Schalke und wieder ein besonderer 29. April Wie in Sandhausen: Drama mit Happy End gegen Werder

Schalke feiert den 2:1-Sieg gegen Werder Bremen.
Gruppenbild mit Maskottchen: Schalkes Spieler feiern den 2:1-Sieg gegen Bremen vor den Fans in der Nordkurve, in der Mitte feiert Erwin kräftig mit. © Tim Rehbein/RHR-FOTO
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Schalkes Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt lebt weiter und hat neue Nahrung erhalten: Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis dreht das Spiel gegen Werder Bremen und gewinnt nach langem 0:1-Rückstand durch Tore von Sepp van den Berg und Dominick Drexler in den Schlussminuten mit 2:1.

Konkurrenten punkteten

Schon vor dem Spiel war klar, dass sich die Lage im Tabellenkeller für Schalke nicht unbedingt verbessert hatte. Vor allem der Sieg des VfB Stuttgart gegen Mönchengladbach schmeckte den Königsblauen überhaupt nicht, uns nicht mal mehr klammheimlich hatten am Freitagabend sicher auch viele S04-Fans dem BVB die Daumen gedrückt und sich über den Bochumer Punktgewinn schwarz-gelb geärgert…

Jenz fehlte überraschend

Für Schalke war ein Sieg gegen Bremen also mehr denn je Pflicht. Moritz Jenz konnte sich dieser Aufgabe nicht stellen. Der Innenverteidiger stand überraschend nicht mal im Aufgebot, Schalke hatte erst ca. eine Stunde vor dem Spiel bekannt gegeben, dass Jenz „kurzfristig“ ausfallen werde. Maya Yoshida verteidigte also neben Marcin Kaminski, außerdem standen Rodrigo Zalazar und Tom Krauß neu in der Startelf.

Bei den Gästen, die die letzten sechs Pflichtspiel auf Schalke alle gewonnen hatten, fehlte wie erwarte der verletzte Niclas Füllkrug, während Marvin Ducksch von Beginn an stürmte.

Ducksch erzielt Bremer Führung

Dass er nach seiner Erkrankung während der Woche schon wieder ganz gut drauf ist, bewies Ducksch in der 18. Minute: Nach einer feinen Kombination, die für Schalke schwer bis gar nicht zu verteidigen war, erzielte er die Bremer 1:0-Führung. Die war gar nicht mal unverdient, denn Werder hatte in Ansätzen bis dahin schon einige gefällige Kombinationen auf den Rasen gebracht, während sich Schalke im Spiel nach vorn schwer tat.

Die beste Chance hatte Simon Terodde, dessen Kopfball nach feiner Flanke von Jere Uronen allerdings von Jiri Pavlenke im Bremer Tor pariert wurde. Maximillian Philipp hatte in der 45. Minute die große Chance zum Bremer 2:0, schoss alleine auf Schalkes Torhüter Alexander Schwolow allerdings daneben.

Mehr Druck in zweiter Hälfte

Die 45. Minute war noch lange nicht die letzte Minute der ersten Hälfte – die Partie war bis dahin relativ zerfahren, wegen zahlreicher Unterbrechungen, die meistens verletzt am Boden liegende Bremer Spieler betrafen, ließ Schiedsrichter Bastian Dankert sechs Minuten lang nachspielen.

In den Halbzeitpfiff mischte sich ein leises Grummeln des Publikums. Schalke hatte vir 61.981 Zuschauern (einigen Bremer Fans lieferten sich vor dem Spiel eine Auseinandersetzung mit der Polizei) zwar nicht richtig schlecht gespielt, aber es war klar, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Reis würde zulegen müssen. Marius Bülter machte mit einem Distanzschuss direkt nach Wiederanpfiff gleich mal den Anfang, aber Pavlenka war erneut auf dem Posten.

Polter und van den Berg: Comeback

Tatsächlich war Schalke nun sichtbar bemüht, mehr Druck auszuüben, was mit der Unterstützung der unermüdlichen Fans teilweise auch gelang. Nach einer Stunde Spielzeit war außer einem Schuss von Zalazar, den Pavlenka hielt, aber noch immer nichts Zählbares für Schalke herausgesprungen.

Vielleicht wechselte Simon Terodde auch deshalb nach einer Stunde die Schuhe, in denen er noch einen Schuss von Tom Krauß an die Latte erlebte (64.) und dann ausgewechselt wurde. Reis wechselte u. a. Sebastian Polter und Sepp van den Berg ein – beide feierten ihr Comeback nach langer Verletzungspause.

Tore: van den Berg und Drexler

Und wie sie feierten: In der 81. Minute erzielte van den Berg tatsächlich den nun auch verdienten Schalker Ausgleich. In der Nachspielzeit tauchte schließlich Dominick Drexler nach ganz feinem Pass von Zalazar im Bremer Strafraum auf und erzielte sogar noch das 2:1 – der Rest war nur noch Schalker Jubel. Bremens Siegesserie auf Schalke ist gerissen. Und Schalkes Hoffnung auf den Klassenerhalt noch lange nicht gestorben.

Schalke hat also wieder an einem 29. April ein Drama mit Happy End geschrieben und erlebt: Vor genau einem Jahr gewann Schalke unter ähnlich spannenden Umständen mit 2:1 in Sandhausen – und stieg am Ende auf!

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