Baumarkt-Riese mit Problemen Wie geht es weiter mit dem Hellweg in Selm?

Schriftzug „Hellweg“ an der Außenfassade eines Marktes.
Die Baumarkt-Kette Hellweg will sieben Filialen schließen. Wie ist die Lage in Selm? © Hellweg
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Für den Baumarkt-Konzern Hellweg lief es schonmal besser. Medienberichten zufolge befindet sich das Unternehmen in einer „Restrukturierung.“ Demnach soll Inhaber Markus Semer angekündigt haben, sieben Filialen schließen zu wollen.

Auf Nachfrage der Ruhr Nachrichten bestätigte eine Sprecherin des Unternehmens aus Dortmund die Vorgänge: „Wir können bestätigen, dass wir, wie der gesamte Einzelhandel und unsere Wettbewerber auch, unser Standortortportfolio fortwährend den geänderten Marktbedingungen anpassen. In diesem Zusammenhang können wir bestätigen, dass sieben Märkte geschlossen werden. Der Zeitraum hierzu ist August 2025“, so Hellweg.

Mehrere Menschen stehen vor dem Hellweg-Baumarkt in Selm.
Blick in die Vergangenheit: Zur Eröffnung des Hellweg in Selm 2013 kam auch Reinhold Semer (3. v. rechts). Der Vater des heutigen Geschäftsführers hatte damals die Leitung inne.© Foto: Hellweg

Unternehmen blickt positiv in die Zukunft

Kunden in Selm können allerdings aufatmen. Die drei Märkte in Dortmund sowie in Selm seien nicht betroffen. Das Unternehmen erklärt: „Unsere Profi-Teams in den Dortmunder Märkten in Hacheney, Kley und Wambel sowie in Selm freuen sich heute und auch morgen wie gewohnt unsere Kunden bei ihren Projekten und Einkäufen professionell zu beraten und zu unterstützen“, so der Baumarkt-Konzern. Zum Neubau in Castrop-Rauxel heißt es, man sei „in fortschreitenden Planungen.“ Geschlossen werden sollen etwa die Märkte in Hanau und Münster.

Das Unternehmen nennt als Hauptgründe für die Restrukturierung die erheblichen Belastungen während und nach der Corona-Pandemie sowie das weiterhin schwache Konsumklima. Hinzu kommen die anhaltende Rezession in Deutschland im dritten Jahr, die mit einer hohen Inflation einhergeht und zu gestiegenen Kosten im Unternehmen geführt hat. Die Entscheidung zur Schließung von sieben Standorten erfolgte nach einer umfassenden Überprüfung und Anpassung des Filialnetzes an die veränderten Marktbedingungen.

Trotz der aktuellen Herausforderungen zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich für die kommenden Jahre. Die Sprecherin betonte, man befinde sich erfolgreich im Plan der Restrukturierungsmaßnahmen. Für das Geschäftsjahr 2025 plane das Unternehmen „konservativ nachhaltig mit einem weiterhin schwächelnden Markt“. Eine Erholung der Baumarktbranche sieht Hellweg derzeit nicht.

Laut „Handelsblatt“ ist der Markt aktuell rückläufig: Seit 2022 sind die Umsätze gesunken. Während der Branchenumsatz vor fünf Jahren noch bei 22,14 Milliarden Euro lag, wurden für 2024 nur noch 20,92 Milliarden Euro verzeichnet. Auch andere Baumarktketten mussten in den vergangenen fünf Jahren Filialen schließen. Zahlen der „Lebensmittel Zeitung“ zeigen, dass sich etwa Toom von elf Standorten zurückzog, Hagebau gab sogar 23 Filialen auf.

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