
Nachdem bereits am Donnerstag (19.5.) ein Unwetter über Nordrhein-Westfalen hinweggezogen war, hatte der Deutsche Wetterdienst für den Freitagnachmittag (20.5.) ein noch stärkeres Unwetter angekündigt: Gewitter, Starkregen, Hagelkörner mit einer Dicke von 5 Zentimetern, orkanartige Böen, sogar Tornados kündigte der DWD an.
Deshalb hatten sich auch die Feuerwehren auf viele Einsätze vorbereitet. Oberbrandmeister Michael Schlüter erklärte gegen Mittag, bei einer Anhäufung von Unwettereinsätzen könne die inzwischen abgesetzte Schwerter Einsatzzentrale spontan wieder hochgefahren werden. „Dann werden alle Einsätze direkt hier abgearbeitet“, so Schlüter. Üblicherweise koordiniert der Kreis Unna die Einsätze.
Keine Einsätze der Feuerwehr
Die Schulen hatten die Kinder mittags bereits eher nach Hause geschickt als sonst. Eine Mail der Bezirksregierung hatte die Entscheidung darüber den Schulleitern überlassen. Die Schwerter Landwirte blieben gelassen, hatten aber ihre Sandsäcke griffbereit, wie Ortslandwirt Axel Lohmann erklärte. Pferde kamen in den Stall, weil sie sich als Fluchttiere schnell erschrecken. Die Rinder blieben draußen auf höhergelegenen Weiden.
Zwischen 16 Uhr und 16.30 verdunkelte sich der Himmel über der Ruhrstadt. Dann kam das Gewitter: mit Donner, Blitz und Regen. Und auch mit Windböen. Das war es dann glücklicherweise auch. Starkregengüsse und Hagelkörner in der Größe von Vogeleiern blieben ebenso aus wie Tornados.

„Das war mehr heiße Luft als alles andere“, bilanzierte Michael Schlüter gegen 17 Uhr. Kurz darauf schob sich noch eine kleinere Regenzelle über Schwerte. Die Feuerwehr verzeichnete am späten Freitagnachmittag weder umgestürzte Bäume noch vollgelaufene Keller. Zum Glück. „Wir sitzen jetzt hier schön brav auf unserer Wache und warten auf die Dinge, die da kommen“, erklärte Schlüter am Abend.