
Manche trinken ihn als Vitamin-Lieferant. Andere, weil er ihnen einfach gut schmeckt. Orangensaft steht in vielen Haushalten in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland im Kühlschrank. Öko-Test hat nun 19 Produkte unter die Lupe genommen. Dabei gab es überwiegend positive Ergebnisse. Ein Produkt wurde aber nach dem Test aus dem Verkauf genommen.
In das Ergebnis ließ Öko-Test nicht nur Inhaltsstoffe, Geschmack und Sensorik der sieben Bio- und zwölf herkömmlichen Orangensäfte einfließen, sondern auch Faktoren wie Lieferketten sowie die Arbeitsbedingungen und Löhne auf den Plantagen. Das Gesamtergebnis dürfte viele Verbraucherinnen und Verbraucher beruhigen: Nur drei Produkte fallen mit den Noten „mangelhaft“ (2) und „ungenügend“ durch, acht Säfte sind laut den Testern „sehr gut“ oder „gut“.
Orangensaft im Öko-Test: Das ist der Testsieger
Den Testsieger gibt es bei einem Discounter – und mit 1,99 Euro pro Liter gehört er zu den günstigsten getesteten Säften: Der „Fairglobe Way To Go Orangensaft“ (aus Konzentrat) von Lidl erhielt von Öko-Test als einziger die Gesamtnote „sehr gut“. Er überzeugte nicht nur bei Inhaltsstoffen und Geschmack, sondern punktete auch durch lückenlos nachgewiesene Lieferketten sowie faire Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Löhne für Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen in Brasilien.
Einer der drei besten Direktsäfte ist beim dm erhältlich: Der „dm Bio Orangensaft“ wurde mit der Note „gut“ bewertet und kostet mit 2,35 Euro pro Liter nicht sehr viel mehr als die günstigen Discounter-Säfte. An Inhaltsstoffen und Geschmack hatte Öko-Test nichts auszusetzen. Abzüge gab es lediglich dafür, dass der Hersteller die Lieferketten nur teilweise nachweisen konnte und auf den Plantagen in Mexiko und Spanien keine existenzsichernden Löhne gezahlt werden.
Anbieter nimmt Orangensaft nach Öko-Test aus dem Verkauf
Zu den Orangensäften, die bei Öko-Test durchgefallen sind, zählt auch der einer bekannten Marke: „Valensina Frühstücksorange ohne Fruchtfleisch“ (aus Konzentrat) erhielt die Note „mangelhaft“. Bei dem Saft, der für 2,19 Euro pro Liter in vielen Supermärkten und Discountern erhältlich ist, kritisierten die Tester zum einen, dass Vitamin C zugesetzt wurde. Zum anderen sorgten nur teilweise faire Arbeitsbedingungen auf den Plantagen in Brasilien und die nicht existenzsichernden Löhne für die schlechte Bewertung.

Am schlechtesten schnitt ein Bio-Produkt ab: Den „Bio Sonne Bio-Saft Orange“ (aus Konzentrat), den es bei Norma zu kaufen gibt, bewertete Öko-Test mit „ungenügend“. Hauptgrund dafür ist, dass er nicht den gesetzlichen Vorgaben für die sogenannte Rearomatisierung entspreche. „Für Säfte aus Konzentrat gilt, dass die Aromastoffe, die den Säften beim Konzentrieren entzogen werden, dem Saft wieder hinzugefügt werden müssen“, erklärt das Verbrauchermagazin dazu.
Norma habe allerdings bereits auf das Testergebnis reagiert und die betroffene Charge aus dem Verkauf genommen. Eine Folgecharge sei demnach unauffällig gewesen.
Zuletzt hatte Öko-Test Margarine untersucht. Testsieger wurde ein teures Produkt, viele andere fielen krachend durch.