
Der 3:0-Sieg von Rapid Wien gegen den Lokalrivalen Austria im Februar hatte ein Nachspiel, und was für eins: Weil die Siegermannschaft, darunter auch die Rapid-Profis Guido Burgstaller, Marco Grüll und Niklas Hedl homophobe Gesänge angestimmt hatte – alles hör- und sichtbar dokumentiert durch Videoaufnahmen – hat das daraus resultierenden öffentliche Echo nun auch die österreichische Nationalmannschaft erreicht.
Deutliche Worte
Die wird von Ralf Rangnick trainiert, von 2004 bis 2005 und 2011 Trainer auf Schalke und vor gar nicht allzu lange Zeit noch die „Sehnsuchtsfigur“ vieler S04-Fans als „starker Mann“ auf Schalke. Rangnick hat den Ex-Schalker Burgstaller, Grüll und Hedl aus dem Aufgebot für die kommenden Länderspiele Österreichs in der Slowakei und gegen die Türkei gestrichen – mit deutlichen Worten.

EM-Tür noch nicht geschlossen
„Das ist etwas, das ich in meiner Mannschaft nicht tolerieren werde“, begründete Rangnick seine Entscheidung. „Alles, wofür wir mit der Nationalmannschaft stehen, ist diametral am anderen Ende der Werteskala“, kommentierte der 65-Jährige die Vorfälle nach dem Wiener Derby. Rangnick erwartet nun, dass sich die Spieler „ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen und verstehen, was es für Menschen bedeutet, wenn sie auf so eine Art und Weise öffentlich beleidigt und diskriminiert werden“.
Unwiderruflich ist die Verbannung des Trios offenbar nicht – die EM-Tür, so Rangnick, sei für die drei Spieler nicht geschlossen.
Von 2017 bis 2020 auf Schalke
Der 34-jährige Burgstaller stürmte von 2017 bis 2020 für den FC Schalke 04. Nachdem er seine Laufbahn in der österreichischen Nationalmannschaft eigentlich schon beendet hatte, berief ihn Ralf Rangnick erstmals im Oktober 2023 wieder ins Nationalteam.