
Von all seinen mitunter markigen Sprüchen ist vielleicht dieser eine am meisten hängen geblieben: „Entweder schaffe ich Schalke, oder Schalke schafft mich“, hat Rudi Assauer in seiner ersten Amtszeit bei den Königsblauen (1981 bis 1986) orakelt und konnte da noch gar nicht wissen, dass er auf und mit Schalke so viel schaffen würde wie kaum ein anderer. Denn in seiner zweiten Amtszeit von 1993 bis 2006 prägte der Manager den FC Schalke 04 und führte den Klub in ganz neue Dimensionen.
Kluge Entscheidungen
Als Assauer, geholt vom ins Trudeln geratenen Präsidenten Günter Eichberg, nach Schalke – gegen viele Widerstände – zurückkam, war der Klub Abstiegskandidat in der Ersten Liga. Assauer stabilisierte den Verein durch viele kluge und mutige Entscheidungen, mit denen er sich nicht nur Freunde in der Schalker Vereinsfamilie machte.
Der Manager sorgte zunächst für die gefährdete Lizenzerteilung, baute dann Stück für Stück eine Mannschaft auf, die unter der Regie „seines“ Trainers Huub Stevens 1997 sensationell den Uefa-Cup gewann.

Dieser Erfolg war der Grundstein für die weitere Entwicklung. Assauer war der Motor beim Bau der 2001 eröffneten Arena AufSchalke, der heutigen Veltins-Arena, Schalke gewann in dieser Zeit zweimal den DFB-Pokal (2001, 2002) und verpasste 2001 die Deutsche Meisterschaft unter genauso spektakulären wie dramatischen Umständen. An diesem Tag heulte auch Assauer Rotz und Wasser, genau diese menschlichen Züge hatten dem auch gern als Macho daher kommenden Rudi Assauer längst so ziemlich alle Fan-Sympathien eingebracht.
S04 Dauergast auf Europas Bühne
Schalke wurde zum Dauergast auf der europäischen Bühne, Rudi Assauer war königsblauer Kult geworden, dem ein würdiger Abschied von Schalke allerdings nicht vergönnt war. Das Tagesgeschäft hatte Rudi Assauer im Prinzip schon an Andreas Müller abgegeben, das Loslassen fiel ihm allerdings schwer – erst recht, als er befürchtete, dass er auf Schalke zum „Frühstücksdirektor“ degradiert werden sollte.

Am 17. Mai 2006 trat er als Schalke-Manager zurück, in einer nächtlichen Sitzung hatte ihm der Aufsichtsrat vorher das Vertrauen entzogen. Die vorher von Assauer noch goutierte Beförderung zum Vorstandsvorsitzenden hatte sich durch den Rücktritt erledigt. 2012 wurde bekannt, dass Rudi Assauer an Alzheimer litt. Am 6. Februar 2019 starb Assauer im Alter von 74 Jahren.
Am 30. April 2024 wäre Rudi Assauer 80 Jahre alt geworden.