
Es ist am Donnerstagvormittag (15.9.) gegen 9.30 Uhr, als ein Hubschrauber seine Kreise über dem Bahnhof in Schwerte zieht. Was war da los? Eine kurze Nachfrage bei der Polizei sollte eigentlich schnell Aufklärung bringen – denn der Hubschrauber sah von Weitem wie ein Polizeihubschrauber aus.
Doch es folgt eine wahre Odyssee. Der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, die für Schwerte zuständig ist, verzeichnet an diesem Vormittag keinen Einsatz mit Hubschrauber. Er empfiehlt einen Anruf bei der Bundespolizei.
Bei der Bundespolizei in St. Augustin erklärt eine Pressesprecherin, dass man direkt bei den Flugdiensten nachfragen solle. Dort sind nämlich alle Flugstaffeln in ein Betriebssystem eingetragen. Selbst wenn es sich nur um eine Übung handelt, sei das dort vermerkt.
Doch bei den Flugdiensten ist an diesem Vormittag kein Einsatz vermerkt, wie die Pressesprecherin dort mitteilt. Sie schlägt vor, dass wir uns bei der Landespolizei erkundigen.
„Warum haben Sie nicht bei der Polizei angerufen?“
Die Landespolizei weiß auf Anhieb nichts. Die Pressesprecherin erkundigt sich aber und ruft kurz darauf zurück. „Wir haben keinen Einsatz. Haben Sie es denn schon mal bei der Bundespolizei versucht?“
Da waren wir zwar schon, aber vielleicht lohnt sich ein zweiter Anruf. Diesmal landen wir direkt bei den Kollegen in Dortmund. „Nein, wir haben keinen Einsatz. Vielleicht hat jemand bei der Deutschen Bahn eine Idee?“

Der letzte Versuch. Der Pressesprecher der Deutschen Bahn sagt: „Wir wissen nichts von einem Hubschrauber. Warum haben Sie denn nicht bei der Bundespolizei angerufen? Die müssten das wissen.“
Bis Donnerstagmittag war zunächst nicht herauszufinden, in welcher Mission der Hubschrauber hier unterwegs war. Aufgefallen sein wird er allerdings den meisten Leuten, die am Vormittag am Bahnhof, bei Rewe oder Aldi unterwegs waren. Unermüdlich drehte er seine Runden und flog schließlich weiter in Richtung Bethunestraße.
Dann löste Jens Flören von der Bundespolizei in Sankt Augustin das Rätsel zumindest zum Teil auf: „Es handelt sich gar nicht um einen Polizeihubschrauber“, so der Polizeihauptkommissar. Er hatte sich bei uns gemeldet, nachdem er unser Video angesehen hatte. In dem Fall könnten, so Flören, natürlich weder Bundes- noch Kreis- oder Landespolizei irgendwelche Informationen dazu geben.
Fast zeitgleich hat sich ein Leser per Mail in der Redaktion gemeldet. Er vermutet, dass es sich um einen Hubschrauber handelt, der eine Gaspipeline kontrolliert. Sobald wir Näheres wissen, berichten wir weiter.