
Wer medizinische Hilfe brauchte, war meist auf sich allein gestellt – Angehörige pflegten die Kranken, Ärzte waren teuer und nicht für jeden zu bezahlen. Die medizinische Qualität der einzelnen Ärzte war Glückssache.
Schuhmacherwitwe legte Grundstein für moderne Medizin
Doch dann trat eine bemerkenswerte Frau auf den Plan: die Schuhmacherwitwe Wilhelmine Hellmig.
1882 gründete sie mit einer Spende von 15.000 Mark die Hellmig-Stiftung. Ihr Ziel: Kamen sollte ein evangelisches Krankenhaus bekommen. Ab 1884 leisteten Diakonissen schon ambulante Krankenpflege. Drei Jahre nach der Gründung, 1885, eröffnete schließlich die erste provisorische Krankenstation an der Nordenmauer – der Beginn einer über 140-jährigen Erfolgsgeschichte.

Vom Lazarett zur hochmodernen Klinik
1888 ersetzte das erste „richtige“ Krankenhaus die kleine Krankenstation. Doch die kommenden Jahrzehnte stellten die Einrichtung vor große Herausforderungen. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Haus zum Lazarett für Verwundete.
1938 übernahm die Stadt Kamen das Krankenhaus, die Hellmig-Stiftung wurde aufgelöst. Im Zweiten Weltkrieg schließlich beschädigten Bomben das Gebäude schwer und die Patienten mussten zunächst in die Gendameriekaserne an der Dortmunder Allee verlegt werden.

In den 1980er-Jahren entstand an der Nordstraße ein Klinikneubau, der das alte Krankenhaus ersetzte. Seit 2003 ist das städtische Krankenhaus eine gGmbH. 2013 fusionierte das Kamener Krankenhaus mit dem Klinikum Westfalen, wurde Teil der Knappschaft Kliniken und entwickelte sich zu einem modernen Zentrum für Spitzenmedizin.

Neuer Name, bewährte Qualität
Seit dem 1. Januar 2025 trägt das Krankenhaus einen neuen Namen: Knappschaft Kliniken Kamen – ein Zeichen der Verbundenheit mit dem starken Klinikverbund der Knappschaft. Doch nicht nur der Name hat sich geändert. Die Klinik bietet heute mit sechs hochspezialisierten Fachabteilungen und neun Fachzentren eine erstklassige Versorgung auf modernstem Niveau.
Jährlich werden hier rund 7000 stationäre und 21.000 ambulante Patienten behandelt. Ein Team aus 360 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgt dafür, dass jeder Patient die bestmögliche medizinische Betreuung erhält. Für die stationäre Versorgung stehen 188 Betten bereit.

Verantwortung aus Tradition
Die Geschichte der Knappschaft Kliniken Kamen ist eine Geschichte von Innovation und Menschlichkeit. Was einst mit einer kleinen Krankenstation begann, ist heute eine moderne Klinik, die den höchsten medizinischen Standards entspricht. Doch eines ist geblieben: das Engagement für die Menschen.
Im Sinne einer modernen Medizin arbeiten die Fachabteilungen interdisziplinär eng zusammen und bieten neben der stationären auch eine hervorragende ambulante Versorgung, die unter anderem durch die im Medizinischen Versorgungszentrum angesiedelte Gastroenterologische Praxis ergänzt wird.
140 Jahre nach Wilhelmine Hellmigs mutigem Schritt bleiben die Knappschaft Kliniken Kamen ihrem Grundsatz treu: Fortschrittliche Medizin – mit Herz und Verstand.
Die einzelnen Fachabteilungen
Die Knappschaft Kliniken Kamen verfügen über sechs hoch spezialisierte Fachabteilungen, die ein breites Spektrum medizinischer Leistungen abdecken.
- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Proktologie
Chefarzt Dr. Björn Schmitz, MHBA, Tel.: 02307 149-202 - Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
Chefarzt Dr. Christos Erifopoulos, Tel.: 02307 149-740 - Klinik für Angiologie, Diabetologie, Kardiologie und Intensivmedizin
Direktor Dr. Marcus Rottmann, Tel.: 02307 149-251 - Klinik für Gastroenterologie
Chefarzt Dr. Kai Wiemer, Tel.: 02307 149-304 - Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin
Direktor Dr. Peter Rudolf Ritter, M. A., Tel.: 02307 149-740 - Klinik für Unfall- Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Kindertraumatologie
Direktor Dr. Youssef Benali, Tel.: 02307 149-204
Kontakt
Knappschaft Kliniken Kamen
Nordstraße 34, 59174 Kamen
Telefon (02307) 14 91Fax (02307) 14 92 95
E-Mail Info.Westfalen@Knappschaft-Kliniken.deWebsite: www.knappschaft-kliniken.de