Dritter U19-Coach der SG Selm macht Neustart Daniel Oberboßel komplettiert Selmer Trio

Stefano Manfredi (v.l.), Justin Graumann, Daniel Oberboßel
Von links: Stefano Manfredi, Justin Graumann und zuletzt Daniel Oberboßel. Der ehemalige Spieler der zweiten Mannschaft will den A-Jugend-Bereich bei der SG Selm stabilisieren. © SG Selm
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„Alle guten Dinge sind drei“, dachte sich auch die SG Selm und beschäftigt neben Stefano Manfredi und Justin Graumann den bereits beim Verein bekannten Daniel Oberboßel als dritten Trainer für die U19. Bislang hat Oberboßel für die zweite Mannschaft gekickt, als Torwart vielmehr die Bälle gehalten. Jetzt hängt er die Torwarthandschuhe an den Nagel und will der SG-Jugendabteilung helfen. „Ich hab ja immer gesehen, was aus der A-Jugend hochgekommen ist. Der A-Jugend-Bereich ist zum Teil weggebrochen“, bedauert der neue Trainer und will helfen, die U19 wieder stärker aufzustellen.

Der Grund für die Schwächeperiode liegt auf der Hand: „Ich weiß es auch nicht mehr genau, aber es gab, glaube ich, zwei Jahre keine A-Jugend.“ Nun wird viel mit Spielern aus der B-Jugend gearbeitet, die gerade erst hochgekommen sind. Oberboßel freut sich zwar darüber, dass die SG Selm viele Junioren halten konnte, aber: „Körperlich ist das von der B-Jugend zur A-Jugend schon was anderes. Das muss man mit einer guten Vorbereitung, mit einem guten Training kompensieren.“ Ihm ist bewusst, dass noch einiges zu tun ist und die kommende eine schwere Saison wird.

Daniel Oberboßel, früher Torwart.
Daniel Oberboßel hat neben dem Trainerjob bei der SG Selm noch zwei weitere Jobs: Gerätevermietung und Familienvater.© SG Selm

Auf den Jugendtrainerjob ist der 26-jährige Ex-Torwart durch Jugendleiter Martin Tembaak gekommen. Einmal ist es bereits nach Verhandlungen gescheitert, weil Oberboßel noch Fußball spielen wollte. Nun hat auch Trainerkollege Stefano Manfredi ihn überzeugen können, als Junger die Jugend zu trainieren: „Wir hatten damals schon, als wir in der Jugend gespielt haben, junge Trainer. Das hat mir richtig Spaß gemacht – auch zu sehen, wie diese gearbeitet haben“, erinnert sich Oberboßel.

Jetzt will er es ihnen nachmachen und erwartet viel Harmonie mit seinen Co-Trainern. Mit beiden ist er gut befreundet, Justin Graumann kennt er sogar schon seit der fünften Klasse.

Ein ganz persönlicher Neuanfang

Darüber hinaus hat Oberboßel privat einen Neuanfang gestartet: Er wechselte im vergangenen Jahr den Job, heiratete im Dezember und bekam im März 2023 seinen Sohn. „Arbeit und Familie stehen natürlich an erster Stelle“, betont Oberboßel, dass seine beiden Trainerkollegen auch mal ohne ihn auskommen müssen. Zeitgleich gibt Oberboßel überall sein letztes Hemd. „Man hängt sich überall rein, wo man eben gerade ist. Die Herausforderung macht es aus, sich immer wieder neu zu erfinden.“ Dabei kann Oberboßel sich auf seine dazugewonnene Stütze verlassen. „Meine Frau kümmert sich sehr gut um das Kind. Dadurch kann ich auf mich konzentrieren und muss nicht immer rund um die Uhr das Kind versorgen“, ist er sehr dankbar für seine Partnerin fürs Leben.

„Und jetzt hab ich mal gedacht: Mach‘ ich mal was Neues.“ Die fußballerische Herausforderung liege nun nicht mehr im Spielen, sondern im Training. „Ich werde auf jeden Fall die Mannschaft vermissen, wir haben letztes Jahr eine klasse Saison gespielt“, erinnert sich Oberboßel. Im personellen Notfall wird er auch trotz seines Rücktritts einspringen. Unabhängig davon kann er es aber auch nicht ganz sein lassen mit dem Fußballspielen: „Ich werde auch bei der A-Jugend mitmachen, um das irgendwie ausgleichen zu können.“

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