Planung für kommende Schuljahre in Selm OGS-Betreuung steht bei der Stadt im Fokus

Kinder auf dem Weg zur Schule
Die Politiker in Selm diskutieren aktuell über den Schulentwicklungsplan für die kommenden Schuljahre (Symbolbild). © picture alliance/dpa
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Die Politiker in Selm diskutieren derzeit über den Schulentwicklungsplan für die Schuljahre 2025/2026 bis 2030/2031. Vorgestellt wird die neueste Version in der Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Sport am Montag (23. Juni). Das Papier wurde erarbeitet, indem zum Beispiel die aktuellen Schüler- und Betreuungszahlen der drei Grund- und zwei weiterführenden Schulen analysiert und für die Zukunft prognostiziert wurden.

Auch mögliche Veränderungen in der Bevölkerung, etwa durch Neubaugebiete, wurden berücksichtigt. Der daraus resultierende Plan sieht vor, den Schulraum an den städtischen Standorten weiterhin vorzuhalten, um auf zukünftige politische Entwicklungen reagieren zu können. Besonders wichtig ist dabei die Umsetzung des gesetzlichen Anspruchs auf ganztägige Betreuung von Grundschulkindern ab August 2026.

Richtlinien vom Städtetag

Ein entscheidender Punkt betrifft die Sicherstellung von ausreichendem Schulraum an den städtischen Standorten. Angesichts der Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung sieht der Entwurf umfassende Baumaßnahmen an allen Grundschulstandorten vor. Diese sind an der Overbergschule bereits im Jahr 2024 abgeschlossen worden. Für die übrigen Standorte befinden sich die Planungen in vollem Gange – noch in diesem Jahr soll mit deren Umsetzung begonnen werden.

Eine wesentliche Neuerung im Entwurf ist die Berücksichtigung der „Handreichung zum Schulbau“ des Städtetages Nordrhein-Westfalen von 2019. Diese behandelt Richtlinien und Empfehlungen für den Bau und die Sanierung von Schulen im Bundesland. Und sie bietet Handlungsempfehlungen für Kommunen, um zukunftsfähige und funktionale Schulgebäude zu schaffen. Ziel ist es, die Kommunen bei der Planung und Umsetzung von Schulbauprojekten zu unterstützen.

Neben den räumlichen Anpassungen wird auch die Qualität der offenen Ganztagsschule thematisiert. Diese soll gemeinsam mit dem Trägerverein GANZ Selm e. V. kontinuierlich weiterentwickelt, strukturell verankert und partizipativ gestaltet werden. Die Anpassungen sollen an die aktuellen Bedarfe und Anforderungen des Arbeitsfeldes ausgerichtet werden.

Ausbau Sekundarschule ausgesetzt

Ein weiterer Aspekt des neuen Entwurfs ist der politische Prüfauftrag zur Weiterentwicklung der Sekundarschule zu einer Gesamtschule. Dieser wurde am 15. Dezember 2022 erteilt. Aufgrund fehlender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit hatte der Rat der Stadt Selm im vergangenen Jahr bereits beschlossen, diesen Prüfauftrag bis zur nächsten Finanzplanung Ende 2027 auszusetzen.

Somit stehe eine Überprüfung der Verwaltungs- und Finanzkraft erstmal aus, zumal es derzeit keine Förderprogramme für Schulneubauten gebe. Diese Entscheidung werde zusätzlich durch die finanziellen Belastungen beeinflusst, die mit der bundesweiten Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Betreuung verbunden sind.

Schüler stehen vor dem neuen Anbau der Overbergschule in Selm.
An der Overbergschule wurde erst im vergangenen Jahr ein neuer Anbau eingeweiht (Archivbild).© Sylvia vom Hofe

Im Entwurfsprozess wurden Anregungen und Ergänzungen eingearbeitet, die in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung und Sport Ende April vorgebracht wurden. Auch die Mitwirkung der Schulen und die regionale Abstimmung mit den benachbarten Kommunen verliefen demnach ohne Einwände. Die Stellungnahmen der benachbarten Kommunen und der Bezirksregierung Arnsberg sowie des Schulamts für den Kreis Unna gaben grünes Licht für die vorliegende Fassung, wie es in der Ausschussvorlage heißt. Nach der Vorberatung im Ausschuss für Schule, Bildung und Sport am 23. Juni soll der gegenwärtige Entwurf des Schulentwicklungsplans im Finanzausschuss diskutiert werden, ehe es im Rat der Stadt Selm zu einer Entscheidung kommen wird.

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