
Update 14.4., 11.30 Uhr: Nach dem Absturz des Ausflugshelikopters in den Hudson River in New York stellt die Betreiberfirma mit sofortiger Wirkung ihre Arbeit ein. Dies teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA auf X mit. Zudem werden demnach die Lizenz und Sicherheitsdaten des Unternehmens New York Helicopter Tours überprüft. Bei dem Hubschrauberabsturz am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) starben drei Kinder und drei Erwachsene. Unter den Toten sind neben dem Piloten ein Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility, der 49 Jahre alte Agustín Escobar, sowie seine Frau. Laut US-Medien starben auch drei gemeinsame Kinder des Paares.
Warum der Helikopter abstürzte, ist noch nicht geklärt. Auf Videoaufnahmen war er kopfüber in der Luft, bevor er ins Wasser stürzte.
FAA Statement⁰⁰New York Helicopter Tours — the company involved in the deadly crash on the Hudson earlier this week — is shutting down their operations immediately.⁰ ⁰We will continue to support @NTSB’s investigation. Additionally, the FAA will be launching an immediate…
— The FAA ✈️ (@FAANews) April 14, 2025
Debatte über Hubschrauber-Rundflüge in New York
Das Unternehmen selbst äußerte sich laut US-Medien zunächst nicht zur Ankündigung der Luftfahrtbehörde.
Bereits zuvor hatte der prominente US-Politiker Chuck Schumer von den Demokraten gefordert, dass das Unternehmen alle Flüge für den Zeitraum der Ermittlungen aussetzen solle, berichtete der Sender CBS.
„Wir wissen eines ganz sicher über die Hubschrauber-Rundflugfirmen in New York City: Sie haben eine tödliche Bilanz … und in der Regel sind es die Unternehmen – nicht die Piloten – die offen mit den (FAA-)Vorschriften spielen, Verfahren abkürzen und womöglich den Profit über das Leben von Menschen stellen“, sagte der Senator für den Bundesstaat New York laut CNN am Sonntag. Es sei nicht das erste Mal, dass das Unternehmen in einen Sicherheitsvorfall verwickelt sei, berichtete der Sender weiter.
Das Unglück hat die Diskussion über die Zukunft dieser bei Touristen sehr beliebten, in New York zugleich umstrittenen Hubschrauber-Ausflüge neu angefacht.
Spanische Familie bei Helikopter-Absturz in New York getötet
Update 11.4., 10.45 Uhr: Ein spanischer Manager von Siemens und seine Familie sind unter den sechs Todesopfern des Hubschrauberabsturzes in der US-Metropole New York. Das bestätigte die Unternehmenszentrale in München auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach handelt es sich um Agustin Escobar, der der Sparte Rail Infrastructure vorstand, sowie um seine Ehefrau und die drei Kinder. Auch der Pilot kam bei dem Unglück während eines Rundflugs über Manhattan ums Leben.
„Wir sind zutiefst bestürzt über den tragischen Hubschrauberabsturz, bei dem Agustin Escobar und seine Familie ums Leben gekommen sind“, schrieb Siemens in einer Mitteilung. „Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Angehörigen.“
Helikopter in New York abgestürzt: Ursache unklar
Update 11.4., 6.30 Uhr: Laut Angaben der New York Post, habe die Polizei die Insassen des Helikopters inzwischen identifiziert. Bei den Opfern handelt es sich um die Familie des Präsidenten und CEO Augustin Escobar vom deutschen Weltkonzern Siemens in Spanien.
Wie es zu dem Absturz kam, war zunächst völlig unklar. Michael Roth, zu dessen Unternehmen der Hubschrauber für Touristenrundflüge in der Millionenstadt gehört, sagte der britischen Zeitung „The Telegraph“: „Er (der Pilot) meldete sich und sagte, dass er landen würde und dass er Treibstoff bräuchte. Es hätte etwa drei Minuten dauern sollen zurückzukehren, aber nach 20 Minuten war er immer noch nicht da.“ Ein weiterer Hubschrauber der Firma habe sich dann auf den Weg gemacht und aus der Luft den abgestürzten Helikopter im Hudson gesehen.
Hubschrauberabsturz in New York
Bei dem Hubschrauberabsturz in der Millionenmetropole New York sind drei Kinder und drei Erwachsene ums Leben gekommen. Auch der Pilot sei unter den Toten, bei den anderen Opfern handele es sich um eine Familie, teilte Bürgermeister Eric Adams mit. Laut der US-Flugsicherheitsbehörde laufen Ermittlungen zur Unglücksursache.
Adams zufolge waren alle Fluggäste nach vorläufigen Informationen zu einem Besuch aus Spanien angereist und auf einem Rundflug über der Metropole, als der Helikopter aus noch ungeklärten Gründen in den Hudson River vor Manhattan stürzte. Einsatzkräfte fuhren mit zahlreichen Booten zur Unglücksstelle, doch für die Insassen des Hubschraubers vom Typ Bell 206 kam jede Hilfe zu spät.
Im Internet verbreiteten sich Aufnahmen, auf denen die Kabine eines Hubschraubers zu sehen ist, die wie ein Stein aus großer Höhe ins Wasser stürzt. Spekuliert wurde daher, dass der Helikopter in der Luft auseinandergebrochen sein könnte.
„Die Aufnahmen von dem Unfall sind schrecklich“, schrieb US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social. Nähere Informationen zu Ursache und Hergang des Unglücks werde es in Kürze geben, kündigte er an.
Der Hubschrauber war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 15 Uhr Ortszeit in Downtown Manhattan gestartet, um die Südspitze Manhattans geflogen und dann den Hudson River entlang zwischen New York und New Jersey. Auf Höhe des nördlichen Endes von Manhattan kehrte er um – wenige Minuten später verlor der Pilot dann offenbar die Kontrolle über den Hubschrauber, der nahe dem Ufer von New Jersey in den Fluss stürzte.

Hubschrauber Teil des New Yorker Alltags
Helikopter gehören zum New Yorker Stadtbild und sind gerade in Manhattan ständig zu sehen. Meistens haben sie Touristen an Bord oder bringen reiche Geschäftsleute zu ihrem nächsten Termin oder Wohnsitz vor den Toren der Stadt. Vielen New Yorkern ist das nicht nur zu laut, sondern auch zu gefährlich. Immer wieder entbrannten nach Unfällen Debatten über die Sicherheit in der dicht besiedelten Metropole mit mehr als acht Millionen Einwohnern und Hunderten Wolkenkratzern.
Dabei dürfen Helikopter nur mit spezieller Erlaubnis über das Zentrum Manhattans fliegen. Die meisten Piloten heben am Rande der Insel ab und fliegen über dem East River und dem Hudson. Nicht weit entfernt von der jetzigen Absturzstelle hatte ein Pilot 2009 eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft US Airways spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der spektakuläre Vorfall machte weltweit Schlagzeilen und wurde später verfilmt.
Immer wieder Unfälle
Für Tausende Urlauber in New York gehört ein Rundflug über der Millionenstadt zum Pflichtprogramm, für einige werden die wenigen Minuten über Manhattan – für die sie Hunderte Dollar zahlen – zum Höhepunkt. Eine Reihe von Unternehmen hat zudem die Geschäftsleute im Visier.
Bereits im Mai 2019 war ein außer Kontrolle geratener Helikopter in den Hudson River gestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Sprung ins Wasser retten. Kurze Zeit später stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhausdach und ging in Flammen auf.
Nicht weit entfernt von der mutmaßlichen Unglücksstelle hatte ein Pilot 2009 ein US-Airways-Flugzeug spektakulär auf dem Hudson notgelandet, ohne dass dabei jemand verletzt wurde.
dpa