
Bei Pizza und Kaltgetränken kam das Team des SC Hennen am Samstag zum Saisonabschluss im Naturstadion zusammen. Möglicherweise ist aber dem einen oder anderen Spieler der Appetit vergangen, als Trainer Welf-Alexander Wemmer das Wort an die Mannschaft richtete. Wemmer informierte die Spieler darüber, dass er in der nächsten Saison nicht mehr als Trainer zur Verfügung steht.
Der Reihe nach: Wemmer und Peter Habermann, die Mitte Februar als Trainergespann des Hennener Bezirksliga-Teams die Nachfolge der geschassten Oliver Draxler und Ben Gottstein angetreten hatten, sollten nach dem Abstieg an Bord bleiben und einen Neuanfang in der Kreisliga A starten. Geplant war eine veränderte Rollenverteilung. „Welf soll der Haupt-Trainer sein. Ich werde dabei bleiben, möchte aber als Co-Trainer ins zweite Glied zurücktreten“, hatte Peter Habermann schon Mitte April gegenüber dieser Redaktion erklärt.
Nächste Saison ohne Peter Habermann
Offenbar aber gab es in der Führungsetage der Hennener einen Sinneswandel. So informierte der Sportliche Leiter, Mohamed Tahrioui, Habermann darüber, dass man sich auf der Trainerposition verjüngen und sich nach einer Alternative für Habermann umsehen wolle – die Dienste des 72-jährigen Trainer-Routiniers waren nicht mehr gefragt.

„Ein bisschen enttäuschend“ sei dies für ihn gewesen, gesteht Habermann. Als er das Amt übernommen hatte, sei zunächst der Plan gewesen, nur bis zum Saisonende im Naturstadion an der Seitenlinie zu stehen. „Als sich dann aber die Konstellation mit Welf so ergeben hatte, wollte ich dann aber schon gerne weitermachen“, erklärt Habermann. Entsprechende Gespräche dazu habe es mit dem Sportlichen Leiter aber nicht gegeben – bis dieser ihn vor vollendete Tatsachen gestellt habe.
Wemmer: „Absprachen nicht eingehalten“
Mit Welf-Alexander Wemmer hätten die Hennener dagegen gerne weitergemacht. Doch Wemmer will nicht mehr. „Gewisse Absprachen“ seien nicht eingehalten worden, sagt Wemmer – es ist naheliegend, dass er damit den Umgang mit seinem Trainerkollegen Habermann meint, mit dem es trotz des sportlich bescheidenen Saisonverlaufes eine seht gute Zusammenarbeit gewesen sei.
„Ich bin ein Freund von klarer Kommunikation und habe klare Prinzipien. Wie es hier zuletzt gelaufen ist, das war mir ein bisschen zu viel Hin und Her“, sagt Wemmer, der sich am Samstag von jedem Spieler persönlich verabschiedete. „Das war schon emotional, denn die Jungs sind spitze“, sagt Wemmer, der seine sportliche Zukunft offen lässt. „Ich weiß noch nicht, was ich machen werde. Aber ich möchte dem Fußball schon noch erhalten bleiben“, sagt der 34-Jährige. Aber wohl nicht beim SC Hennen.
Ricky Bohn: „Trainerposten ist vakant“
Dessen Teammanager Ricky Bohn bestätigt, dass man von Vereinsseite gerne mit Wemmer weitergemacht hätte. Dass dieser den Hennenern nun einen Korb gegeben hat, damit hatte man offenbar nicht gerechnet. „Momentan können wir nur feststellen, dass der Trainerposten vakant ist“, sagt Bohn. Mehr ins Detail gehen könne er nicht, sagt Bohn und verweist auf den Sportlichen Leiter, Mohamed Tahrioui, der noch bis zum kommenden Wochenende in Urlaub ist.