Schalke-Boss knöpft sich Mannschaft schon im Bus vor So reagiert Knäbel auf die Niederlage

Marius Bülter, Schalke 04, im Spiel bei der TSG Hoffenheim am 9. April 2023
Jetzt wird der Kampf um den Klassenerhalt noch schwerer: Schalke-Stürmer Marius Bülter sieht die Sache offenbar ganz realistisch. © Tim Rehbein/RHR-FOTO
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Das macht die Sache für Schalke im Abstiegskampf nicht gerade leichter: Durch die 0:2 (0:1)-Niederlage bei der TSG Hoffenheim sind die Königsblauen wieder Tabellenletzter. Gelingt am Freitag im nächsten Kellerduell gegen Hertha BSC kein Sieg, kann der Blick wohl schon Richtung Zweite Liga gerichtet werden.

Ohne Jenz – Risiko zu groß

Thomas Reis hatte in Sinsheim überraschend auf Moritz Jenz verzichtet – dem Schalker Trainer war das Risiko, den Verteidiger nach dessen Muskelfaserriss einzusetzen, noch zu groß. Stattdessen rückte Henning Matriciani in die Innenverteidigung, Thomas Ouwejan gab auf der linken Außenbahn nach langer Verletzungspause sein Startelf-Comeback, genau wie Tim Skarke vorne rechts.

Ouwejan ausgewechselt

Für Ouwejan war die Partie nach einer guten halben Stunde schon wieder beendet. Offensichtlich waren nach der Meinung von Reis zu viele Hoffenheimer Angriffe über die linke Schalker Defensivseite gelaufen.

In der Tat war es Ralf Fährmann zu verdanken, dass in einer von beidseitiger Nervosität geprägten Partie bis zur 22. Minute auf beiden Seiten die Null stand – Schalkes Torhüter hatte bis dahin zwei glänzende Chancen der Gastgeber vereitelt.

Kral bezwingt starken Fährmann

In der 22. Minute war er dann allerdings auch machtlos, überlistet von einem eigenen Mitspieler. Diesmal hatten sich die Hoffenheimer über ihre linke Seite durchkombiniert, die scharfe Hereingabe von Angelinho lenkte Alex Kral ins eigene Tor.

Nachdem Fährmann in der 33. Minute noch einmal mit einem beherzten Einsatz einen weiteren Gegentreffer verhinderte, reagierte Reis und brachte Aydin für Ouwejan. Es hätte auch einen Offensivspieler erwischen können – denn Schalkes Spiel nach vorn war viel zu zerfahren, um für Torgefahr zu sorgen. Die größte Torchancen hatten Marius Bülter direkt in der ersten Minute und Abwehrchef Maya Yoshida, der mit einem Kopfball nur den Pfosten traf (26.).

Elfer wiederholt, dann drin

Die ca. 15.000 Schalker Fans, die das Spiel in der 30.150 Zuschauer fassenden ProZero Arena in Sinsheim quasi zu einem Heimspiel für Schalke machten, hofften auf die zweite Halbzeit. In der wurde der Ex-Schalker Ozan Kabak bei Hoffenheim eingewechselt, und Schalke wurde im Spiel nach vorn etwas aktiver. Torchancen blieben allerdings weiterhin ein seltenes Gut. Immerhin behielten die Gäste nun aber auch den TSG-Angriff einigermaßen unter Kontrolle.

Nach einem Foul von Yoshida knapp innerhalb des Strafraums entschied Matthias Jöllenbeck auf Strafstoß, völlig zurecht. Dass er den von Ralf Fährmann gehalten ersten Versuch von Ihlas Bebou wiederholen ließ, sorgte dann allerdings für Unmut im Schalker Lager. Fährmann hatte sich zu früh und zu weit von der Torlinie entfernt – im zweiten Anlauf traf Bebou dann zum 2:0 (70.).

Gegen Hertha ist Sieg Pflicht

Schalke lief nun die Zeit davon, Reis brachte mit Simon Terodde und U19-Knipser Keke Topp zwei frische Stürmer. Aber auch die konnten nicht mehr viel bewegen. Der ebenfalls eingewechselte Danny Latza und Markus Bülter scheiterten noch mit Schüssen an Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann, am Ende stand eine 0:2 (0:1)-Niederlage, Schalkes zweite Niederlage hintereinander und Hoffenheims dritter Sieg in Folge.

Die eigene Niederlage und der Stuttgarter Sieg in Bochum haben die Königsblauen wieder zurück ans Tabellenende befördert. Am Freitag wartet mit dem Spiel gegen Hertha BSC Berlin das nächste Kellerduell. Dann heißt es aber wirklich: Verlieren verboten. Sogar ein Unentschieden wäre wohl schon zu wenig.

All das umtreibt auch Peter Knäbel. Schalkes Sportvorstand entschied sich nach dem Spiel spontan dazu, die Rückfahrt nicht im Privat-Pkw anzutreten, sondern der Mannschaft im Mannschaftsbus Gesellschaft zu leisten. Knäbel war stinksauer – und wollte sich die Spieler nach deren enttäuschender Leistung lieber sehr zeitnah „vorknöpfen“.

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