
Eine Überraschung erlebten die Zuschauer des Westfalenligaderbys zwischen dem SC Westfalia Herne und dem SV Sodingen (1:1), als in der 77. Minute ein altbekanntes Gesicht das Spielfeld betrat. Für Ousmane Cisse wechselte SCW-Trainer Christian Knappmann einen Spieler ein, der erst auf den zweiten Blick erkannt wurde: Cihan Yilmaz. Der 41-jährige Ex-Profi, einst ein vielversprechendes Talent aus den Reihen von Westfalia Herne, gab ein unerwartetes Comeback.
Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet, war der Einsatz des früheren Fußballprofis aus der Not geboren. „Durch unsere angespannte Personalsituation hat Cihan sich angeboten zu helfen“, erklärte Trainer Knappmann. „Die Hilfe nehmen wir natürlich gerne an. Er trainiert schon länger bei uns mit, deswegen war es nur folgerichtig, dass wir nochmal einen offensiven Impuls bringen wollten. Und wenn man einen Cihan Yilmaz auf der Bank hat, dann zieht man den Joker auch. Leider hat er nicht gestochen.“
Yilmaz übernahm als A-Jugend-Trainer
Yilmaz, der im vergangenen Sommer die A-Junioren von Westfalia Herne als Trainer übernommen hatte, brachte eine bewegte Karriere mit auf den Platz. Der Herner Junge spielte unter anderem für RW Ahlen in der 2. Bundesliga und für Sivasspor in der Türkei, wo er auch internationale Erfahrungen in der Qualifikation zur Champions League und Europa League sammelte. Zuletzt half er den Sportfreunden Bulmke beim Aufstieg in die Bezirksliga.
„Ich bin ein Herner Junge und habe es genossen, das Trikot überzuziehen und im Stadion zu spielen“, sagte Yilmaz der WAZ nach dem Spiel. Dennoch gab er zu, dass die Nervosität vor dem Einsatz nicht ausblieb: „Es ist ja nicht die Kreisliga B, sondern die Westfalenliga.“

Sein Comeback sei jedoch nicht bloß ein einmaliger Einsatz. Laut Yilmaz ist abgesprochen, dass er weiterhin zum Kader der Westfalenliga-Mannschaft gehören wird, bis die Personalprobleme gelöst sind. Gleichzeitig deutete der 41-Jährige an, dass sich ein Kreis schließe: Er werde seine Karriere endgültig dort beenden, wo sie einst begann – bei seinem Heimatverein Westfalia Herne.