Nach Wirbel um MitMachStadt in Schwerte Diese Idee hat es in die Abstimmung geschafft

Eva Hammoudo und weitere Aktive der Kulturinitiative Schwerte stehen auf dem Wertstoffhof.
Eva Hammoudo (2.v.l.) und weitere Aktive der K.I.S. auf dem Wertstoffhof: Auch das neue Projekt steht im Zeichen der Nachhaltigkeit. © KIS
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Eva Hammoudo von der Engagement-Gruppe „auf.ruhr“ in der Kulturinitiative Schwerte (K.I.S.) hat eine Idee auf der Beteiligungs- und Ideenplattform „MitMachStadt“ eingebracht.

„Im städtischen Wertstoffhof werden täglich große Mengen von Gegenständen zur Entsorgung abgegeben, die noch einwandfrei und nützlich sind, die aber nicht mehr benötigt werden oder für die einfach kein Platz mehr zur Verfügung steht“, schreibt sie dort. Örtliche Einrichtungen, die mit Gebrauchtwaren handeln, nähmen allerdings vieles davon nicht mehr an. „Schweren Herzens werden die einst geliebten Gegenstände dann im Müllcontainer entsorgt.“

Regale auf dem Wertstoffhof

Der Vorschlag der Gruppe: der Aufbau eines weiteren Containers auf dem Areal des Wertstoffhofes, ausgestattet mit Industrieregalen, die sich zum Abstellen von intakten Gütern eignen. „Anstatt im Müll zu enden, kann Gebrauchtes in gutem Zustand dort aufbewahrt und zur weiteren Verwendung angeboten werden. Interessierte könnten dann kostenlos mitnehmen, was ihnen gefällt oder was für sie noch nützlich ist“, erklärt Eva Hammoudo.

Der Container sollte mit einem Schild wie beispielsweise „Ist-noch-gut-Station“ versehen werden, schlägt sie vor. In der ersten Zeit sollten die Mitarbeiter des Wertstoffhofes zusätzlich auf diesen Container hinweisen; dies würde auch zur Entlastung der Müllcontainer führen, ist sich die Gruppe sicher.

Die ehrenamtlich Engagierten der Kulturinitiative Schwerte (K.I.S.) stehen auf dem Wertstoffhof.
Die ehrenamtlich Engagierten der Kulturinitiative Schwerte (K.I.S.) auf dem Wertstoffhof: Jetzt hat Eva Hammoudo (2.v.r.) eine neue Idee vorgestellt.© KIS

Unterschriftenliste

Die Gruppe „auf.ruhr“ erklärt sich bereit, den Container mindestens einmal wöchentlich zu sichten, aufzuräumen und zu säubern. Insgesamt würde somit ein guter Beitrag im Sinne der Nachhaltigkeit geleistet. „Es gibt viele supergute Sachen, die man noch gebrauchen kann“, erklärt Eva Hammoudo.

Derzeit kann man der Idee noch zustimmen oder seine Unterschrift auf der Seite der MitMachStadt abgeben. Dann wird das Projekt im zuständigen Fachausschuss beraten. Schon jetzt haben 102 Personen positiv abgestimmt. Die Frist endet am Mittwoch (26.6.).

Die Gruppe „auf.ruhr“ ist ein Zusammenschluss ehrenamtlich aktiver Personen innerhalb der Kulturinitiative Schwerte. Sie organisiert kostenfreie kulturelle Veranstaltungen wie das regelmäßig laufende „Philosophische Café“, die Reihe „Literatur und Leben“ sowie öffentliche Kunstaktionen mit dem Klimamobil, das im vergangenen Jahr mit der Berliner Künstlerin Jaana Prüss sowie heimischen Künstlerinnen und Künstlern aus recycelten Materialien vom Schwerter Bauhof kreiert wurde.

Wichtige Themen der Veranstaltungen und Aktionen sind Umwelt- bzw. Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zudem bestehen Mitwirkung und Kooperation zum Thema Klimaschutz mit der Stadt sowie Akteurinnen und Akteuren, die sich für diese Themen einsetzen.

MitMachStadt sorgte für Wirbel

Erste Reaktionen von Personen, die die Idee unterstützen, richten sich vor allem auf die Nachhaltigkeit und den praktischen Aspekt des Projektes. So heißt es zum Beispiel: „Ein zweites Leben für gebrauchte Geräte ist immer gut und unterstützenswert.“ Oder: „Gute Idee. Was ich nicht mehr brauche, können vielleicht andere nutzen. Wieder ein sinnvoller Schritt, um Rohstoffe und Ressourcen zu sparen.“

Eine weitere Befürworterin gibt einen Hinweis: „Eine Alternative zum Sperrmüll, auf dem oft noch Gegenstände landen, die verwertet werden können. So kann Müll vermieden werden. Allerdings müsste es für noch gebrauchsfähige Gegenstände eine Überdachung geben.“ Ein weiterer Beitrag lautet: „Super Idee!!! Vieles ist wirklich zu schade für die Tonne!“

Rund um das Ideenportal der „MitMachStadt“ hatte es zu Beginn des Jahres Diskussionen und Bürgerproteste gegeben. Die Stadt wollte das Portal entweder ganz abschaffen oder zumindest einschränken. Letztlich beschloss der Rat am 20. März 2024 Folgendes:

  • Das Ideenportal der „MitMachStadt“ bleibt bestehen, allerdings mit einer Einschränkung: Ideen werden, bevor sie öffentlich gemacht und zur Abstimmung freigegeben werden, von der Verwaltung auf ihre Machbarkeit überprüft.
  • Damit Ideen, die die Verwaltung als machbar einstuft und die dann zur Abstimmung freigegeben werden, in die politischen Gremien gelangen, braucht es ein Quorum von 75 Stimmen.

Diese beiden Hürden hat die Idee von Eva Hammoudo und der Gruppe „auf.ruhr“ bereits vor Ende der Abstimmung genommen. Bleibt abzuwarten, was sich nach dem 26. Juni in den politischen Gremien tut.

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