
Der Automobilkonzern Stellantis hat eine große Rückrufaktion in Deutschland gestartet. Betroffen sind über 140.000 Fahrzeuge mehrerer Marken. Grund ist ein mögliches Problem mit der Nockenwellenkette, auch Steuerkette genannt, das im schlimmsten Fall einen kapitalen Motorschaden verursachen kann. Das müssen Halter jetzt wissen.
Stellantis-Rückruf von über 140.000 Autos: Problem bei Dieselmotoren
Wie Stellantis mitteilt, kann es bei den betroffenen 1,5-Liter-Blue-HDi-Dieselmotoren der Baujahre 2017 bis 2023 zu einem ungewöhnlich schnellen Verschleiß der Nockenwellenkette kommen. Defekte Ketten kündigen sich oftmals durch klappernde Geräusche im Motorraum oder einen spürbaren Leistungsverlust an. Im schlimmsten Fall kann die Kette reißen. Das hätte gravierende Folgen: Kolben und Ventile könnten zusammenstoßen, was einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen kann.
Der Rückruf von rund 141.700 Fahrzeuge ist freiwillig, sollte laut Unternehmensangaben aber unbedingt wahrgenommen werden, da damit erhebliche Folgeschäden verhindert werden können.
Rückruf bei Stellantis: Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Die betroffenen Dieselmotoren kommen in mehreren Marken und Modellen zum Einsatz. Dazu zählen Fahrzeuge folgender Hersteller:
- Marken: Peugeot, Citroën, Opel, DS Automobiles, Fiat
- Motorisierung: 1,5-Liter-Blue-HDi-Dieselmotor
- Baujahre: 2017 bis 2023
- Beispielmodell: Citroën Grand C4 Spacetourer 1.5 Blue HDi
Eine konkrete Liste aller Modelle liegt derzeit nicht vor. Stellantis informiert betroffene Fahrzeughalter jedoch direkt per Brief oder E-Mail. Alternativ bieten viele Hersteller eine Online-Überprüfung anhand der Fahrzeugidentifikationsnummer an.
Rückrufaktion: Kostenlose Reparatur möglich
Fahrzeughalter, deren Auto unter den Rückruf fällt, sollen unbedingt einen Werkstatttermin vereinbaren. Wichtig dabei: Es muss sich um eine autorisierte Werkstatt handeln, damit die Kulanzregelung greift.
In der Werkstatt wird der Motor überprüft und bei einem Problem die Nockenwellenkette kostenlos ausgetauscht. Zudem spielt die Werkstatt ein Software-Update auf und führt gegebenenfalls einen Ölwechsel durch. Stellantis prüft zunächst ältere Modelle, da bei diesen das Risiko eines Schadens am größten ist.
Stellantis setzt für die Überprüfung eine eigens entwickelte App ein, die Motorgeräusche analysiert und so Hinweise auf Probleme liefert. Diese Diagnose per App wird künftig fester Bestandteil der Wartung bei betroffenen Fahrzeugen sein.
Sonderkulanz: Stellantis verlängert Garantie
Darüber hinaus verlängert Stellantis die Garantie für betroffene Modelle auf zehn Jahre oder maximal 240.000 Kilometer. Wer bereits Reparaturkosten in Zusammenhang mit der Steuerkette hatte, kann diese unter bestimmten Voraussetzungen rückwirkend erstattet bekommen. Mehr Informationen zur Garantieverlängerung und zum Rückruf erhalten Betroffene auf der Onlineplattform von Stellantis.
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