Polizei nach Faustschlag gegen Schwerter „So reagiere ich bei Einbrechern richtig“

Faust
Zwei Anwohner aus Schwerte haben am selben Abend mutmaßliche Einbrecher auf frischer Tat ertappt. In einem Fall ging das schief: Ein Anwohner wurde verletzt. © picture alliance / dpa
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Gleich zweimal hintereinander hatten in der Nacht zu Mittwoch (10.5.) Anwohner aus Schwerte mutmaßliche Einbrecher überrascht. Wir haben darüber berichtet. Die Situationen waren nicht ungefährlich, und einer der Anwohner (beide sind 56 Jahre alt) wurde von einem der unbekannten Täter durch einen Faustschlag verletzt.

Wir haben mit Vera Howanietz von der Polizei Unna darüber gesprochen, wie man sich bei solchen Begegnungen am besten verhalten sollte.

Das ist passiert

Im ersten Fall hatte der Anwohner der Kleinen Liethstraße einen unbekannten Mann im Keller überrascht und den Mann, der durch ein Kellerfenster zu flüchten versuchte, an den Beinen gepackt. Draußen stand ein Komplize, der den Einbrecher an den Armen nach draußen zog. Beide flüchteten.

Während dieses menschliche „Tauziehen“ im Nachhinein durchaus komisch anmuten mag, war die Situation trotzdem nicht ganz ungefährlich. Selbst wenn man kräftiger ist als das Gegenüber, sollte man sich gut überlegen, ob es Sinn macht, handgreiflich zu werden. Vera Howanietz gibt zu bedenken: „Man sollte immer daran denken, dass solche Leute auch Gegenstände dabei haben könnten, mit denen sie einen verletzen können.“

Deshalb sollte man grundsätzlich eher vorsichtig sein – auch wenn die Polizeisprecherin die Reaktion des Anwohners verstehen kann. „Man kommt in den Keller, und findet dort überraschend jemanden vor, der da nichts zu suchen hat. Da möchte man diesen Menschen natürlich festhalten und einer Verhaftung zuführen. Trotzdem sollte man sich möglichst nicht selbst in Gefahr begeben.“

Unmittelbarer Faustschlag

Der andere Vorfall an der Beckestraße zeigt, wie schnell Situationen eskalieren können. Der Anwohner hatte zwei unbekannte Männer – vermutlich die Keller-Kletterer aus der Kleinen Liethstraße – im Innenhof gesehen und angesprochen. Daraufhin schlug ihm einer der Männer unmittelbar mit der Faust ins Gesicht. Der 56-Jährige musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

„Da kann man natürlich nicht mehr viel machen, wenn jemand sofort zuschlägt“, sagt die Polizeisprecherin. Trotzdem zeige dieser Angriff eines: „Menschen können in so einer Situation völlig unberechenbar reagieren.“ Abends und in einem Hinterhof seien natürlich nicht viele Nachbarn oder Passanten unterwegs. Grundsätzlich solle man aber versuchen, laut zu rufen und andere auf sich aufmerksam zu machen.

„Häufig wird auch tagsüber eingebrochen, auch wenn die Anwohner zu Hause sind. Die sind möglicherweise bei der Gartenarbeit, und die Terrassentür oder eine Kellertür stehen offen.“ Bemerkt man fremde Personen im Haus oder auf dem Grundstück, solle man dann unbedingt die Nachbarn ansprechen und laut rufen. Und das Wichtigste: „Als Erstes sollte man unbedingt die Polizei rufen“, erklärt Vera Howanietz.

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