Probleme bei Müllabfuhr in Selm GWA widerspricht Stadt: „Brand war nicht ursächlich“

Mülltonnen in Reihe stehen vor einer Hauswand
Die Tonnen sollen künftig länger draußen stehen dürfen. © picture alliance/dpa (Symbolbild)
Lesezeit

Verzögerungen bei der Leerung der Mülltonnen in Selm gab es bereits in der vergangenen Woche. Auch in dieser Woche kann es nach Angaben der Stadt Selm dazu kommen, dass die Tonnen länger stehen bleiben als geplant. Die Stadt hat am Montag (16. Oktober) mitgeteilt, dass der Brand im Wertstoffzentrum der GWA (Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna) in Lünen am 8. Oktober für die Verzögerungen gesorgt habe.

Anders hört sich das in einer Mitteilung der GWA einen Tag später an. Diese schreibt explizit: „Leider konnten in Selm und Werne Verzögerungen trotzdem nicht vermieden werden. Da es aber in Bergkamen und Lünen keine spürbaren Verzögerungen gegeben hat, kann der Brand aus Sicht der GWA diesbezüglich nicht ursächlich sein.“ Das Wort „trotzdem“ bezieht sich hier auf die aus Sicht der GWA geeigneten Möglichkeiten, Verzögerungen bei der Müllabfuhr zu vermeiden.

Ausweichanlage in Bönen

Der Brand in einer Box der Umladeanlage Lünen am Wertstoffzentrum Nord habe die Kreisentsorgungsgesellschaft GWA und die Kommunen bzw. deren Eigenbetriebe oder beauftragte Unternehmen vor „überschaubare logistische Aufgaben“ gestellt, teilt die Gesellschaft mit.

Allen Kommunen sei demnach bereits am Montagvormittag (9. Oktober) die Umladeanlage Bönen als Ausweichmöglichkeit angeboten worden. „Das führte zwar zu verlängerten Fahrwegen, die allerdings in Lünen und Bergkamen offensichtlich aufgefangen werden konnten“, macht die GWA deutlich.

Sogar eine Sonderöffnung der Wertstoffaufbereitungsanlage Lünen am vergangenen Samstag (14. Oktober) wurde den Stadtwerken Selm durch die GWA ermöglicht, damit Auswirkungen auf die Müllabfuhr kompensiert werden können, meint die Kreisentsorgungsgesellschaft.

Stadt sieht lange Wege als Grund

Aus Sicht der Stadt ist aber gerade der deutlich längere Weg zum Abladen zur Anlage nach Bönen der Hauptgrund für die Einschränkungen. „Daher kam es im Ablauf zu einigen Verzögerungen, die erst nach und nach abgearbeitet werden konnten“, teilt Sprecher Malte Woesmann auf Nachfrage mit. Die Touren nehmen demnach erst in dieser Woche nach Wiederaufnahme in Lünen ihren normalen Verlauf. Trotzdem könne nicht ausgeschlossen werden, dass es aufgrund der Verzögerungen aus der vergangenen Woche auch in dieser Woche Beeinträchtigungen geben kann.

Hier sei zusätzlich von Bedeutung, „dass die Stadtwerke Selm neben Selm auch in Werne mit dem gleichen Personal für die Abfuhr aller Müllfraktionen zuständig sind“, so der Sprecher weiter. Zusätzlich sei es zu einigen kurzfristigen Krankheitsfällen gekommen, sodass nicht alle Touren planmäßig stattfinden, erklärt die Stadt weiter.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen