Sparen Selmer Familien an Weihnachten? „Diesen Zaubermoment lassen wir uns nicht nehmen!“

Günther Goldstein
Elias (14), Christian (46), Jonas (6), Anna (12), Stephanie (40) und Mathilda (3) Happe aus Cappenberg freuen sich auf Weihnachten. © Günther Goldstein
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Diese besondere Zeit der Energiekrise und Inflation setzt auch der Familie Happe aus Cappenberg zu. „Bei sechs Personen fallen die gestiegenen Lebensmittelpreise schon extrem auf“, sagt Mutter Stephanie Happe. Die sechs Personen: Das sind Mama Stephanie, Papa Christian und die Kinder Elias (15), Anna (13), Jonas (6) und die vierjährige Mathilda. „Wir wollen ja auch lecker essen und schon in der Corona-Zeit ist aufgefallen, dass wir fast das Doppelte für Lebensmittelkosten ausgeben.“ An Fleisch sparen sie jetzt zum Beispiel: Während das vorher zwei- bis dreimal pro Woche auf den Tisch kam, gibt es bei den Happes jetzt einen Fleischtag. „Außerdem kaufen wir bewusster ein“, erzählt die 40-Jährige, „haushalten mit dem Licht, haben schon früh Holz bestellt, den alten E-Herd gegen einen energiesparenderen getauscht, bei den Spritkosten angefangen zu rechnen und den Trockner entsorgt.“ In dieser Zeit schwingen schon die Sorgen mit, sagt sie. Vor drei hat sie Jahren noch einmal eine Ausbildung zur Kinderpflegerin angefangen hat und arbeitet jetzt in einer Kita. Ihr Mann Christian (46) ist Fachinformatiker.

An Weihnachten aber, sagt Stephanie Happe bestimmt, darf nicht gespart werden. „Wir sind eine richtige Weihnachtsfamilie. Das ist einfach unser Fest, ein Zaubermoment, den wir uns nicht nehmen lassen möchten.“

Ein Geschenk pro Kind

Und so tauchen die Happes auch in diesem Jahr wieder ganz und gar ein in die Weihnachtszeit. Am dritten Adventswochenende soll es wieder ihren eigenen kleinen Weihnachtsmarkt für Freunde und Bekannte geben. In der Corona-Zeit entwickelt, um Treffen (draußen und mit Abstand) zu ermöglichen, wollen die Happes wieder Glühwein, Kakao, Bratwurst, Waffeln, Flammkuchen und gebrannte Mandeln anbieten, und eine gesellige Zeit verbringen. „Auch das gehört irgendwie zu Weihnachten dazu“, sagt Stephanie Happe. Und natürlich kaufen sie – wie immer – einen großen Tannenbaum, die sechs Happes werden in kitschigen Weihnachtspullis herumlaufen und es wird Geschenke geben.

„Es geht uns so gut, dass diese schwierige Zeit darauf keinen Einfluss nimmt“, sagt die Mutter.

„Aber natürlich suchen wir auch nach Schnäppchen und haben manche Geschenke schon eine Weile hier liegen.“ Neue Deko-Artikel verkneifen sie sich in diesem Jahr. Und sie verzichten darauf, anders als es eigentlich Tradition ist, essen zu gehen, sondern bereiten das Festessen zu Hause zu. Außerdem ist ihre bewährte Strategie, dass es von Mama und Papa nur ein großes Geschenk für jedes Kind gibt. Im vergangenen Jahr war das für Elias, den Ältesten, zum Beispiel ein Gaming-Stuhl, die 13-jährige Anna bekam eine neue Zimmereinrichtung. „An unserer Art zu schenken wird sich auch in diesem Jahr nichts ändern“, sagt Stephanie Happe. „Wir haben das Glück, nicht die ganz großen Probleme zu haben.“

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