
Für die mit Dominick Drexler statt Florian Flick in der Startelf angetretenen Schalker hätte das Spiel nicht schlechter beginnen können: Schon nach 55 Sekunden zappelte der Ball im eigenen Netz – Kyoung-Rok Choi war nach einer Ecke völlig frei zum Schuss gekommen, den Ralf Fährmann allerdings wohl hätte parieren müssen.
Das war der Ausgangspunkt zu einem zunächst „wilden Spiel“, das weder auf den Rängen noch auf dem Platz Zeit und Raum zum Luftholen ließ. Schalkes Nerven flatterten, statt eines beruhigenden Rückpasses wurde zu oft der riskante Offensivpass gewählt, der dann prompt in Form von Kontern der sehr spielstarken Karlsruher zurückkam.
Teroddes achtes Tor
Dafür war auf Simon Terodde wieder Verlass: In fast schon unnachahmlicher Manier erzielte er nach einer Viertelstunde das 1:1, nachdem Darko Churlinov den Ball fast schon verloren hatte. Es war Teroddes 150. Zweitliga-Tor, es fehlen noch drei bis zum Rekord von Dieter Schatzschneider.
Durch das achte Tor von Terodde im siebten Spiel für Schalke waren die Königsblauen, großartig unterstützt von den knapp 25.000 S04-Fans in der Veltins-Arena, wieder im Spiel, in dem der KSC den Gastgebern aber jederzeit auf Augenhöhe begegnete und durch den Ex-Schalker Philipp Hofmann sogar noch eine große Chancen hatte, die Fährmann vereitelte (38.).
Größter Aufreger in der Anfangsphase der zweiten Hälfte war ein erst durch den Video-Assistenten als solches „entlarvtes“ Abseitstor von Schalkes Verteidiger Marcin Kaminski (50.). Insgesamt ging es nun nicht mehr ganz so turbulent zur Sache wie im ersten Durchgang, Schalke agierte offenbar in dem Bewusstsein, bei zu ungestümen Offensivaktionen jederzeit einen Gegenschlag der flinken Karlsruher befürchten zu müssen.
Wanitzeks Sonntagsschuss
Diese Sorge hatte wohl besonders Victor Palsson: Schalkes Mittelfeldspieler leistete sich gegen Marvin Wanitzek ein übles Foul – dass Schiedsrichter Christof Günsch, der nicht immer besonders glücklich agierte, das mit glatt „Rot“ ahndete, mussten auch die vehement protestierenden Schalker schließlich akzeptieren.
Fast 20 Minuten in Unterzahl – bis zur 88. Minute gelang es Schalke, den KSC vom Tor fernzuhalten. Dann gelang Wanitzek ein Sonntagschuss am Freitagabend – er zog aus 25 Metern ab und drosch den Ball zum 1:2 in den Winkel, Fährmann war chancenlos.
Und Schalkes Abend war damit endgültig verdorben.