
Eine Schule in Rösrath bleibt bis zum 6. Januar geschlossen, weil zwei Kinder mit der neuen Variante des Mpox-Virus infiziert sind. Als Vorsichtsmaßnahme erhalten die Schülerinnen und Schüler der Förderschule in Nordrhein-Westfalen bis einschließlich Freitag (20.12.) Distanzunterricht. Das teilte der zuständige Rheinisch-Bergische Kreis am Montagnachmittag mit. Am Freitag beginnen in NRW die Weihnachtsferien.
Die neue Variante des Mpox-Virus, der sogenannten Klade 1b, war zuvor bei vier Mitgliedern einer im Rheinisch-Bergischen Kreis wohnenden Familie nachgewiesen worden. Darunter die beiden Kinder. Die Familie befindet sich aktuell in Quarantäne. Die Krankheit verlaufe nach Angaben des Kreises bislang mild.
Um weitere Kontakte und mögliche Infektionen zu vermeiden, bleibe die Schule daher geschlossen, hieß es weiter. Das Gesundheitsamt und die Schulleitung hätten sich zusammen mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Fachinstitutionen für diese vorbeugende Maßnahme entschieden. Nach Bekanntwerden der Infektionen habe das Gesundheitsamt Kontaktpersonen auch aus dem beruflichen Umfeld ermittelt und informiert. Nach aktuellen Erkenntnissen gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen.
Schule in Rösrath wegen MPox geschlossen: Familienmitglied bei Reise angesteckt
Vermutlich habe sich ein Mitglied der Familie bei einer Reise nach Afrika mit der Mpox-Variante angesteckt.
Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Mpox – früher Affenpocken genannt – sind nicht sehr ansteckend. „Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich“, schreibt das RKI. Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Der erste Fall der Mpox-Variante 1b in Deutschland war Mitte Oktober in Köln bei einem Mann nachgewiesen worden.
WHO rief höchste Alarmstufe für erhöhte Aufmerksamkeit im August aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und ihrer zunehmenden Verbreitung in Afrika eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll.
Das Mpox-Virus hat verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika als natürliche Wirte. Affen und auch Menschen sind sogenannte Fehlwirte, an die der Erreger weniger gut angepasst ist. Das Virus weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück. Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade 1b hinzu, inzwischen wurden solche Fälle auch auf anderen Kontinenten erfasst.
Von der Klade 2b wurden vom RKI rund 3.800 Fälle bundesweit registriert, der Großteil davon – rund 3.700 – von Frühsommer bis Herbst 2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau – im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat – gemeldet. Todesfälle wurden demnach in Deutschland nicht registriert.
mit dpa