Konklave 2025 geht weiter Wann die Wahlgänge heute stattfinden

Kardinal Pietro Parolin leitet, flankiert vom stellvertretenden Zeremonienmeister Massimiliano Matteo Boiardi, das Konklave zur Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.
Die wahlberechtigten Kardinäle haben sich am Mittwoch, 7. Mai 2025, erstmals zum Konklave in der Sixtinischen Kapelle versammelt. © picture alliance/dpa/Vatican Media
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Papst Franziskus ist am Ostermontag, 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren in Rom an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. Die Beisetzungszeremonie und die Beerdigung von Papst Franziskus fanden am Samstag, 26. April 2025, statt. Elf Tage danach begann das Konklave, bei dem der Nachfolger gewählt wird. Die wichtigsten Informationen zur Papstwahl 2025 haben wir hier zusammengefasst.

Kurz erklärt: Was ist das Konklave?

Das Konklave ist die Versammlung der Kardinäle der katholischen Kirche, um einen neuen Papst zu wählen. Der Begriff kommt vom lateinischen „cum clave“, was übersetzt „mit Schlüssel“ bedeutet, denn die Kardinäle werden während der Wahl eingeschlossen, um sicherzustellen, dass sie von der Außenwelt unbeeinflusst entscheiden können.

Termin: Wann beginnt das Konklave 2025?

Frühestens beginnt ein Konklave 15 Tage nach dem Tod oder Rücktritt eines Papstes – spätestens am 20. Tag. Nach dem Tod von Franziskus am 21. April 2025 war also klar – die Papstwahl kann frühestens am 6. Mai 2025 und spätestens am 11. Mai 2025 beginnen.

Das Konklave begann letztlich am Mittwoch, 7. Mai 2025. Nach einer Messe um 10 Uhr begann um 16:30 Uhr der Einzug in die Sixtinische Kapelle und die Kardinäle starteten ihren ersten Wahlgang. Dieser war noch nicht erfolgreich: Am Abend stieg schwarzer Rauch aus dem Schornstein auf.

Schwarzer Rauch quillt während des Konklave 2025 aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle.
Im ersten Wahlgang des Konklave 2025 gab es noch keinen neuen Papst. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg also schwarzer Rauch.© Oliver Weiken/dpa

Uhrzeiten: Wann finden die Wahlgänge statt?

Am Donnerstag, 8. Mai, dem zweiten Tag der Papstwahl, gibt es bis zu vier Wahlgänge. Die Uhrzeiten dafür sind bereits festgelegt: Der insgesamt zweite Wahlgang beginnt heute um 9.15 Uhr, direkt im Anschluss folgt der mögliche dritte. Der mögliche vierte Wahlgang ist für 16.30 Uhr angesetzt und unmittelbar danach würde – falls es bis dahin kein Ergebnis gibt – der fünfte und letzte für heute stattfinden. Falls ein neuer Papst gewählt wurde, entfallen die nachfolgenden Wahlgänge natürlich.

Nach dem zweiten und vierten Wahlgang wird es nur Rauchzeichen aus der Sixtinischen Kapelle geben, falls die Wahl erfolgreich war. Dann würde also weißer Rauch zu sehen sein, weil es einen neuen Papst gibt. Nach dem dritten und fünften Wahlgang steigt auf jeden Fall Rauch aus dem Schornstein auf – also auch schwarzer, falls keiner der Kardinäle die nötige Zweidrittelmehrheit erlangen konnte.

Das Programm des Konklave 2025 sieht täglich gleich aus:

  • 8:15 Uhr: Messe in der Paulinischen Kapelle
  • 9:15 Uhr: erster und ggf. zweiter Wahlgang des Tages in der Sixtinischen Kapelle
  • Rauchzeichen gegen 10:30 Uhr und 12 Uhr möglich
  • 12:30 Uhr: Mittagessen für die Kardinäle in Santa Marta
  • 16:30 Uhr: dritter und ggf. vierter Wahlgang des Tages in der Sixtinischen Kapelle
  • Rauchzeichen gegen 17:30 Uhr und 19 Uhr möglich
  • 19:00 Uhr: Rückkehr der Kardinäle nach Santa Marta

Ablauf: Wie funktioniert die Papstwahl?

Für das Konklave reisen alle wahlberechtigten Kardinäle nach Rom – zu dieser Papstwahl sind das insgesamt 135. Auch drei deutsche Kardinäle sind für dieses Konklave wahlberechtigt.

In der Sixtinischen Kapelle und dem Gästehaus Santa Marta werden die Kardinäle nach der Heiligen Messe ‚Pro Eligendo Pontifice‘ von der Außenwelt abgeschirmt. Das Gelände wird abgesperrt, technisch gesichert und bevor ein neuer Papst gewählt wurde, darf es von niemandem verlassen werden. Maximal sind an einem Tag vier Wahlgänge möglich, jeweils zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Nach jeder Wahl wird per Rauchzeichen an die Außenwelt kommuniziert, ob die Wahl entschieden ist. Die wichtigsten Regeln zur Papstwahl im Überblick:

  • Wahlberechtigt sind nur Kardinäle unter 80 Jahren.
  • Die Stimmabgabe erfolgt geheim per Stimmzettel.
  • Jeder Kardinal schreibt den Namen seines Wunschkandidaten auf.
  • Die Stimmen werden öffentlich ausgezählt.
  • Für eine gültige Wahl braucht ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit.

Wie lange ein Konklave dauert, ist nicht festgelegt. Während eine Papstwahl früher zum Teil monatelang dauerte, braucht es heute meist nur noch ein paar Tage – vermutlich steht also bereits Mitte Mai 2025 der neue Papst fest.

Schwarzer oder weißer Rauch: Was bedeutet was?

Nach jedem Wahlgang wird das Ergebnis beim Verbrennen der Stimmzettel per Rauchzeichen aus der Sixtinischen Kapelle heraus verkündet – entweder mit schwarzem Rauch oder mit weißem Rauch.

  • schwarzer Rauch = noch kein Ergebnis
  • weißer Rauch = ein neuer Papst wurde gewählt

Bestimmte Chemikalien färben den Rauch entweder schwarz oder weiß: Der schwarze Rauch entsteht durch die Beigabe von Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel – der weiße Rauch durch Kaliumchlorat, Laktose und Kolophonium.

Ende einer Papstwahl: Wie wählt der neue Papst seinen Namen?

Kommt beim Konklave eine Zweidrittelmehrheit zustande, wird dem Gewählten die Frage aller Fragen gesellt – nämlich ob er die Wahl annimmt. Ist seine Antwort „Ja“, fragt ihn der Dekan des Kardinalskollegiums direkt im Anschluss, wie er genannt werden will. Dann nennt der Papst den Namen, den er künftig tragen möchte und der kurz darauf vom Balkon des Petersdoms aus verkündet wird.

Die Namenswahl kann in Anlehnung an frühere Päpste getroffen werden, aber auch ein Zeichen für die Ausrichtung des Pontifikats sein. Papst Franziskus wählte seinen Namen 2013 zum Beispiel als Verweis auf Franz von Assisi, den italienischen Heiligen, der unter anderem für Armut und Bescheidenheit steht. Papst Benedikt hat seinen Namen 2005 in Erinnerung an Benedikt von Nursia gewählt, den Gründer des Benediktinerordens und Schutzpatron Europas, der auch für geistige Erneuerung und Stabilität steht.

Papstwahl im Vatikan: Welche deutschen Kardinäle sind 2025 dabei?

Drei deutsche Kardinäle sind stimmberechtigt und reisen somit zum Konklave nach Rom:

  • Reinhard Marx (Erzbistum München und Freising)
  • Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln)
  • Gerhard Ludwig Müller (Richter an der Apostolischen Signatur)

Dass einer von ihnen zum nächsten Papst gewählt wird, gilt aber als unwahrscheinlich.

Favoriten: Wer könnte der Nachfolger von Papst Franziskus werden?

In der Theorie kann jeder katholisch getaufte Mann zum Papst gewählt werden. Es gibt zwar keine Vorschrift, dass ein Kandidat schon Kardinal oder Bischof sein muss, aber in der Praxis wird dennoch immer ein Kardinal gewählt. Würde ein Nicht-Bischof gewählt, müsste er vor seiner Amtseinführung zum Papst sofort zum Bischof geweiht werden. Die Spekulationen um den neuen Pontifex laufen bereits – die meistgenannten Kandidaten zum Konklave nach Papst Franziskus‘ Tod im Überblick:

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