Alle Signale auf Rot Nichts geht mehr im Bahnhof Schwerte

Bahnhof Schwerte an der Ruhr
Alle Züge standen am Donnerstagmorgen plötzlich still im Bahnhof Schwerte. © Manuela Schwerte (A)
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Nichts geht mehr im Bahnhof Schwerte. Seit am Donnerstagmorgen (16.2.) plötzlich alle Signale auf Rot sprangen, stehen alle Bahnen still. „Es gibt zurzeit keinen Zugverkehr in Schwerte und Holzwickede“, sagte ein Bahnsprecher (Düsseldorf) auch noch am Nachmittag. Er rechnete damit, dass die Störung bis spät in den Abend andauern werde. Die Prognose sei, dass ab Betriebsbeginn am Freitagmorgen gegen 5 Uhr alle Züge wieder pünktlich unterwegs sein sollten. Betroffen sind den Angaben zufolge auch die Verbindungen der Mitbewerber Eurobahn und National Express.

Die Ursache ist noch unklar

„Die Ursache ist noch unklar“, sagte der Bahnsprecher auf Anfrage weiter. Die Kollegen von DB Netz hätten sich auf den Weg vor Ort gemacht, um nach dem Auslöser der Störung zu suchen, die die Fahrten auf allen Regionalverkehren im Bahnhof Schwerte stoppte: RE7, RE13 und RE17 konnten genauso wenig fahren wie die RB53 nach Dortmund. Die ICE-Züge nach Berlin, die sonst ohne Halt durch Schwerte fahren, würden wahrscheinlich umgeleitet, hieß es.

Die Hoffnung, den Zugverkehr per sogenanntem Fahrbefehl-Konzept kurzfristig wieder in Gang zu bringen, erfüllte sich nicht. Dabei – so erläuterte der Sprecher – hätten die Lokführer auf Okay des Fahrdienstleiters den betroffenen Streckenabschnitt passieren können. Jeder Schritt werde dabei streng protokolliert. Doch um dieses Verfahren anwenden zu können, müssten die Weichen an den Abzweigungen in der richtigen Stellung stehengeblieben sein. Von Hand bewegen könne man sie nachträglich nicht. Denn das führe unweigerlich zu ihrer Zerstörung.

Elektronisches Stellwerk Hpf in Hagen
Wie ein Großraumbüro wirkt der Bedienraum im elektronischen Stellwerk Hpf in Hagen, von dem aus der Bahnverkehr im Raum Schwerte seit 2007 ferngesteuert wird. © Reinhard Schmitz (A)

Fernsteuerung aus Hagen

Mit Personal besetzte Stellwerke mit Hebeln oder Knöpfen, die Motoren an Weichen und Signalen bewegen, gibt es in Schwerte schon seit gut 15 Jahren nicht mehr. Am Bahnhof steht nur noch eine Art fensterloser Container mit Steuerungselementen, die vom elektronischen Stellwerk im Hagener Hauptbahnhof aus bedient werden. Ob der Fehler dort oder bei den Kabelverbindungen entlang der Gleise aufgetreten ist, war am späten Nachmittag noch nicht bekannt.

Fieberhaft bemühte sich die Bahn, für ihre Fahrgäste ersatzweise einen Notverkehr mit Bussen auf die Beine zu stellen. Das gelang dann auch. Nach Angaben des Sprechers pendelten drei Busse zwischen Schwerte und Dortmund, weitere zwischen Fröndenberg und Hagen. Außerdem würden zwei Wagen zwischen Fröndenberg und Dortmund eingesetzt, hieß es.

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