Es ist eine Spielabsage, die wohl in die Geschichtsbücher des Amateurfußballs eingehen wird. Ort des Geschehens: Duisburg. Beteiligte: Der FC Taxi II, Rot-Weiss Mülheim III – und ein sehr bissfreudiges Kind.
Am vergangenen Sonntag (23. Februar) sollte eigentlich die dritte Mannschaft von Rot-Weiss Mülheim beim FC Taxi Duisburg II antreten. Doch pünktlich zum eigentlich geplanten Anpfiff des Seniorenspiels kam es zu einer skurrilen wie schmerzhaften Situation.
„Das Kind kam immer näher“
Schiedsrichter Stefan Kähler hatte alles unter Kontrolle – bis zur Passkontrolle. Während er die Spielerpässe prüfte, näherte sich ein kleines Kind dem Kreis der Taxi-Kicker, berichtet die WAZ. Ein harmloser Moment? Mitnichten. Denn Sekunden später kam es zur Beißattacke.
„Das Kind kam immer näher zu mir und biss mir auf einmal unvermittelt sowie völlig überraschend in den linken Hoden“, hielt der Unparteiische später in seinem Spielbericht fest. Eine Formulierung, die in dieser Art wohl noch in keinem DFB-Spielberichtsbogen aufgetaucht sein dürfte.
Das Schmerzprotokoll des Unparteiischen ließ keine Zweifel zu: „Aufgrund der Schmerzen und der Situation“ war an einen Anpfiff nicht mehr zu denken. Das Spiel wurde abgesagt, noch bevor überhaupt ein einziger Ballkontakt stattgefunden hatte.
Während die Duisburger damit eine unfreiwillige Pause einlegen mussten, wurde anderswo munter weitergekickt. Besonders ärgerlich für FC Taxi: Die Konkurrenz nutzte die Gunst der Stunde. Der Tabellendritte rutschte nach einem 10:0-Sieg von Bissingheim II auf Rang vier ab.
Was bleibt, ist eine der wohl kuriosesten Spielabsagen der Kreisliga-Geschichte – und eine Geschichte, die selbst langjährige Amateurfußballer nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen dürften.
