Verfügung gestellten Bild sitzen Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zu Beginn des Konklaves zur Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus.
Auf diesem vom Vatikan zur Verfügung gestellten Bild sitzen Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zu Beginn des Konklaves zur Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus.© picture alliance/dpa/Vatican Media

7.5., 17.45 Uhr: Die Kardinäle sind vereidigt, die Tür zur Sixtinischen Kapelle schließt sich gleich. Mit dem Ruf „Extra Omnes“, was so viel wie „alle hinaus“ bedeutet, werden alle Nicht-Wahlberechtigten gerade aufgefordert, die Sixtinische Kapelle zu verlassen. Ab jetzt findet das Konklave unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Heute soll es noch einen Wahlgang geben. Es wird nicht erwartet, dass es heute Abend schon einen neuen Papst gibt. So oder so: Voraussichtlich gegen 19 Uhr wird Rauch über der Sixtinischen Kapelle aufsteigen.

7.5., 16.40 Uhr: Die 133 wahlberechtigten Kardinäle ziehen in die Sixtinische Kapelle im Vatikan ein. Sie werden dort eingeschlossen.

7.5., 13.40 Uhr: Ex-Kanzlerin Angela Merkel wünscht sich als neuen Papst jemanden, der den Kurs von Franziskus weiterführt. „Es wäre schön, wenn eine Kontinuität entstehen würde, wenn also eine nächste Enzyklika sich auch wieder mit den Gemeinschaftsgütern beschäftigen könnte oder wenn einfach dieser Faden, den er gesetzt hat, eines menschennahen Papstes fortgesponnen wird“, sagte sie in einem Podcast des Kölner Domradios.

Franziskus sei ein sehr politischer Papst gewesen, habe aber auch eine „ursprüngliche Frömmigkeit“ ausgestrahlt und es Menschen ganz einfach gemacht, Gottvertrauen zu entwickeln, sagte Merkel (70). Er sei mit offenen Armen auf alle zugegangen, und das habe etwas sehr Beruhigendes gehabt.

Sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. sei theologisch viel formaler gewesen. „Da sollte man sich schon auskennen. Bei Papst Franziskus habe ich nicht den Eindruck gehabt, dass es darum geht, dass man jetzt besonders gut bestimmte Dinge weiß, sondern er hat die Menschen als Menschen genommen.“ Diese Herangehensweise sei ihr persönlich sehr entgegengekommen.

Kardinäle erbitten vor Papstwahl göttlichen Beistand

7.5., 12.09 Uhr: Mit einer feierlichen Messe im Petersdom haben sich mehr als 130 Kardinäle aus aller Welt auf ihr Konklave zur Wahl des neuen Papstes eingestimmt. An dem Gottesdienst in Rom nahmen auch Kardinäle teil, die wegen Überschreitens der Altersgrenze von 80 Jahren bei den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle später nicht mehr dabei sein dürfen. Das Konklave beginnt am Nachmittag – streng abgeschottet von der Außenwelt. Dann soll es auch schon einen ersten Wahlgang geben. Mit einer sofortigen Entscheidung rechnet niemand.

Letzten großen Messe vor Beginn der Wahl

7.5., 10.53 Uhr: Im Vatikan sind Kardinäle aus aller Welt zur letzten großen Messe vor Beginn der Wahl des neuen Papstes zusammengekommen. Der Gottesdienst „Pro eligendo Romano Pontefice“ („Zur Wahl des Römischen Pontifex“) im Petersdom wird vom Dekan des Kardinalkollegiums geleitet, dem Italiener Giovanni Battista Re. Im Konklave, das am Nachmittag beginnt, ist der 91-Jährige dann nicht mehr dabei. Mitwählen dürfen nur Kardinäle unter 80.

Papstwahl beginnt am Mittwochmorgen

7.5., 7.33 Uhr: Im Vatikan wird von diesem Mittwoch an ein neuer Papst gewählt. Zweieinhalb Wochen nach dem Tod von Papst Franziskus kommen 133 Kardinäle aus aller Welt in der Sixtinischen Kapelle zusammen, um ohne jeden Kontakt nach außen über dessen Nachfolge zu entscheiden. Der erste Wahlgang findet am Nachmittag statt. Mit einer Entscheidung wird noch nicht gerechnet.

Für die Wahl zum Pontifex – dem 267. Papst in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte – ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Weltweit gibt es 1,4 Milliarden Katholiken. Als Favorit wird von Medien und Buchmachern die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats gehandelt, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave. Dabei sind drei Kardinäle aus Deutschland.

Noch vor dem Konklave kommen die Kirchenoberen am Vormittag zu einer großen Messe im Petersdom zusammen. Dort sind auch Kardinäle dabei, die 80 Jahre oder älter sind. Danach sind die anderen 133 unter sich. Nach einer Mittagspause geht es in die Sixtinische Kapelle – eines der schönsten Wahllokale der Welt. Dort müssen die Kardinäle zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte müssen sie abgeben.

Noch am Nachmittag findet der erste Wahlgang statt – und dann wird am frühen Abend aller Wahrscheinlichkeit nach schwarzer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigen. Damit, dass sofort ein neuer Pontifex gewählt wird, rechnet niemand. Nur bei einer Zweidrittelmehrheit – also mindestens 89 Stimmen – ist der Rauch weiß. Das könnte dauern. Ist es so weit, wird vom Balkon des Petersdoms aus verkündet: Habemus Papam (Wir haben einen Papst). Dann zeigt sich das neue Kirchenoberhaupt der Öffentlichkeit.

Friedensappell der Kardinäle

6.5., 17.29 Uhr: Kurz vor dem Konklave zur Wahl des neuen Papstes haben sich die Kardinäle der katholischen Kirche mit einem Friedensappell an die Welt gewandt. Sie riefen alle Kriegsparteien in den verschiedensten Konfliktregionen auf, „so schnell wie möglich einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen“. Es war die wahrscheinlich letzte gemeinsame Wortmeldung der Würdenträger, bevor die Drähte zur Außenwelt am Mittwoch gekappt werden.

Das ist der Ablauf des Konklave

6.5., 13.30 Uhr: Das Konklave beginnt am Mittwoch (7.5.) 10 Uhr mit einer Messe im Petersdom. Die Heilige Messe wird von Kardinal Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums, geleitet. Das Konklave selbst beginnt mit dem feierlichen Einzug der Kardinäle, der um 16 Uhr in der Sala Regia des Apostolischen Palastes beginnt.

Ab Donnerstag ist der Tagesablauf auf absehbare Zeit immer gleich: Es gibt zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag. Verbrannt werden die Wahlzettel nur nach dem zweiten Wahlgang. Heißt: Sollte es keinen neuen Papst geben, ist mit dem schwarzen Rauch zwischen 12 und 12.30 Uhr und zwischen 19 und 19.30 Uhr zu rechnen. Sollte es weißen Rauch geben, wird der nach jedem der vier möglichen Wahlgänge ausgesandt, das wäre: 10.30 bis 11 Uhr, 12 bis 12.30 Uhr, sowie 17.30 bis 18 Uhr und 19 bis 19.30 Uhr.

6.5., 13 Uhr: Die Suche nach dem Nachfolger von Papst Franziskus geht in die entscheidende Phase: Im Vatikan kamen die versammelten Kardinäle zu einem letzten Vorbereitungstreffen zusammen, bevor an diesem Mittwoch unter strengster Geheimhaltung die Wahl beginnt. Alle 133 Kardinäle, die in einem Konklave darüber entscheiden werden, sind bereits in Rom. Wählen darf in der Sixtinischen Kapelle nur, wer unter 80 Jahre alt ist.

In der sogenannten Generalkongregation konnten noch einmal alle Kardinäle zusammentreffen – auch die, die wegen Überschreitens der Altersgrenze im Konklave nicht dabei sein dürfen. In internem Kreis hatten die verschiedenen genannten Kandidaten auch noch einmal die Möglichkeit, sich zu äußern. Als Favorit wird die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, gehandelt. Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave.

Abgeschottet von der Außenwelt

Während der Wahl sind die Kirchenmänner strikt abgeschottet von der Öffentlichkeit. Alle Smartphones und anderen elektronischen Geräte müssen sie zuvor abgeben. Übernachten werden sie im Gästehaus des Vatikans, der Casa Santa Marta, sowie einem älteren Anbau. Auch dort dürfen sie keinen Kontakt nach draußen haben. Erst wenn der neue Papst gewählt ist und sich gezeigt hat, sind sie in ihrer Bewegung wieder frei.

Der erste Wahlgang findet bereits an diesem Mittwochnachmittag statt. Allerdings erwartet niemand, dass aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle danach schon weißer Rauch aufsteigt. Das ist das Zeichen, das es einen neuen Pontifex gibt – den 267. in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte. In der jüngeren Vergangenheit dauerten die meisten Konklave zwei oder drei Tage. Der Papst ist Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.

Woelki: Wahl des neuen Papstes könnte sich länger hinziehen

3.5., 11.47 Uhr: Der deutsche Kardinal Rainer Maria Woelki hält es für möglich, dass sich die Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus länger hinziehen könnte als frühere Konklaven. „Es kann sein, dass es sehr schnell geht, aber einige Kardinäle, die schon einige Konklave erlebt haben, meinen, dass es dieses Mal auch länger dauern könnte“, sagte der Erzbischof von Köln der Zeitung „Rheinische Post“.

Die Wahl beginnt am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle. Woelki ist einer von drei Deutschen unter den insgesamt 133 Kardinälen, die nach aktuellem Stand über den neuen Pontifex entscheiden werden. Der Erzbischof verwies darauf, dass das Kardinalskollegium viele neue Mitglieder bekommen habe. Franziskus habe die Versammlung durch seine Ernennungen „deutlich internationaler“ gemacht.

Zum Ablauf sagte Woelki: „Wir haben Einzelzimmer und müssen alle elektronischen Geräte, also auch alle Handys, abgeben. Die Fenster im Zimmer werden versiegelt, die Fensterläden verschlossen. WLAN und Telefonempfang gibt es auch nicht. Wir sind dann wirklich von der Außenwelt abgeschnitten und können uns ganz auf die Wahl des neuen Papstes konzentrieren.“ Der Kardinal aus Köln nimmt zum zweiten Mal an einem Konklave teil.

Insgesamt zählt die katholische Kirche derzeit 252 Kardinäle. Davon sind 135 unter 80 Jahre alt und damit wahlberechtigt. Zwei reisen allerdings nicht an. Neben Woelki dürfen auch Kardinal Reinhard Marx (71) aus München sowie der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller (77) mitwählen. Drei Deutsche sind trotz ihrer Kardinalswürde zu alt: Friedrich Wetter (97), Walter Brandmüller (96) und Walter Kasper (92).

Ursprungstext: Die mit Spannung erwartete Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus beginnt am 7. Mai. Das entschieden die in Rom versammelten Kardinäle, wie der Vatikan mitteilte. Die Kirchenmänner bestimmten den Beginn des Konklaves nach Beratungen hinter den Vatikanmauern. In dem Konklave kommen die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen.

Nach Franziskus‘ Tod am Ostermontag begann die sogenannte Sedisvakanz – die Zeit ohne Oberhaupt der katholischen Kirche. Um einen Nachfolger zu bestimmen, ziehen sich alle wahlberechtigten Kardinäle – die höchsten Würdenträger der Kirche – strengstens abgeschirmt in die Sixtinische Kapelle im Vatikan zurück. Kontakt zur Außenwelt ist während dieser Zeit verboten. Beim Konklave handelt es sich um ein extrem streng geregeltes Wahlverfahren.

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