
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul befürwortet die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht. „Ein Jahr für das Gemeinwohl, für junge Frauen und Männer, das wäre ein moderner und kluger Weg. Sie würden davon ebenso profitieren, wie wir als Gesellschaft insgesamt“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochausgabe).
„Deshalb bin ich sehr für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr – egal ob bei Hilfsorganisationen, sozialen Diensten, der Bundeswehr oder im ökologischen Bereich“, so Reul weiter. „Wir müssen wieder mehr aufeinander zugehen, unsere gewohnte Umgebung verlassen und uns öffnen für Neues und Anderes: Das Gesellschaftsjahr könnte Augen öffnen, davon bin ich überzeugt.“.
Reul ist nicht der erste bekannte deutsche Politiker, der sich im Hinblick auf den Krieg der russischen Föderation gegen die Ukraine dazu äußerte, eine allgemeine Dienstpflicht einzuführen. Eine allgemeine Dienstpflicht könnte Wehrdienst und soziale Dienste vereinen. Der Sicherheitsexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Wolfgang Hellmich, sagte der „Rheinischen Post“, eine Dienstpflicht würde den Gemeinsinn fördern.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Johann Wadephul (CDU), forderte den „Ausbau des Bundesfreiwilligendiensts zu einem allgemeinen Dienst in der Bundeswehr und anderen Blaulichtorganisationen“. „Wenn dieser Dienst finanziell attraktiv gemacht wird und konkrete Vorteile wie das Ansammeln von Rentenpunkten oder ein erleichterter Zugang zu Studien- oder Ausbildungsplätzen geschaffen werden, haben wir die Chance, sehr viel mehr Personal anzuwerben“, sagte Wadephul der „Welt“.
dpa
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