Bildung Islamunterricht: NRW-Innenminister verteidigt Zusammenarbeit mit umstrittenem Islamverband

Eine Schülerin mit Kopftuch meldet sich an einer Schule bei einer Unterrichtsstunde zum Thema Islam.
Eine Schülerin mit Kopftuch meldet sich an einer Schule bei einer Unterrichtsstunde zum Thema Islam. © picture alliance / dpa
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Innenminister Herbert Reul (CDU) hat die Entscheidung des Landes gegen wachsende Kritik verteidigt, beim islamischen Religionsunterricht in NRW wieder mit dem Islamverband Ditib zusammenzuarbeiten. „Einerseits ist Ditib alles andere als eine Organisation, die ich positiv finde. Andererseits ist es die größte“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“.

Die Regierung brauche Ansprechpartner in der muslimischen Welt, „wenn wir Islamunterricht organisieren wollen“. Reul betonte, man habe zur Türkisch-Islamischen Union (Ditib) zuerst eine klare Abgrenzung gemacht. „Jetzt hat die Schulministerin Verhandlungen geführt und Absprachen getroffen, wo Ditib sich ganz konkret festgelegt hat auf die Sachen, die für uns wichtig sind“, zitierte „Bild Live“ am Donnerstag den Minister. „Wenn das nicht funktioniert, dann bin ich relativ sicher, wird die Schulministerin das Spiel auch wieder zurücknehmen.“

Neues Kapitel in der Zusammenarbeit mit Islamverbänden

In der vergangenen Woche hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) angekündigt, bei dem bekenntnisorientierten Unterricht ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit mit den Islamverbänden aufzuschlagen.

Ein Gremium mit Vertretern von sechs Organisationen, darunter die umstrittene Ditib, steht dem Land nun als Ansprechpartner zur Verfügung – analog zur Beteiligung der Kirchen beim katholischen und evangelischen Religionsunterricht. Das Land hatte vor einigen Jahren die Kooperation mit der Ditib wegen ihrer Nähe zur türkischen Regierung in Ankara ausgesetzt.

dpa

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