15-Jähriger als islamistischer Gefährder eingestuft Anschlag während einer Klassenfahrt geplant

Ein Teenager aus Wuppertal ist ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten. (Symbolfoto)
Ein Teenager aus Wuppertal ist ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten. (Symbolfoto) © Rolf Vennenbernd/dpa
Lesezeit

Update 4.10., 13 Uhr: Der 15-jährige Schüler und mutmaßliche Islamist aus Wuppertal, der unter Terrorverdacht in Untersuchungshaft sitzt, ist erst seit September als Gefährder eingestuft. Das hat die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfahren. Die ersten Hinweise auf ihn, die zu einem Präventivgewahrsam geführt hatten, seien nach dem Anschlag im benachbarten Solingen eingegangen. Davor sei er nicht aufgefallen. Der „Spiegel“ hatte zuvor über den Fall berichtet.

Was der Schüler vorhatte, sei noch unkonkret gewesen. Neben einem Anschlag auf jüdische Einrichtungen soll auch ein Anschlag während einer Klassenfahrt in die Niederlande im Gespräch gewesen sein. Er soll sich dazu mit einem Kontaktmann ausgetauscht haben, hieß es.

Eine Durchsuchung bei ihm hatte zunächst den Anfangsverdacht nicht weiter erhärtet. Erst die Auswertung seines Handys habe dann einen dringenden Tatverdacht ergeben, den das Amtsgericht in Wuppertal am 20. September mit dem Erlass eines Haftbefehls bestätigt habe, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf, die die Ermittlungen leitet.

Die Behörden sehen keinen Zusammenhang zum Terroranschlag im benachbarten Solingen. Die Hinweise auf ihn seien erst nach dem Anschlag von Solingen eingegangen, hieß es weiter aus Sicherheitskreisen. Das Gemeinsame Terrorabwehrzentrum von Bund und Ländern (GTAZ) in Berlin habe sich dann mit ihm beschäftigt. Dem Jugendlichen wird Verabredung zu einem Verbrechen vorgeworfen. Sein Anwalt wollte zu den Vorwürfen gegenüber Medienvertretern zunächst keine Stellung nehmen.

15-jähriger mutmaßlicher Islamist verhaftet

Update 3.10., 16.36 Uhr: Ein 15-jähriger mutmaßlicher Islamist aus Wuppertal ist wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen verhaftet worden. Er sitzt auf Anordnung des dortigen Amtsgerichts bereits seit 20. September in Untersuchungshaft, wie die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte. Eine Sprecherin bestätigte, dass dem Teenager unter anderem vorgeworfen wird, Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant zu haben. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.


Man habe ihn einige Wochen zuvor bereits in Präventivgewahrsam genommen, und aus den Ermittlungen habe sich der dringende Tatverdacht ergeben, so die Sprecherin. Dann hätten sich in der Folge konkretere Hinweise auf die Planungen des Jugendlichen ergeben, woraufhin die U-Haft angeordnet worden sei.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand lägen keine konkreten Anhaltspunkte für einen Zusammenhang zu dem tödlichen Messeranschlag von Solingen Ende August vor, hieß es. Weitere Einzelheiten wurden unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen der Zentralstelle Terrorismusverfolgung in Nordrhein-Westfalen und das junge Alter des Mannes nicht genannt. Wie weit seine Planungen gingen, blieb offen.

Laut Spiegel-Informationen soll der 15-Jährige nach dem Anschlag in Solingen mutmaßlich per Chat mit einem Islamisten im Ausland in Kontakt gestanden haben, der ihn zu einem Anschlag mit einem Messer anstacheln wollte. Sie sollen sich bereits über mögliche Ziele ausgetauscht haben: Festivals oder jüdische Gemeinden. Auf TikTok soll der 15-Jährige außerdem Videos gepostet haben, in denen Flaggen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ zu sehen sind, berichtete der Spiegel.

dpa/bani

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen